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Die Terranauten 073 - Die Maschinen von Ultima Thule

Die Terranauten 073 - Die Maschinen von Ultima Thule

Titel: Die Terranauten 073 - Die Maschinen von Ultima Thule
Autoren: Erno Fischer
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wiederholten seine Gedanken die an den Computer gestellte Frage. Der Computer hatte geantwortet – nicht mit Worten, sondern mit dieser unglaublichen Szene.
    »Dann sind diese Astlöcher wohl Schleusen?«
    »Ja, Major Gorden. Das Schiff entstand durch gesteuertes Wachstum, wobei möglichst wenig verändert wurde. Es ist eine entfernte Verwandte von Yggdrasil, nicht tot, sondern sehr lebendig. Es hat keinen Computer an Bord, sondern ist selber das intelligente Wesen, das die Hüter durch das All befördert. Die Hüter lebten zeit ihres Lebens in Symbiose mit der Pflanzenwelt und mit dem Universum. Sie beuteten nicht aus, sondern lieferten ihrerseits Beiträge zum Erhalt ihrer pflanzlichen Partner. Begreife, daß du als Mensch dies lernen mußt, um zu ähnlicher Vollendung zu gelangen. Begreife, daß alle Menschen das lernen müssen, um nicht nur den Weg ins All zu schaffen, sondern um zu einer Rasse zu werden, die im Einklang mit dem Universum steht.«
    Major Gorden ahnte, daß in der Verbindung mit Yggdrasil der Schlüssel zum Universum lag!
    Er ahnte es und fühlte sich sogleich wie im Fieber.
    Während das Raumschiff der Hüter aus dem Bild schwebte, raste die Erde von damals heran und ließ Details erkennen. Auf der Oberfläche des Planeten herrschte Chaos.
    Und dann sah Major Gorden den Keim von Yggdrasil. Eine blutjunge Pflanze, deren Intelligenz noch schlummerte. Sie war wie ein Baby im Schoß der Mutter, und diese Mutter war die Erde.
    »Zu dieser Zeit gab es Leben auf diesem Planeten, doch immer noch im Frühstadium. Dieses Leben wurde durch Yggdrasil keineswegs gefährdet, sondern ergänzt. Falls sie jemals einen Einfluß auf die Entwicklung des irdischen Lebens haben würde, dann keineswegs negativer Art. Ansonsten würde Yggdrasil sich eher neutral verhalten.
    So war es beabsichtigt, vor langer, langer Zeit, und ich kann mir kaum vorstellen, daß es anders kam.«
    »Und wo befandest du dich zu dieser Zeit?« erkundigte Major Gorden sich.
    Die Stelle war geographisch nur einen »Katzensprung« entfernt und wurde durch eine leuchtende Kugel gekennzeichnet.
    »Wie groß warst du?«
    »Ich weiß es nicht«, antwortete die Maschine der untergegangenen Hüter tonlos.
    »Wenn die Hüter der Bäume eine solche Pseudotechnik hatten, dann bist du doch eine Ausnahme, oder?«
    »Es gab meines Wissens viele Stationen dieser Art, doch die irdische Station unterschied sich von den anderen in einem einzigen Punkt: Sie erschien technischer! Bedenke, daß die Erde der Treffpunkt zweier äußerst gegensätzlicher Völker war. Die Kangrahs, die Rasse, die sich zum obersten Ziel setzte, Ökologie durch ›bessere und gerechtere‹ Künstlichkeit zu ersetzen, trafen mit den Hütern zusammen, deren ganzer Ehrgeiz darin bestand, die Natürlichkeit und damit sämtliche Lebensvorgänge innerhalb funktionierender Ökologien nicht nur zu erhalten, sondern sogar zu fördern. Sie waren Hüter des Lebens, während die Kangrahs Hüter der Künstlichkeit, des Antilebens waren!
    Die Begegnung war für beide Rassen absolut schockierend, obwohl die Hüter verständlicherweise alles taten, um ihre Ideologie möglichst zu verschleiern. Sie bauten diese halbtechnische Anlage, die Maschine, die durch mich zu dir spricht und die beim Kontakt mit den Kangrahs eine Nebenrolle spielte, damit die Unterschiede nicht zu kraß erschienen und damit vielleicht echte Feindschaft von seiten der Kangrahs erzeugten. Außerdem bauten die Hüter mich nicht direkt an der gleichen Stelle, an der sich Yggdrasil befand, obwohl es meine Hauptaufgabe war, Yggdrasil zu dienen und sie wie ein Gärtner zu pflegen.
    Die Kangrahs durften nichts von Yggdrasil und vor allem nichts von dem Vorhandensein der anderen Weltenbäume erfahren!«
    »Warum nicht?«
    »Das wirst du gleich erfahren, Major Gorden, aber eins nach dem anderen:
    Die Kangrahs spürten die Kluft zwischen sich und den Hütern allein schon dadurch, daß die Hüter als Warner auftraten. Die Kangrahs hatten einen technischen Weg bevorzugt, die ungeheuren Entfernungen innerhalb ihrer Galaxis zu überwinden. Sie hatten Antriebssysteme, die die universelle Ordnung angriffen. Es ist wichtig, Major Gorden, daß du dies niemals vergißt, denn die Menschheit wird irgendwann einen ähnlichen Weg beschreiten. Sie wird in dieser Galaxis unbewußt das Erbe der untergegangenen Kangrahs antreten, obwohl sie es jetzt noch nicht weiß. Ich erkenne es in ihrer Einstellung zur Ökologie der irdischen Natur!
    Doch halten wir
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