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Die Terranauten 004 - Aufstand der Terranauten

Die Terranauten 004 - Aufstand der Terranauten

Titel: Die Terranauten 004 - Aufstand der Terranauten
Autoren: Michael Roberts
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Rückkoppelungsprozeß ab, so ähnlich wie bei einer hochgezüchteten Maschine, die sich selbständig reparierte.
    Von allen Seiten drangen sie auf den Riemenmann ein. Stunner-Rohre wurden geschwungen. Die biegsamen Enden der Energiepeitschen, auf Lähmung, vielleicht sogar auf Töten eingestellt, trafen den goldschimmernden Oberkörper des renitenten Treibers.
    Und die Peitschenschläge erzeugten Wirkung. Allerdings nicht bei dem Mann, den sie trafen, sondern bei denen, die sie austeilten.
    Die Energiepeitschen glühten auf wie brennende Lunten und explodierten dann in einem grellen Lichtblitz. Die betroffenen Gardisten kamen nicht dazu, ihre zum Bumerang gewordenen Waffen fallenzulassen. Diese schienen regelrecht an ihren Händen festzukleben. Von Krämpfen geschüttelt stürzten sie zu Boden und wälzten sich in wilden, unkontrollierten Zuckungen.
    Llewellyn, der nicht einmal die Hand zu seiner Verteidigung gehoben hatte, stand völlig unversehrt im Kreis der Garden, die sich zu seinen Füßen wanden oder ihn fassungslos anstarrten.
    Aber dieser Kreis war inzwischen keine festgeschlossene Phalanx mehr. Lücken klafften in den Reihen der Garden. Und in eine dieser Lücken stieß der Riemenmann jetzt hinein.
    Die Grauen hatten ihre Lektion noch nicht gelernt, konnten sie auch nicht gelernt haben, denn ihre Konditionierung verlangte von ihnen, daß sie zu kämpfen hatten, auch wenn sie von vornherein auf verlorenem Posten standen.
    Erneut wurden Peitschen nach Llewellyn 709 geschwungen, erneut versuchten hart zupackende Hände, ihn festzuhalten.
    Und wieder stürzten Gardisten wie vom Blitz getroffen zu Boden und schrien qualvoll auf.
    Der Riemenmann stürmte durch sie hindurch wie ein Mann, der durch Feuer ging. Zwanzig Meter etwa trennten ihn noch von einer der Brücken, die die Insel mit dem übrigen Palast verbanden.
    »Tötet ihn!«
    Der Befehl kam von einer Frau, kam von Queen Mandorla.
    Llewellyn 709 erkannte, daß er es nicht schaffen würde. Unmittelbar an der Brücke wurden jetzt schwere Kaliber in Stellung gebracht. Ein Strahlengeschütz, ein Protopwerfer, andere Waffen, deren Funktion er auf Anhieb nicht erfassen konnte.
    Blitzschnell begriff er, daß ihm nur ein einziger Ausweg blieb. Er nahm eine Richtungsänderung vor, jagte auf eine Stelle des Inselufers zu, an der keine Brücke stand und die deshalb von den Garden auch nicht speziell geschützt wurde.
    Die Mündungen des Protopwerfers und der anderen Mordwerkzeuge ruckten herum, nahmen ihn ins Visier. Aber bevor der erste Schuß fiel, hatte er das Ufer erreicht.
    Das Wasser hatte eine blaßblaue Färbung und war kristallklar. Und es war kalt, mußte auch kalt sein, denn es hatte eine unmittelbare Verbindung mit dem Bodn-Trichter, einem der drei großen Seen, auf dem die ganze Stadt Ultima Thule schwamm. Die Wassertemperatur schwankte um null Grad. Hier und dort waren dünne Eisplättchen zu sehen, die an der Oberfläche trieben.
    Eis und Frost schreckten Llewellyn 709 nicht ab. Wuchtig stieß er sich vom Ufer ab und warf sich mit einem gewaltigen Hechtsprung in das Wasser.
    Dort, wo er aufschlug, begann das Wasser zu brodeln. Kochendheißer Dampf stieg auf, nebelte den Riemenmann förmlich ein.
    Llewellyn tauchte. Er wollte die Grauen Garden täuschen, die sicherlich erwarteten, daß er auf dem kürzesten Weg zum anderen Ufer hinüberschwimmen würde.
    Dies tat er jedoch nicht. Er tauchte so tief, bis er den unteren Rand der schwimmenden Insel erreicht hatte. Dann machte er sich daran, unter der Insel hindurchzuschwimmen.
    Bellatrix IV, sein Heimatplanet, hatte eine höhere Schwerkraft als die Erde. Der Riemenmann war deshalb, was Kraft und Ausdauer anging, schwierigere Bedingungen gewohnt, als er sie auf Terra vorfand. Auch sein Lungenvolumen war größer als das eines Erdgeborenen. Dennoch geriet er jetzt an die absoluten Grenzen seines Leistungsvermögens.
    Wie es aussah, hatte er den Durchmesser des schwimmenden Eilands unterschätzt. Es war immer noch dunkel über ihm. Das andere Ende der Insel wollte einfach nicht kommen.
    Er bekam langsam Atemnot. Der Sauerstoffinhalt seiner Lungen war nahezu verbraucht. Sein Herz klopfte zum Zerspringen, und in seinem Kopf fing es an zu rauschen.
    Langsam wurden seine anfänglich so mächtigen Armzüge und Beinschläge kraftloser. Er kam von der geraden Linie ab, geriet in Gefahr, sich zu verschwimmen.
    Als er sich schon im stillen darauf einstellte, hier im eisigen Wasser des Bodn-Trichters ein wenig
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