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Die Stripperinnen vom Burbank und 16 andere Stories

Die Stripperinnen vom Burbank und 16 andere Stories

Titel: Die Stripperinnen vom Burbank und 16 andere Stories
Autoren: Charles Bukowski
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weiter an die Tür.
»Hank! Hank! Bist du da drin? KEY, HANK!«
Dann hämmerte er gegen die Tür. Er schien verzweifelt zu sein. Er hämmerte und hämmerte. Endlich gab er auf. Ich hörte ihn den Korridor entlang gehen. Dann hörte ich, wie die Haustür ins Schloß fiel. Ich stand auf, stellte den Fernseher ab, ging an den Kühlschrank, machte mir einen Schinken-und-Käse Sandwich, köpfte eine Flasche Bier. Damit setzte ich mich hin, faltete die Rennliste des nächsten Tages auseinander und begann mir das erste Rennen anzusehen, ein mit $ 5000 dotiertes Ausscheidungsrennen für Dreijährige mit dem einen oder anderen Wallach darunter. Das Pferd 8 gefiel mir. Es wurde mit 5/1 notiert. Das war mir jederzeit gut genug.
EINBRUCH
    Wir waren in einem der vorderen Zimmer im Erdgeschoß. Es war stockfinster. Ich stolperte über etwas. Es schien ein Schemel oder sowas zu sein. Ich fiel gegen einen Tisch und zog mich daran hoch.
    »Nur zu«, sagte Harry. »Weck du nur das ganze verschissene Haus auf.«
»Komm«, sagte ich, »was wollen wir hier drin? Was versprichst du dir davon? Ist doch ne Schnapsidee.«
»Halt doch endlich deine verschissene Stimme unter Verputz …!«, zischelte er.
»Mußt du eigentlich immer ›verschissen‹ sagen?«
»Was hast du denn? Bist du ‘n verschissener Englischlehrer oder sowas? Wir sind hier in Sachen Bargeld und Schmuck …«
Es gefiel mir nicht. Es schien mir der reine Irrsinn zu sein. Und Harry war irre. Er hatte schon mehrere Aufentin Klapsmühlen hinter sich. Rechnete man seine Knaststrafen dazu, dann hatte er ungefähr 3 /4 seines erwachsenen Lebens hinter Schloß und Riegel verbracht.
Dieser Harry. Hätte ich mich nur nicht mit ihm eingelassen. Naja. Jetzt war es zu spät.
»In diesem Land ist der Wurm drin«, sagte er jetzt. »Es gibt zuviele reiche Wichser, die es zu einfach haben in diesem gottverdammten Land.«
Wir waren inzwischen in der Diele angelangt. Dann stieß Harry irgendwo an. Es rumpelte. »Scheiße«, sagte er.
»Hallo? Ist da jemand?«
Es war die Stimme eines Mannes. Sie kam von oben.
»Pech für uns«, sagte ich. Ich spürte, wie mir der Schweiß aus den Achselhöhlen tropfte.
»Nee«, sagte Harry. »Pech für den da oben.«
»Hallo«, sagte wieder der Mann von oben. »Wer ist da?«
»Los, komm«, sagte Harry.
Er begann die Treppe hochzugehen. Ich folgte ihm. Oben gab es einen langen Flur, und unter einer der Türen kam Licht durch.
Harry ging rasch auf die Tür zu. Als er sie aufriß und im Licht stand, sah ich, daß er seine Knarre in der Hand hatte. Er ging rein, ich hinterher. Es war ein Schlafzimmer. Ein Mann und eine Frau saßen in ihren Betten. Es waren getrennte Betten.
Harry hielt seine 38er Magnum auf den Mann gerichtet. »All right, Amigo. Wenn ich dir nicht die Eier aus dem Sack blasen soll, dann verhalt dich ruhig. Ich mach hier keinen Spaß.«
Die beiden in den Betten schienen sich nicht groß aufzuregen. Sie wirkten sogar aufreizend gleichgültig. Der Mann war ungefähr 45. Er hatte ein herrisches Gesicht mit energischen Falten an den Mundwinkeln. Man konnte ihm ansehen, daß er schon seit langem gewohnt war, seinen Willen durchzusetzen. Die Frau war an die 25, langes blondes Haar, eine richtige Schönheit. Sie sah aus wie ein Reklamefoto aus einer Illustrierten.
»Verschwinden Sie sofort aus meinem Haus«, sagte der Mann, als sei die Sache damit erledigt.
»Hey«, sagte Harry zu mir, »weißt du, wer das ist?« »Nee.«
»Das ist Tom Dawson von den Abendnachrichten, Kanal 7. Hallo, Tom …«
»MACHEN SIE, DASS SIE HIER RAUSKOMMEN! AUF DER STELLE!«, sagte Tom.
Er griff nach dem Telefon auf dem Nachttisch und hob den Hörer ab. »Vermittlung …?«
Harry rannte auf ihn zu und holte mit der Knarre aus. Es sah sehr merkwürdig aus. Es ging irgendwie zu langsam. Er brauchte eine Ewigkeit, bis er dort war und den Arm mit der Knarre nach vorn brachte. Der Pistolenknauf landete fast behutsam auf der Schläfe des Mannes, und der Mann fiel wie in Zeitlupe quer über sein Bett.
Es gab so etwas wie einen Klick, als würde etwas in meinen Augen einrasten. Harry knallte den Hörer auf die Gabel. Alles wirkte wieder ganz normal.
Die Blonde wurde jetzt lebendig. »Sie gemeiner Hund!«, sie. »Sie haben ihn verletzt! Sie billiger feiger Hund!«
Das klang ein bißchen platt. Anscheinend fiel ihr in der Eile nichts Besseres ein.
Sie hatte ein hellgrünes Neglige an. Harry ging um die beiden Betten herum, riß ihr das Ding von der einen Schulter ab, packte ihre Titte
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