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Die Terranauten 072 - Das Erbe im Eis

Die Terranauten 072 - Das Erbe im Eis

Titel: Die Terranauten 072 - Das Erbe im Eis
Autoren: Andreas Weiler
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einstellte. Der Gleiter trudelte dem Boden entgegen.
    »Alarm an alle Einheiten!« rief der Graue an ihrer Seite ins Mikrofon. »Alarm an alle Einheiten! Unbekanntes Fahrzeug im Anflug auf die Allgemeine Registrierung. Identität:
    Kampfgleiter der Garden. Identität falsch, wiederhole: falsch. Fahrzeug ist zu eliminieren.«
    Sie stürzten auf ihren Gleiter zu.
    Aber David sah aus den Augenwinkeln, wie die Buglaserkanone herumschwenkte und sich auf seine Begleiter und ihn einjustierte. Das Dröhnen des MHD-Generators schwoll zu einem Geräuschorkan an.
    Wir schaffen es nicht mehr! fuhr es ihm durch den Sinn.
    Mit einem ohrenbetäubenden Fauchen entlud sich das Buglasergeschütz des heranrasenden Gleiters.
     
    *
     
    »Ich hörte, Sie kommen im Auftrag der Großen Grauen«, ließ sich Marya Briden vernehmen. Sie lehnte sich in ihrem breiten Sessel zurück. »Nun, was kann ich für Sie tun?«
    Sie ist es, sandte Narda aus. Ganz bestimmt.
    »Wir sind an der Untersuchung des Lebensmittel-Versorgungssystems beteiligt«, antwortete Nayala. »Sie haben vielleicht davon gehört. Einer Terroristengruppe ist es gelungen, die Transportwege so zu manipulieren, daß sie auf diesem Wege Anschläge auf ganz bestimmte Personen durchführen kann.«
    »Ja, ich habe davon gehört.«
    Oh, sie wissen nichts. Sie ahnen nicht, wer wirklich dahintersteckt.
    Die Gedanken Marya Bridens drangen so deutlich an die psionischen Sinne des Psychokollektivs, als hätte die vertrocknete Frau sie laut ausgesprochen. Die Generalmanag besaß zwar eine PSI-Immunisierung, aber für die beiden Drachenhexen, die nun eine psionische Einheit bildeten, war sie so gut wie unwirksam.
    Narda hakte sofort nach. Und ganz deutlich bemerkte sie, daß in Marya noch etwas anderes war.
    Anschläge … Attentate … Sabotageakte … Machtkampf … Lordoberst des Konzils …
    Und …
    David terGorden. Biotroniks. Längerer Anspruch auf den Konzern als die anderen dem Konzil angeschlossenen Unternehmen. Profite. Horrende Profite.
    Du spürst die Gefahr so deutlich wie ich, stellte Narda gegenüber Nayala fest. Und sie schlug mit ihrer geballten Kraft zu.
    WAS IST MIT DAVID TERGORDEN?
    Marya Briden riß die Augen weit auf, als ihre Mentalblockade auf so ungestüme Art und Weise einfach zur Seite gedrängt wurde. Alle Farbe wich aus ihrem Gesicht, als sie plötzlich ihre Lage begriff. Der psionische Sturm wischte ihre Gedanken und den Willen zum Widerstand beiseite.
    Attentat in Sofia … Müßte jetzt bereits … Hat keine Chance …HIMMEL! Diese beiden verdammten PSI-Monster dürfen das nicht überleben … Wenn Tyll oder die Große Graue … An etwas anderes denken … Um Himmels willen, an etwas anderes denken …
    Narda und Nayala sahen ein Bild – ein tief über Häuser dahinjagender Kampfgleiter, dessen Laserkanone auf Asen-Ger, Mandorla, einen Grauen und David terGorden gerichtet war.
    Es geschieht in diesem Augenblick. Oh, Nayala, wir kommen zu spät!
    Sie löste sich aus dem Psychokollektiv, konzentrierte sich auf David, versuchte, ihn zu warnen.
    Und ein zweites Mal wallte schier unerträglicher Schmerz in ihr empor. Doch dieser Schmerz war nicht wichtig. Sie begriff: David war von dem energetischen Blitz der Laserkanone getroffen worden …
    Der Schmerz nahm zu. Narda rutschte aus dem Sessel und wälzte sich schreiend am Boden. Ihr kontrollierender Einfluß auf Marya Briden ließ nach.
    Konzentriere dich! rief Nayala. Denk an die Worte, deren Bedeutung du auf Adzharis kennengelernt hast. Konzentriere dich! Das Wort! Das richtige Wort!
    Langsam, unendlich langsam, fand Narda in die Einheit des Psychokollektivs zurück. Aber sie sah nicht, wie Marya Briden ihre rechte Hand in ein bestimmtes Fach ihres Schreibtisches schob, den Strahler packte, anlegte und …
    Narda und Nayala lösten sich auf. Sie entmaterialisierten in einem Wirbel aus Atomen und organischen Molekülen.
    Die Generalmanag feuerte. Der fauchende Strahl traf auf den nebligen Wirbel – und wurde eine Nanosekunde später zurückgeschleudert.
    Marya Briden starb schweigend und mit weit aufgerissenen Augen.
     
    *
     
    Narda hatte erhebliche Mühe, den nun noch weitaus intensiver auf sie einflutenden Schmerz zu ignorieren und aus ihrem Bewußtsein zu verbannen. Sie fühlte kühles Gras unter ihren Händen und sprang auf die Beine.
    Nayala hetzte bereits mit wehendem schwarzem Haar auf Asen-Ger und Mandorla zu, die einen schlaffen Körper anhoben und mit ihm auf einen nahen Langstreckengleiter
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