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Die Spuren der Seele

Die Spuren der Seele

Titel: Die Spuren der Seele
Autoren: Rita Fasel , Ruediger Dahlke
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sein«. Somit sind uns die Hände im wahrsten Sinne des Wortes näher als die Füße. Menschen, die dem alten Modell des Unterstatement folgen und mehr sein als scheinen wollen, könnten sich dagegen bevorzugt zum Ver ständ nis der Füße hingezogen fühlen.
    Moderne Menschen möchten zudem mehr über andere als über sich selbst wissen. Ersteres bringt ihnen Vorteile in der Gesellschaft; Letzteres halten sie oft nur für deprimierend. Auch aus diesem Grund dürften sie versucht sein, die Hände zu bevorzugen. Dabei wäre die Erkenntnis des eigenen Weges mindestens genauso wichtig für unseren Fort schritt , und dieser ist – nomen est omen – sehr mit den Füßen und ihren Schritten verbunden.
    Wo Selbsterkenntnis vorangeht, ist alles Weitere in der Regel leicht. Deshalb raten wir unseren Lesern, hinsichtlich von Deutungen unbedingt bei den eigenen Händen und Füßen zu beginnen und erst dann auf die der anderen zu blicken. In allen helfenden Bereichen sind es die angenehmeren und kompetenteren Therapeuten, die zuerst mit sich selbst ehrlich werden, bevor sie daran denken, andere zu analysieren und zu behandeln. Im Tempel von Delphi stand außen am Eingang: »Erkenne dich selbst.« Erst im Innenraum folgte der Zusatz: »Damit du Gott erkennst.«
Ein Test zum Einstieg
    Legen Sie gleich einmal Ihre Karten beziehungsweise Ihre Hände auf den Tisch, und betrachten Sie dabei nur die Länge Ihres Zeigefingers im Vergleich zum Ringfinger. Welcher ist länger, der Zeigefinger oder der Ringfinger?
    Je kürzer der Zeigefinger und je länger der Ringfinger ist, desto archetypisch männlicher dürften Sie sein, beziehungsweise je kürzer Ihr Ringfinger und je länger Ihr Zeigefinger, desto weiblicher. Bei Frauen sind normalerweise beide Finger gleich lang, bei Männern die Zeigefinger kürzer als die Ringfinger. Dies liegt nach wissenschaftlichen Erkenntnissen am männlichen Hormon Testosteron, das das Wachstum des Ringfingers fördert, während das weibliche Östrogen – oder auch nur das Ausbleiben von Testosteron – den Zeigefinger wachsen lässt. Mehr dazu beim Thema Finger .
Wissenschaftliche Forschung und die Kunst der Körperdeutung
    Das Interesse der Wissenschaft an Händen und Füßen war lange Zeit gering. Handlesen ist nach wie vor mehr mit Wahrsagerei assoziiert, und die Fußreflexologie hat sich trotz großer Erfolge und entsprechender Bemühungen ihrer Entdeckerinnen, Eunice Ingham (USA) und Hanne Marquardt (Deutschland), bis heute keinen Platz in der Schulmedizin sichern können. Die Psychologie, die sich eigentlich für alles interessieren müsste, was helfen könnte, seelische Entwicklungspotenziale zu erforschen, kümmert sich lieber um Statistiken als um Seelenbilderwelten und Symbole an Hand und Fuß.
    Hin und wieder gibt es jedoch Ausnahmen. Als etwa im Rahmen einer medizinischen Dissertation die Chirologie (Handlesekunst) widerlegt werden sollte, verglich der englische Doktorand die Längen der Lebenslinien von gerade Verstorbenen mit ihrem Lebensalter, und siehe da: Je länger die Lebenslinie, desto älter war der Betreffende geworden, was den Erkenntnissen der Chirologie entspricht. Da dies nicht in das Konzept des zuständigen Professors passte, unternahm er den – allerdings vergeblichen – Versuch, das Ergebnis zu unterdrücken.
    Inzwischen gibt es zudem eine große Fülle von neueren statistischen Wissenschaftsstudien über den Zusammenhang gerade von Ring- und Zeigefingerlänge im Hinblick auf Sportleistungen, Spekulationsfähigkeit und Geschlechtsprägungen, die im Anhang nachzulesen sind. Doch bei allen Statistiken handelt es sich lediglich um Korrelationen, die für den Einzelfall keine schlüssigen und schon gar keine sicheren Ergebnisse liefern. Es geht wissenschaftlich gesehen dabei um Wahrscheinlichkeiten. Auch Ergebnisse wie die aus unserem Test zu den Längen von Zeige- und Ringfinger legen bestimmte Vermutungen nahe; sie können Anstöße geben, aber nicht mehr. Die Länge von Fingern und sexuelle Prägungen haben bestenfalls eine gemeinsame Basis auf Hormonebene, aber niemals einen ursächlichen Zusammenhang. [1] Aber Naturwissenschaftler argumentieren ständig ursächlich, was unangemessen ist. Das heißt für unser Beispiel, dass die Finger genauso wenig wie andere Körperstrukturen als Ursachen in Frage kommen, sondern lediglich als Anzeigemöglichkeiten. Es lässt aber hoffen, dass die Naturwissenschaft sich überhaupt zunehmend mit solchen Themen beschäftigt ( siehe ⇒
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