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Die Seele des Feuers - 10

Die Seele des Feuers - 10

Titel: Die Seele des Feuers - 10
Autoren: Terry Goodkind
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seine Gabe war wieder da.
    Als er ein Geräusch hörte, sah er auf. Spinne stieß ihn mit ihrem Maul an.
    Grinsend rieb er ihre freundliche, weiche Nase. »Spinne, Mädchen. Schön, dich zu sehen, altes Haus. Schön, dich zu sehen.«
    Auch Spinne bekundete schnaubend ihre Freude.
    Zedd fand den Sattel und das übrige Zaumzeug, wo er es zurückgelassen hatte. Nur so zum Spaß warf er Spinne die Decke und den Sattel auf den Rücken. Spinne fand dies interessant. Spinne war keine Spielverderberin, außerdem ein gutes Pferd.
    Auf ein Geräusch von oben hin drehte Zedd sich um. Etwas kam den Berg herunter: Wasser. Aus irgendeinem Grund war das Seeufer eingebrochen, die gesamten Wassermassen stürzten in die Tiefe.
    Zedd saß auf. »Zeit, von hier zu verschwinden, Mädchen.«
    Spinne tat ihm den Gefallen.
    Dalton war soeben in sein Büro zurückgekehrt, als er hinter sich jemanden hereinkommen hörte. Als der Mann sich umdrehte, um die Tür zu schließen, warf Dalton einen Blick auf den Saum von Steins Umhang und sah den frischen Skalp, den dieser dort angenäht hatte.
    Dalton trat an den Beistelltisch und schenkte sich ein Glas Wasser ein. Ihm war heiß und ein wenig schwindelig.
    Nun, das war zu erwarten gewesen.
    »Was wollt Ihr, Stein?«
    »Ein reiner Geselligkeitsbesuch.«
    »Aha«, machte Dalton. Er trank einen Schluck.
    »Ein hübsches neues Büro habt Ihr hier.«
    Hübsch war es. Alles nur vom Besten, der einzige Gegenstand aus seinem alten Büro war der Ständer aus verschnörkeltem Silber neben dem Schreibtisch. Er mochte den Schwertständer und hatte ihn daher mitgebracht. Als wäre er soeben daran erinnert worden, betastete er das Heft des in dem Ständer ruhenden Schwertes.
    »Nun«, setzte Stein hinzu, »Ihr habt es Euch verdient, ganz zweifellos, denn Ihr habt viel erreicht. Viel erreicht, für Euch selbst und Eure Gemahlin.«
    Dalton machte eine Handbewegung. »Neues Schwert, Stein? Ein wenig zu elegant für Euren Geschmack, sollte man meinen.«
    Der Mann schien sich zu freuen, dass Dalton die Waffe aufgefallen war.
    »Dies hier«, sagte er, es mit dem Daumen am nach unten geschwungenen Handschutz einige Zoll weit aus der Scheide hebend, »ist das Schwert der Wahrheit. Das echte, das sonst der Sucher bei sich trägt.«
    Die Vorstellung, es in den Händen eines Mannes wie Stein zu wissen, fand Dalton überaus beunruhigend. »Und was tut dann Ihr damit?«
    »Einer meiner Leute brachte es mir. War übrigens gar nicht so einfach.«
    »Tatsächlich?«, fragte Dalton, Interesse heuchelnd.
    »Um es mir zu bringen, mussten sie eine Mord-Sith gefangen nehmen. Das echte Schwert der Wahrheit, und eine echte Mord-Sith obendrein. Man stelle sich vor.«
    »Eine ziemliche Leistung. Der Kaiser wird hocherfreut sein.«
    »Das wird er, sobald ich ihm das Schwert zum Geschenk mache. Eure Nachricht hat ihn übrigens ebenfalls erfreut. Lord Rahl eine so vernichtende Niederlage beizubringen, das ist schon eine Leistung. Nicht mehr lange, und unsere Truppen treffen ein, dann nehmen wir ihn fest. Und die Mutter Konfessor, habt Ihr sie inzwischen gefunden?«
    »Nein.« Dalton trank noch einen Schluck Wasser. »Aber Schwester Penthea hat sich mit einem Bann an der Aktion beteiligt, daher wüsste ich nicht, wie sie eine Chance haben sollte. Nach den Knöcheln meiner Leute zu urteilen, haben sie gute Arbeit geleistet.« Er hielt inne und senkte den Blick. »Bis sie erwischt und getötet wurden jedenfalls. Nein, diese Begegnung wird die Mutter Konfessor nicht überleben. Sollte sie wider Erwarten doch noch leben, werde ich früh genug davon erfahren. Ist sie dagegen tot« – er zuckte mit den Achseln –, »werden wir ihre Leiche vielleicht niemals finden.«
    Dalton lehnte sich gegen den Schreibtisch. »Wann wird Jagang eintreffen?«
    »Bald. Vielleicht in einer Woche, die Vorhut vielleicht schon eher. Er freut sich darauf, sich in Eurer prächtigen Stadt niederzulassen.«
    Dalton kratzte sich die Stirn. Er hatte zu tun. Nicht, dass irgend etwas Wichtiges dabei gewesen wäre.
    »Nun, ich bin in der Nähe, falls Ihr mich braucht«, meinte Stein.
    An der Tür drehte er sich noch einmal um. »Ach übrigens, Dalton, Bertrand erzählte mir, Ihr hättet Euch mehr als verständnisvoll gezeigt, was ihn und Eure Gemahlin anbetrifft.«
    Dalton zuckte mit den Schultern. »Wieso nicht? Sie ist bloß eine Frau. Ich brauche nur mit dem Finger zu schnippen und bekomme ein Dutzend von ihrer Sorte. Wohl kaum ein Grund, Besitz ergreifend zu
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