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Die Sehnsucht des Piraten: Er ist der Schrecken der Meere - doch gegen sie ist er machtlos (German Edition)

Die Sehnsucht des Piraten: Er ist der Schrecken der Meere - doch gegen sie ist er machtlos (German Edition)

Titel: Die Sehnsucht des Piraten: Er ist der Schrecken der Meere - doch gegen sie ist er machtlos (German Edition)
Autoren: Jennifer Ashley
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zu führen, eine Familie zu gründen. Also hatte er selbstverständlich genau diesen Moment gewählt, um von den Toten aufzuerstehen und ihr Innerstes nach Außen zu kehren.
    »Was gibt es da zu sagen?« Ihre Worte klangen gedämpft, da sie bäuchlings auf dem Bett lag, mit dem Kopf am Fußende. Geweint hatte sie nicht. Honoria Ardmore weinte nur selten. »Du hast Christophers Geschichte gehört. Sie ist wahr.«
    Diana beugte sich herunter und umarmte sie. »Ach, Honoria, warum hast du das niemandem gesagt?«
    »Wem hätte ich es denn erzählen können?« Sie zuckte mit den Schultern, als hätte es sie nicht geschmerzt, dieses Geheimnis bewahren zu müssen. »James ist an dem Tag verschwunden, an dem Christopher gehenkt werden sollte. Ich habe ihn Monate nicht gesehen. Danach kam es mir sinnlos vor. Die Ehe hatte nur einen Tag gedauert. Ich hielt Christopher für tot und alles für vorbei.« Sie richtete sich auf und strich sich das Haar aus dem Gesicht. »Wirst du es James verraten?«
    »Ich wüsste nicht, wie ich es ihm verheimlichen sollte.«
    Honoria packte Dianas Hände. »Bitte, sag im Moment noch nichts. Ich will nicht, dass Mr. Templeton davon beiläufig erfährt, und ich will mich auch nicht den Klatschmäulern aussetzen.«
    »Ich würde niemandem außerhalb unserer Familie etwas verraten, Honoria«, erwiderte Diana etwas steif.
    Honoria war zu aufgewühlt, um sich zu entschuldigen. Ihr Körper zitterte immer noch, und die Stellen, an denen Christopher sie berührt hatte, brannten. Sie wollte seinen Mund fühlen, bis weit in die Nacht hinein. Hätte Diana sie nicht unterbrochen, hätte Honoria sich ihm mit Freuden auf dem Boden hingegeben. Oder auf dem Bett. Oder selbst auf dem Fenstersims, während die Passanten von der Mount Street erstaunt zugesehen hätten.
    »Bitte lass mich darüber nachdenken. Vielleicht nimmt er Vernunft an und gibt mich frei.«
    »Eine Annullierung ist nicht so einfach zu erlangen, wie du vielleicht glaubst, schon gar nicht, wenn eine Partei nicht dazu bereit ist«, erklärte Diana. »Es müssen schon ganz besondere Umstände oder eine peinliche Unfähigkeit des Mannes angeführt werden.«
    Honoria bezweifelte sehr, dass Christopher freiwillig behaupten würde, dass er einer Aufhebung der Ehe aus Impotenz zustimmte. Was er auch keineswegs war. Das hatte sie ganz deutlich gespürt. Selbst jetzt wurde ihr noch heiß, als ihre verräterische Erinnerung ihr in allen Einzelheiten die Form, die Länge und das Gefühl seiner Erektion an ihrem Schoß vorgaukelte.
    »Es gibt doch Präzedenzfälle, dass eine Ehe annulliert wurde, weil eine der beiden Parteien verschwunden ist«, erklärte sie mit trockenem Mund.
    In Zeiten von riskanten Seereisen, Kriegen und allgemeiner Unsicherheit konnten Ehemänner und Ehefrauen oft jahrelang verschwinden, ohne dass jemand ein Wort von ihnen hörte. In dem Fall konnte die hinterbliebene Person den anderen für tot erklären lassen und sich wieder verheiraten.
    »Das stimmt«, erwiderte Diana bedächtig. »Das Problem ist nur, dass er wieder aufgetaucht ist. Du hast die Heiratsurkunde, und er scheint entschlossen, die Ehe aufrechtzuerhalten.«
    »Warum gibst du ihm recht?«, rief Honoria. »Ich hätte gedacht, du wärest auf meiner Seite!«
    »Das bin ich doch, Liebste.« Diana schlang ihren Arm um Honorias Schultern. »Ich weise dich einfach nur auf die Schwierigkeiten hin. Wenn du möchtest, kann ich den Verwalter meines Vaters fragen, natürlich rein theoretisch, welche rechtlichen Schritte eingeleitet werden könnten.«
    »Noch nicht, bitte. Ich möchte nachdenken.«
    Diana tätschelte ihr liebevoll die Schulter und schwieg. Honoria hasste es, Diana so hinzuhalten, aber sie wollte nicht, dass jemand von ihrer Dummheit erfuhr, bis sie wirklich entscheiden konnte, was sie tun würde.
    Sie musste mit Christopher reden und ihm alles erklären, aber das würde vielleicht nichts fruchten. Wann immer sie zusammen waren, schmolz sie vor Lust förmlich dahin. Vielleicht, wenn sie sich an einem neutralen Ort trafen, sich an einen langen Tisch gegenübersetzten, unter Zeugen, vielleicht würden sie dann einen Weg aus diesem Chaos finden.
    Das Problem war nur, dass sie Christopher nicht daran hindern konnte, durch ganz London zu laufen und überall lauthals zu verkünden, dass sie vermählt waren. Christopher kannte Grayson Finley, den jetzigen Viscount Stoke. Würde sich Grayson nicht totlachen, wenn er erfuhr, dass die achsoanständige Honoria Ardmore sich zu
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