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Die Terranauten 031 - Der Einsame von Ultima Thule

Die Terranauten 031 - Der Einsame von Ultima Thule

Titel: Die Terranauten 031 - Der Einsame von Ultima Thule
Autoren: Eva Christoff
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abenteuerliche Leben Mayor terGordens, die Entdeckungen Tankred terGordens und die Entstehungsgeschichte des Biotroniks-Konzerns hautnah zu erleben. Daneben gab es noch Tanz- und Musikebenen, Spielcomputer für die Gäste, die das Risiko liebten, weitere Holografiekapseln, die den Benutzer in die Wildnis fremder Welten versetzten, und viele abgetrennte Nischen, in denen auf kleinen Tischen das Mittagsmahl eingenommen werden konnte.
    Obwohl alles von bester Qualität war, hatte Growan den Aufwand an Technik bewußt niedrig gehalten. Er legte Wert darauf, daß seine Gäste selbst für Unterhaltung sorgten und nicht nur die neuesten Wunder der Unterhaltungsindustrie konsumierten. Wie es schien, kam seine Idee gut an.
    Myriam beobachtete dankbar, wie die Gäste sich in die Holografiekapseln und Spieleinheiten zurückzogen oder an den Tischen Platz nahmen. Sie hatte endlich das Gefühl, wieder frei atmen zu können.
    »Eine wunderschöne Hochzeit«, sagte sie mit einer Herzlichkeit, die sie selbst überraschte. »Du hättest es nicht besser machen können.«
    »Daß es dir gefällt, ist mein schönstes Geschenk an diesem Tag«, strahlte Growan und führte sie zu einem langen Tisch auf einer Empore, zu der drei Stufen hinaufführten. »Ich habe nur die Manags der bedeutendsten Konzerne zu uns gebeten. Myriam, das ist Alexando Baikal von Kultura; Pankraz Paklew, Ringo-Raumer, Teheran; Philip Myers, Treiberschiffe, Huntsville. Pankaldi kennst du ja, er hat sich diese Plattform für das Fest ausgedacht, um deutlich zu machen, daß ganz Ultima Thule ab heute dir gehört. Und hier, unverkennbar, Max von Valdec, General-Manag des Kaiser-Konzerns. In letzter Minute hat er es noch möglich gemacht, persönlich an unserer Hochzeit teilzunehmen. Nur unser Konzilsvorsitzender Boslav ist zur Zeit im All unterwegs.«
    Max von Valdec verbeugte sich gewandt.
    »Ich wollte es mir nicht nehmen lassen, die bezaubernde neue Herrin des Biotroniks-Konzerns kennenzulernen«, sagte der Kaiserchef, während sie ihn aufmerksam musterte.
    Max von Valdec wirkte groß, hager und von unbestimmbarem Alter. Sein schwarzes Haar war straff zurückgekämmt und betonte die Strenge seines Gesichts. Sein Lächeln war freundlich, aber deutlich distanziert.
    »Es freut mich, so hervorragende Männer an diesem Tag begrüßen zu können«, erwiderte Myriam lächelnd und setzte sich. »Besonders Euch, Valdec. Ich befürchtete schon, Ihr würdet Asen-Ger als Euren Vertreter schicken.«
    Das knochige Gesicht wurde im Bruchteil einer Sekunde zu einer Maske.
    »Asen-Ger ist mit seiner Loge abgereist«, erklärte Valdec kalt. »Wie Ihr wißt, arbeitet er nicht mehr für mich, und wir haben auch alle anderen Verbindungen abgebrochen. Ich wäre dankbar, wenn ich seinen Namen nicht mehr zu hören brauchte.«
    »Streit?« erkundigte sich Pankaldi amüsiert. »Und Asen-Ger lebt noch? Ein Wunder!«
    Valdec antwortete nicht, bedachte aber Pankaldi mit einem solchen Blick, daß selbst der Grüne-Hügel-Manag, der sonst durch nichts zu erschüttern war, in Schweigen verfiel.
    Myriam starrte auf die Schalen, die in den Tischen eingelassen waren. Die Speisen dufteten verlockend, aber sie hatte keinen Appetit.
    Wer hoch steht, fällt um so tiefer, dachte sie. Und auch für Max von Valdec wird sich ein Stein finden, über den er stolpert. Man sagt, er will Konzilsvorsitzender werden. Vielleicht bricht ihm das endlich den Hals.
     
    *
     
    Santiago Lema war ein Rammbock, dem so leicht nichts den Weg versperrte. Ihm war es zu verdanken, daß die Treiber des Projektes Yggdrasil einen guten Platz unterhalb des Erkers erobern konnten, auf dem die Zeremonie stattfinden sollte. Für die weniger Glücklichen wurden die Vorgänge auf die Bildwände übertragen.
    Myriam wurde von Growan auf den Erker hinausgeführt. Ihr Hochzeitskleid bestand aus hauchdünn verarbeitetem Edelmetall, das ihre Gestalt mit einem warmen Goldschimmer umgab. Auf dem Kopf trug sie ein goldenes Netz, das mit blitzenden Steinen bestickt war und in steifen Falten weit auf ihren Rücken fiel. Sie sah sehr schön und sehr fremd aus und sehr weit entfernt von der Myriam, die die Treiber gekannt hatten.
    »Mir hat sie in Arbeitskleidung besser gefallen«, brummte Santiago.
    »Es ist der Brauch der Familie terGorden, daß die Braut am Tage ihrer Hochzeit ein Halsband aus Mistelblüten trägt«, erklärte Growan. Seine Worte dröhnten über die Stadt, die von einem Atemzug auf den anderen in Stille verfallen war. »Die
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