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Die Terranauten 039 - Die Schwerkraft-Falle

Die Terranauten 039 - Die Schwerkraft-Falle

Titel: Die Terranauten 039 - Die Schwerkraft-Falle
Autoren: Michael Roberts
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Trichterschiffes herrschte reger Funkverkehr. Nach und nach meldeten die einzelnen Treiberlogen, daß sie einen Raumer unter ihre Kontrolle gebracht hatten.
    Edison Tontor hätte zufrieden sein können. Aber das war er keineswegs. Er gab sich ausgesprochen wählerisch, dachte gar nicht daran alles zu nehmen, was ihm angeboten wurde.
    Ein Kurierschiff? Nein, danke! Zu klein und zu bedeutungslos für meine Zwecke. Suchen Sie das nächste Schiff!
    Ein Frachter? Ich bin doch kein Bauer, der Saatgut durch die Galaxis befördert. Auf ein neues, meine Herren Terranauten!
    Eigentlich war der General-Manag nur an Kampfschiffen interessiert. Schwere und leichte Kreuzer fanden sein Wohlgefallen. Allerdings auch nicht ohne Einschränkungen. Er legte Wert darauf, daß die Bordgeschütze voll funktionstüchtig waren. Die Treiber mußten, bevor sie Tontors Einverständnis bekamen, zunächst mehrere Tests durchführen, um festzustellen, ob die Kampfschiffe ihren Namen auch wirklich verdienten.
    David sah sich das alles mit steigendem Mißfallen an. Tontor fühlte sich ganz offenbar bereits jetzt als Kriegsherr, der auf seinem Zug nach Terra alles vernichtete, was sich ihm in den Weg stellte.
    »Was soll das nur alles, Tontor?« entfuhr es dem Erben der Macht nach einer Weile. »Alle diese Schiffe werden doch vorläufig gar nicht fliegen können. Bevor Sie in Ihrem Konzern die erforderlichen Kaiserkraft-Triebwerke hergestellt haben, wird viel Zeit vergehen. Und selbst wenn Ihnen das wider Erwarten schnell gelingen sollte, bezweifelte ich stark, daß Sie damit schon am Ziel Ihrer Wünsche sind. Die Treiberschiffe arbeiten nach einem ganz anderen Prinzip und müßten vollkommen umgerüstet werden. Wenn das so einfach wäre, hätte Valdec die Walhalla-Flotte sicherlich selbst bereits in Dienst gestellt, meinen Sie nicht?«
    »Oh«, antwortete Tontor, »ich vertraue da ganz auf Einstein III. Er ist ein Genie, müssen Sie wissen. Und ich bin mir ganz sicher, daß er Mittel und Wege finden wird, schnellstens eine funktionsfähige Armada aufzustellen. Aber natürlich wird ein Teil meiner Flotte bereits vorher gegen das Konzil losschlagen können. Da bedarf es keiner Umrüstung auf Kaiserkraft. Treiberschiffe erfüllen auch ihren Zweck.«
    Böse lachte David auf. »Sie rechnen damit, daß Ihnen die Terranauten auch in Zukunft helfen werden?«
    »Das tue ich, ja.«
    »Ihre Rechnung wird nicht aufgehen, Tontor. Ihr Krieg ist nicht unser Krieg, und meine Freunde werden nicht im Traum daran denken, für Ihren Vergeltungs- und Machtwahn den Kopf hinzuhalten.«
    Edison Tontor lächelte maliziös, »Freiwillig sicherlich nicht. Aber ich habe schließlich ein wunderschönes Druckmittel in der Hand, das sich ja gerade zum gegenwärtigen Zeitpunkt bestens bewährt.«
    David schluckte. »Sie meinen … mich?«
    »Erraten, mein Freund.«
    »Aber Sie haben zugesagt, mich freizugeben, wenn diese Aktion hier in Ihrem Sinne verläuft!«
    Der General-Manag zwinkerte mit den Augen. »Eine List, mein Lieber. Im Krieg sind schließlich alle Mittel erlaubt.«
    Im Stillen hatte es David geahnt. Trotzdem konnte er jetzt nicht verhindern, daß ihn die Empörung übermannte.
    »Sie sind ein Dreckskerl, Tontor! Ein Lump, der vielleicht noch übler ist als Valdec. Sie sind …«
    Mehrere brutale Schläge ins Gesicht brachten den Erben der Macht zum Schweigen.
     
    *
     
    Auf Geheiß Tontors hatten der Riemenmann und Valentin Claudius’ Loge den Großraumer wieder verlassen müssen. Frachter standen nicht auf der Wunschliste des General-Manags. Jetzt hatten sie einen mittelschweren Kreuzer in Besitz genommen, der schon eher nach Tontors Geschmack war.
    Misteln hatten sie an Bord dieses Schiffes bedauerlicherweise nicht gefunden. Deshalb würden sie wider Willen auf eine der Blüten zurückgreifen müssen, die sie auf dem Frachter requiriert hatten. Ansonsten befand sich auch dieser Raumer in einem vorzüglichen Zustand und war sofort flugfähig.
    Dennoch zögerte Llewellyn, Tontor die Startbereitschaft durchzugeben. Mehrere der anderen Schiffe hatten bereits Anweisung erhalten, nach Tamerlan zurückzufliegen, und waren auch schon nach Weltraum II gewechselt. Llewellyn wollte jedoch noch an Ort und Stelle bleiben. Er hatte unbestimmte Gefühle, vage Ahnungen, daß nicht alles so glatt über die kosmische Bühne gehen würde, wie es im Augenblick aussah.
    Schon öfter hatte er solche Ahnungen gehabt, die sich dann auch prompt bewahrheitet hatten. Er war sich nicht ganz
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