Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Terranauten 031 - Der Einsame von Ultima Thule

Die Terranauten 031 - Der Einsame von Ultima Thule

Titel: Die Terranauten 031 - Der Einsame von Ultima Thule
Autoren: Eva Christoff
Vom Netzwerk:
einen Körper, der ihm entgegenkam. Er hatte die Schritte nicht gehört. Voller Wut holte er aus, um den vermeintlichen Feind gegen die Wand zu schleudern.
    »Llewellyn!« sagte Altamont O’Hales Stimme. »Bist du verrückt?«
    »Noch nicht ganz. Die Besessenen sind hinter mir. Einen Teil von ihnen habe ich abgehängt, aber es sind immer noch zu viele für mich.«
    Altamont lauschte. »Sie sind ganz nah«, sagte er. »Komm mit.«
    Llewellyn hielt sich dicht hinter ihm. Nach wenigen Schritten mündete der Gang in eine Halle, die er nicht sehen, aber fühlen konnte.
    »Wen bringst du da?« flüsterte Belen Camerons Stimme.
    »Llewellyn. Er wird verfolgt. Stellt euch neben den Eingang. Wenn die Besessenen hier hereinwollen, können wir sie unter Beschuß nehmen, ohne gleich überrannt zu werden.«
    Llewellyn lehnte sich an die Wand und kam allmählich wieder zu Atem.
    »Wir sind in verschiedene Richtungen gelaufen«, sagte O’Hale auf seine unausgesprochene Frage. »Ich fand diesen Raum und hatte mich kaum umgesehen, als die Camerons durch einen anderen Eingang kamen. Wir haben alle drei keine Spur von David gefunden.«
    »Ich auch nicht.« Llewellyn kontrollierte den Stunner. »Aber ich habe erlebt, wie die drei führenden Banshees dieser Festung versucht haben, ihre Gefolgschaft zu einen. Ein Massaker. Wenn sie mich nicht entdeckt hätten, wären die Körper wahrscheinlich alle tot und die Banshees wieder ohne Heim.«
    »Umgekehrt wäre mir lieber. Ich …«
    Altamont verstummte. Wie die Besessenen es fertiggebracht hatten, sich so lautlos anzuschleichen, war unerklärlich, aber sie waren da, und O’Hale hatte alle Hände voll zu tun.
    Die Cameron-Brüder waren ebenfalls überrascht worden und hatten ihre Waffen nicht schnell genug eingesetzt. Eine ganze Anzahl der Malaiara war schon in der Halle, bevor die Stunner die Nachdrängenden zurückwarfen.
    Llewellyn brachte es fertig, die Leuchtkapsel an seinem Gürtel zu aktivieren, aber gegen die Größe der Halle kam das kleine Licht nicht an. Es vertiefte nur noch die Schatten, aus denen die Besessenen angriffen.
    Die Laser zogen dünne weiße Streifen in die Dunkelheit. Schmerzensschreie antworteten und die Zahl der Angreifer schien abzunehmen.
    »Wir schaffen sie!« brüllte Vale Cameron, der in einem Kreis aus Feinden kaum zu erkennen war.
    Daß er sich in einem Irrtum befand, stellte sich schon im gleichen Moment heraus. Das zischende Atmen der Malaiara und ihre haßvollen Schreie wurden von Flügelrauschen übertönt. Aus zwei weiteren Gangmündungen quollen die Scharen der Besessenen, die Llewellyn verloren hatten und auf Umwegen in die Halle gelangt waren.
     
    *
     
    Es gibt Träume, die dem Schlafenden vorspiegeln, er sei gelaufen und gelaufen, auf einer unsichtbaren Straße zu einem Ziel, das er nicht kannte und niemals erreichte. Wenn er aufwacht, ist es eine Erleichterung zu sehen, daß es nur ein Traum war, aber die Erschöpfung ist trotzdem da, das Herz rast ganz so, als sei er tatsächlich gelaufen.
    So ähnlich erging es David, als er sich in der unterirdischen Halle der Malaiara-Festung wiederfand. Er schien nur eine Minute eingenickt zu sein, während Farrell mit Ramee und Reta vorausging. Doch die Erinnerung an seinen Traum war lebendig. Schmerz, Wut und unzählige Fragen und eine tiefe Erschöpfung erfüllten ihn, als sei er zu Fuß die mehr als tausend Jahre in die Vergangenheit zu Merlin gegangen und wieder zurück, in die Zeit vor seiner Geburt.
    Schreie und Brüllen, die Geräusche aktivierter Energiewaffen waren um ihn herum. Unsichtbare Körper prallten gegen ihn, stießen und schoben ihn hin und her. Er schlug wild um sich, um aus dem Gedränge herauszukommen, aber die Besessenen wurden rasch auf ihn aufmerksam. Einige von ihnen bildeten einen Kreis und drängten ihn aus dem Zentrum des Kampfes. Sie waren unbewaffnet, aber ihre Klauen waren gefährlich genug.
    David gebrauchte Fäuste, Beine und Kopf als Waffen, obwohl sein Gehirn immer noch nicht völlig in die Realität zurückgefunden hatte. Einen Augenblick lang sah er die glänzende Gestalt Llewellyns, der einen der Malaiara in die Höhe stemmte und gegen die anderen Besessenen schleuderte. Es mußte ein Wunschtraum sein, denn Llewellyn war auf Pitcairn. Er hielt Ausschau nach Claude Farrell und Ramee, konnte sie aber nicht finden.
    Stunner und Laser hatten ihre Opfer gefunden. Die Banshees, die aus den Getöteten vertrieben worden waren, schwebten durch die Dunkelheit und suchten
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher