Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Terranauten 031 - Der Einsame von Ultima Thule

Die Terranauten 031 - Der Einsame von Ultima Thule

Titel: Die Terranauten 031 - Der Einsame von Ultima Thule
Autoren: Eva Christoff
Vom Netzwerk:
haben Sicherheit garantiert!« fauchte er – nicht mehr mit seinen PSI-Sinnen, sondern mit der Stimme des Körpers, den er sich angeeignet hatte. »Außerdem hat er recht – seht euch doch um! Der Wahnsinn nimmt ständig zu! Bald haben wir mehr Tote als Lebende in dieser Festung! Und was wollt ihr dann tun?«
    »Aber er lügt!« kreischte einer der beiden anderen. »Und er beleidigt uns! Tötet ihn!«
    Ein bedrohliches Zischen antwortete der Aufforderung.
    Der Varnha, dessen Verstand noch weitgehend intakt zu sein schien, achtete nicht darauf, sondern wandte sich an David.
    »Wie wollt ihr uns alle von Rorqual abtransportieren?« fragte er.
    »Wir haben Raumer. Und im Orbit von Rorqual kreist ein Raumschiff, das von einem Weltraum in den anderen wechseln kann. Wenn ihr einverstanden seid, bringen wir euch an Bord, wechseln in das Normaluniversum über und bringen euch zu dem Planeten, den ihr euch aussucht.«
    »Auch nach Forsythe?« Der Varnha schrie es fast.
    »Auch nach Forsythe!« nickte David.
    »Mein Name ist Lark, Torrister Lark. Man hat mich von Forsythe verbannt, aber nachdem man mich für tot hält, könnte ich gefahrlos zurückkehren. Die grünen Wiesen von Forsythe. Ich würde alles dafür geben, sie noch einmal wiederzusehen!«
    »Ich bin Ryu Shinda«, sagte der Varnha, der bis jetzt geschwiegen hatte. »Ich war sehr dafür, euch umzubringen, aber nachdem ich weiß, daß ihr ein Raumschiff habt …«
    David erhaschte seine Gedanken, die er nicht gut genug verbergen konnte. Shinda legte sich bereits einen Plan zurecht, wie er sich der Menschen entledigen konnte, um dann mit dem Raumschiff und den Besessenen einen Planeten im Normaluniversum anzugreifen und dort Herrscher zu werden. Die Aussicht erschien ihm verlockender als ein Königreich auf Rorqual.
    Der dritte Varnha war eine Frau. David konnte es spüren. Ihre flackernden Augen glitten über ihn und seine Freunde. »Sie lügen!« sagte sie. »Laßt euch nicht von ihren Versprechungen blenden. Sie wollen uns vernichten!«
    »Woher willst du das wissen?« fuhr Torrister Lark auf. »Es ist die einzige Möglichkeit, die wir haben, wenn wir überleben wollen. Wir können uns Rorqual Untertan machen, ja. Aber nicht lange, und der Wahnsinn hat uns alle gepackt. Wir stammen aus dem Normaluniversum und diese Körper ebenfalls. Wenn wir zurückkehren, besteht die Chance, daß wir wieder zu normalen Lebewesen werden. Weltraum II ist Gift für uns. Er hat erst unsere Körper vernichtet und zersetzt jetzt unseren Geist!«
    »Das wird aufhören, wenn wir uns an die Körper gewöhnt, haben«, antwortete die Frau. »Ich jedenfalls bleibe hier. Und wenn wir wahnsinnig sind, was schadet es? Dann vergessen wir wenigstens unsere Körper!«
    »Du bist schon wahnsinnig!« brüllte Lark. Er konnte nur noch an Forsythe denken und daran, daß es ihm gelingen konnte, sich mit Hilfe der Besessenen an den Machthabern zu rächen, die ihn vertrieben hatten. »Ich befehle dir, dich uns anzuschließen! Wir nehmen das Angebot an.«
     
    *
     
    Die Treibercrew der reparierten CYGNI bestand aus David, Farrell, O’Hale, Suvez, Sirdina, Angila und Zandra. Sie warteten in Halbtrance auf die richtige Position des Schwarzen Loches zur Sonne Rorquals, bei der sich das Tor öffnete.
    Llewellyn und eine starke Gruppe von Treibern bewachten die Besessenen, die im Computerring, der darunterliegenden Ebene und dem Lagerraum untergebracht waren. Ihr Wahnsinn schien verflogen zu sein oder sich wenigstens gemildert zu haben, denn sie verhielten sich ruhig und zeigten auch untereinander keine Aggressivität.
    Shinda und Lark standen neben Llewellyns Sitz.
    »Wenn Farrah das noch erleben könnte!« sagte Shinda mit gespielter Trauer.
    Llewellyn schnürten seine Worte die Kehle zu. David hatte ihm erzählt, wie Shinda die Frau getötet hatte.
    Lark starrte durch die Sichtscheibe. Der Varnhakörper zitterte vor Aufregung. »Vielleicht bekommen wir auch unsere Körper wieder, wenn wir erst aus diesem Universum des Wahnsinns entflohen sind«, sagte er kaum hörbar.
    Shinda lachte hoch und gellend.
    Die rote Sonne verdunkelte sich. Sie schrumpfte und zog sich zusammen, bis sie nur noch ein schwarzer Punkt an einem dunklen Himmel war.
    Die Treiber versanken in völlige Trance. Die Umrisse der CYGNI zerflossen und lösten sich in dem Moment völlig auf, in dem die Sonne zu explodieren schien.
    Diesmal gab es keine Zwischenfälle. Den Menschen an Bord kam es vor, als flöge das Schiff durch einen langen
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher