Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Terranauten 046 - Die Eisteufel

Die Terranauten 046 - Die Eisteufel

Titel: Die Terranauten 046 - Die Eisteufel
Autoren: Andreas Weiler
Vom Netzwerk:
kaum ein Ziel. Ihre Bewegungen waren ungeheuer schnell.
    Die Triebwerke des Zubringers heulten auf, und der schwarze Schatten schwankte zur Seite. Queen Ishiya hielt unwillkürlich den Atem an. Sie feuerte erneut, konnte das Unheil aber nicht mehr aufhalten. Der Zubringer nahm Fahrt auf und hielt direkt auf die brennende Sektionskuppel zu, raste in das prasselnde Flammenmeer. Eine ohrenbetäubende Explosion ertönte, und der Luftdruck fegte sie von den Beinen.
    »O Gott!« brachte der Leitende Wissenschaftler hervor. Die Gardistin stieß einen Fluch aus und sprang wieder auf die Beine.
    Die Eisteufel waren wieder verschwunden, vom Boden verschluckt, als hätten sie nie existiert.
    »Friedfertige Geschöpfe, nicht wahr?« erkundigte sie sich ironisch.
    »Aber, ich versichere …«
    »Halten Sie den Mund!«
    Sie betätigte den Communer an ihrem Handgelenk und räusperte sich kurz. »Queen Ishiya spricht«, sagte sie dann. »An alle Gardisten. Gefechtspositionen einnehmen, schweres Gerät einsatzbereit machen. Wir marschieren zur CYGNI.«
    Ihre Befehle waren Gesetz. Nur wenige Sekunden später setzte sich die Kolonne in Bewegung, der sich auch die aus der Station entkommenen Wissenschaftler und Techniker anschlossen. Niemand wagte es jetzt noch, in die Kuppeln zurückzukehren, nicht, solange nicht geklärt war, was die Explosion hervorgerufen hatte und warum die Eisteufel sie plötzlich angriffen. Sarym-Schirme boten offenbar nur noch geringen Schutz. Nur die Kämpfer in den grauen Uniformen konnten sie jetzt noch schützen.
    Mit den Strukturbrechern an Bord des Zubringers, dachte Ishiya, während sie über das Eis schritten, hätten wir eine Lücke in dem energetischen Schutzschild der CYGNI schaffen können, ohne das Schiff selbst zu beschädigen. Es hätte etwas länger gedauert, aber es wäre ein sicherer Weg gewesen. Mit den Waffen der Gefechtseinheiten war es auch möglich. Die Zeit der Zurückhaltung war vorbei. Sie würden den Schutzschirm aufbrechen, auch wenn dabei die CYGNI irreparabel beschädigt wurde. Es befanden sich genügend Ringos an Bord, um sie alle zum Kampfschiff im Orbit zu transportieren.
    Das Risiko, den an Bord befindlichen Valhala zu verletzen oder zu töten, mußten sie eben eingehen. Selbst wenn er starb, würde die Zeit hoffentlich noch ausreichen, um seinem Gehirn den Großteil der gespeicherten Informationen entnehmen zu können.
    Sie mußten Quostan so schnell wie möglich verlassen.
    Queen Ishiya befürchtete, daß erneut Eisteufel auftauchen könnten. Und gegen ihren entfesselten Emotionssturm gab es kaum eine Abwehr.
     
    *
     
    Ruben Carcones brüllte auf, stürzte vorwärts und projizierte noch im Laufen eine Ballung dicht vor die Eisteufel, die jetzt einen seltsamen Tanz begonnen hatten. Llewellyn wollte den PSI-Assassinen festhalten, aber der war bereits an ihm vorbei. Ein seltsames Ziehen entstand in seinem Hinterkopf.
    Die psionische Splitterbombe detonierte, und in dem Glutball vergingen auch die Eisteufel. Zum gleichen Zeitpunkt ließ auch das Ziehen nach. Lyda stöhnte auf, Farrell zog den Kopf zwischen die Schultern und packte den Assassinen an den Schultern.
    »Du verdammter Schlächter!« brachte er hervor und jagte dem Mann mit den starren Augen die Faust ins Gesicht. Der Riemenmann riß den wutentbrannten Claude zurück. Carcones knurrte böse, wandte sich aber ab, als er sah, daß sich der Körper des Riemenmannes spannte.
    »Wir sind keine Mörder!« sagte Lyda in Richtung des Assassinen.
    »Schon gut«, wandte der Riemenmann ein. »Wahrscheinlich hat er uns sogar das Leben gerettet. Die Eisteufel haben gerade zu einem empathischen Schlag angesetzt.«
    Farrell brummte etwas, das nur er verstand, beruhigte sich aber wieder. Auch er warf sich jetzt einen Beutel über die Schultern. »Verschwinden wir.«
    »Sie haben Gus umgebracht.« Carcones hatte Mühe, die Fassung zu bewahren. »Diese hinterhältigen kleinen Bestien.«
    »Sie haben sich verändert«, sagte Lyda wie zu sich selbst. »Ich kann es deutlich spüren. Und die Gefahr nimmt zu.«
    »Kann mir vielleicht mal jemand sagen, wie wir hier wieder herauskommen sollen?« fragte Farrell bissig.
    Llewellyn 709 schritt langsam an der Hallenwand entlang und suchte nach einem Eisgang, der nach oben führte. Zwei Kilometer Höhenunterschied, dachte er. Bei Myriam! Und wer weiß, was inzwischen oben auf der Planetenoberfläche geschieht …
    Das Licht aus seiner Stablampe wurde plötzlich von der Dunkelheit verschluckt, als
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher