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Die Sünden der Gerechten - Rankin, I: Sünden der Gerechten - The Impossible Dead

Die Sünden der Gerechten - Rankin, I: Sünden der Gerechten - The Impossible Dead

Titel: Die Sünden der Gerechten - Rankin, I: Sünden der Gerechten - The Impossible Dead
Autoren: Ian Rankin
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je­der olle Im­biss recht. «
    Kaye war an ei­ner Tür ste­hen ge­blie­ben und rein­ge­gan­gen, nach­dem er sich ver­ge­wis­sert hat­te, dass sie ihn ge­se­hen hat­ten. Das Pfann­ku­chen-Café war hell und ge­räu­mig und nicht zu voll. Sie setz­ten sich an ei­nen Eck­tisch und ver­such­ten wie Stamm­gäs­te aus­zu­se­hen. Fox frag­te sich oft, ob Po­li­zis­ten welt­weit die glei­chen Ver­hal­tens­auf­fäl­lig­kei­ten zeig­ten. Er moch­te Eck­ti­sche, von de­nen aus er ge­nau über­bli­cken konn­te, was pas­sier­te oder dem­nächst pas­sie­ren wür­de. Nay­smith hat­te die­se Lek­ti­on noch nicht ge­lernt und nichts da­ge­gen, mit dem Rü­cken zur Tür zu sit­zen. Fox hat­te sich ne­ben Kay ge­zwängt, den Raum mit Bli­cken ab­ge­sucht und nur ei­ni­ge in ihre Un­ter­hal­tun­gen ver­tief­te Frau­en ent­deckt, die sich für die drei Neu­an­kömm­lin­ge nicht in­te­res­sier­ten.
    Schwei­gend stu­dier­ten sie die Spei­se­kar­te, be­stell­ten und war­te­ten ei­ni­ge Mi­nu­ten, bis die Kell­ne­rin mit ei­nem Tab­lett zu­rück­kehr­te.
    » Die Sco­nes se­hen aber gut aus « , mein­te Nay­smith und mach­te sich mit sei­nem Mes­ser an der Por­ti­on Diät-Mar­ga­ri­ne zu schaf­fen.
    Fox hat­te die Map­pe da­bei. » Macht es euch bloß nicht zu ge­müt­lich « , sag­te er und ver­teil­te de­ren In­halt auf dem Tisch. » So lan­ge der Tee ab­kühlt, könnt ihr euer Ge­dächt­nis auf­fri­schen. «
    » Lohnt sich das Ri­si­ko? « , frag­te Tony Kaye.
    » Wel­ches Ri­si­ko? «
    » Ein Fett­fleck auf dem Deck­blatt. Wür­de bei der Ver­neh­mung nicht un­be­dingt pro­fes­si­o­nell wir­ken. «
    » Heu­te bin ich leicht­sin­nig « , ent­geg­ne­te Fox. » Ich lass es draufan­kom­men … «
    Kaye seufz­te, und die drei Män­ner fin­gen an zu le­sen.
    Paul Car­ter war der Grund, wes­halb sie nach Fife ge­fah­ren wa­ren. Er war De­tect­ive Const­able, ach­tun­ddrei­ßig, seit fünf­zehn Jah­ren bei der Po­li­zei. Er stamm­te aus ei­ner Po­li­zis­ten­fa­mi­lie – so­wohl sein Va­ter als auch sein On­kel wa­ren eben­falls bei der Fife Cons­ta­bu­lary ge­we­sen. Der On­kel, Alan Car­ter, hat­te die Dienst­auf­sicht ein­ge­schal­tet. Paul Car­ter wur­de vor­ge­wor­fen, er habe se­xu­el­le Ge­fäl­lig­kei­ten ver­langt und der dro­gen­ab­hän­gi­gen Frau im Ge­gen­zug eine mil­de­re Be­hand­lung ver­spro­chen. Dann hat­ten sich zwei wei­te­re Frau­en ge­mel­det, die aus­sag­ten, Paul Car­ter habe sie we­gen Trun­ken­heit fest­ge­nom­men, aber an­ge­bo­ten, auf eine An­zei­ge zu ver­zich­ten, so­fern sie sich » ge­fäl­lig « zei­gen wür­den.
    » Gibt es über­haupt noch Leu­te, die von ›Ge­fäl­lig­kei­ten‹ spre­chen? « , nu­schel­te Kaye, nach­dem er die Sei­te zur Hälf­te ge­le­sen hat­te.
    » Vor Ge­richt und in Zei­tungs­ar­ti­keln « , er­wi­der­te Nay­smith und wisch­te Krü­mel von sei­ner Ko­pie der Fall­ak­te.
    Mal­colm Fox hat­te ei­ni­ge die­ser Ar­ti­kel vor sich. Sie zeig­ten auch Fo­tos von Paul Car­ter beim Ver­las­sen des Ge­richts. Topf­schnitt; das Ge­sicht von Ak­ne­nar­ben zer­furcht. Er glotz­te den Fo­to­gra­fen böse an.
    Vor vier Ta­gen war er schul­dig ge­spro­chen wor­den. Der zu­stän­di­ge Rich­ter hat­te ge­mut­maßt, De­tect­ive Const­able Car­ters Kol­le­gen hät­ten sich » ent­we­der ab­sicht­lich dumm ge­stellt oder mit ihm un­ter ei­ner De­cke ge­steckt « . Was hei­ßen soll­te: Sie muss­ten seit Jah­ren ge­wusst ha­ben, dass Car­ter ein bö­ser Bulle war, hat­ten ihn aber trotz­dem ge­schützt, für ihn ge­lo­gen, viel­leicht so­gar Zeu­gen­aus­sa­gen ge­fälscht oder Zeu­gen ein­ge­schüch­tert, da­mit die­se sich erst gar nicht mel­de­ten.
    All das hat­te die Be­am­ten von der In­ne­ren auf den Plan ge­ru­fen. Die Fife Cons­ta­bu­lary sah sich ge­zwun­gen, die Sa­che auf­zu­klä­ren; und um die Öf­fent­lich­keit (und was noch wich­ti­ger war, die Me­di­en) da­von zu über­zeu­gen, dass die Er­mitt­lun­gen rück­halt­los ge­führt wur­den, hat­te man sich an die be­nach­bar­ten Be­hör­den ge­wandt. Fox hat­te eine Ko­pie der Sus­pen­die­rungs­vor­schrif­ten und -re­ge­lun­gen
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