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Die Smaragdreihe 03 - Die Sieben unterirdischen Könige

Die Smaragdreihe 03 - Die Sieben unterirdischen Könige

Titel: Die Smaragdreihe 03 - Die Sieben unterirdischen Könige
Autoren: Alexander Wolkow
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Schlafwasserausdünstungen bewahrten. Natürlich blieben auch die Holzköpfe wach. Glotzend standen sie da und begriffen nichts.
    So gingen alle sieben Könige in die Falle, die sie sich gegenseitig gestellt hatten.

    Die Zuschauer in den Rängen des Amphitheaters hatten es bequem, denn sie konnten sich aneinander lehnen und den Kopf auf die Schulter oder die Brust des Nachbarn legen. Die Diener, Soldaten und Spione jedoch, die ganz hinten standen, fielen einfach um.
    Elli und ihre vier Freunde verließen eiligst die Heilige Höhle. Obwohl sie Brillanten in den Fäusten hielten, fühlten sie eine Müdigkeit wie vor dem Einschlafen. Im Freien verflog sie aber bald.
    In der Höhle blieben nur die Holzköpfe, denen das Schlafwasser nichts anhaben konnte. Ihre Anführer, Arum und Befar, sorgten dafür, daß die Eingeschlafenen in den Regenbogenpalast geschafft wurden.
    Der Scheuch und Lestar hatten Order gegeben, daß die Schlafenden nicht alle auf einmal weggetragen werden, sondern schubweise in einem Zeitabstand von 24 Stunden. Sie würden dann auch schubweise innerhalb von 14 Tagen aufwachen, so daß die Erzieher sich nicht mit allen gleichzeitig abzugeben brauchten, denn das wäre ja eine zu große Belastung!
    So vollzog sich im Land der unterirdischen Erzgräber die größte Umwälzung, die es dort jemals gegeben hatte.

DIE UMERZIEHUNG
    Im Land der Käuer standen unweit vom Höhleneingang auf einer schönen Wiese mehrere Zelte vor einem silberklaren Bach. In ihnen wohnten nun, nach ihrer Rückkehr aus dem unterirdischen Land, Elli mit ihren Freunden.
    In den Zelten verbrachten sie aber nur die Nacht, am Tag lagen sie auf der Wiese im Schatten der Obstbäume.
    »In der Gießerei ist es warm und trocken, man fühlt sich wohl dort«, schwatzte der Scheuch, die Sonnenwärme genießend, »aber zu Hause ist es doch besser. Die Farm, von der ich komme, ist ja nicht weit von hier. Es ist gar nicht so lange her, daß ich sie verließ, aber mir scheint, als wären schon Jahrhunderte vergangen.«
    »Hier ist es beinahe so angenehm wie in meinem heimatlichen Wald«, sagte der Löwe, dessen Husten in der oberen Welt sofort vergangen war, »und doch fehlt mir etwas.«
    »Ich weiß, was dir fehlt«, lachte Elli, die mit seinen rauhen Schnurrbartborsten spielte und ihm ins Gesicht pustete, so daß er blinzeln und niesen mußte. »Dir fehlen die königlichen Ehrungen, du ehrsüchtiger Gesell!«
    Fred Cunning half den Zwinkerern, den Eisernen Holzfäller zu reparieren. Während des langen Aufenthalts im Faß hatte sich der eiserne Mann mit Öl vollgesogen, das dick geworden war und nun die Beweglichkeit seiner Gelenke behinderte. Lestar und seine Gehilfen nahmen ihren Herrscher auseinander, putzten sorgfältig alle seine Teile und legten sie in die Sonne zum Trocknen. Fred paßte auf, daß keine diebische Elster ein wichtiges Schräubchen klaute.

    Toto lief am Ufer hin und her und bellte die Fischchen an, die sich im Wasser tummelten.
    Es fehlten nur Kaggi-Karr, Faramant und Din Gior. Die Krähe war in die Smaragdenstadt geflogen, um den Einwohnern anzukündigen, daß ihr geliebter Herrscher nach seinen neuen Heldentaten in der unterirdischen Welt bald zurückkehren werde. Ihr waren der Langbärtige Soldat und der Hüter des Tores gefolgt, die einen festlichen Empfang für den Scheuch vorbereiten wollten.

    Alle fühlten sich wohl. Nachdem die sieben Könige und ihre Lakaien eingeschlafen waren, hatten die Gäste aus der oberen Welt mit Elli die Höhle verlassen. Dabei brauchten sie sich nicht einmal auf die Schutzurkunde zu berufen, denn niemand fragte sie danach.
    Es kam wie von selbst, daß die unterirdischen Menschen den Hüter der Zeit als ihren Herrscher anerkannten. Arrigo wurde Rusheros erster Gehilfe.
    Die beiden versammelten das Volk und erklärten ihm, welches Schicksal der Könige, ihrer Hofleute und Diener harre. Die Menschen jubelten, als sie erfuhren, daß diese famose Idee vom Scheuch stamme.

    Alle versprachen, den Königen und ihrem Gefolge beim Aufwachen nichts von deren Vergangenheit zu erzählen, denn das konnte ja ihrer Umerziehung schaden.
    Das Versprechen wurde gehalten. Es war ja auch niemand da, der es hätte brechen können, denn der einzige Verräter im Lande, Ruf Bilan, war vom Volk zur Einschläferung verurteilt und für 10 Jahre in die Heilige Höhle geschafft worden. Damit niemand zufällig vom Schlafwasser trinke, wurde die Höhle vermauert.
    Der erste Teil der Schlafenden mit König Mentacho
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