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Die schwarze Witwe: Thriller (German Edition)

Die schwarze Witwe: Thriller (German Edition)

Titel: Die schwarze Witwe: Thriller (German Edition)
Autoren: Beverly Connor
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dahinterliegendes Schema hin.« Diane atmete einmal tief durch und erklärte ihm dann, was es mit diesen Erinnerungsalben auf sich hatte. Rivers lehnte sich nach vorne, stützte seine Arme auf dem Tischchen seines Stuhles ab und hörte aufmerksam zu.
    »Nichts darin stimmte?«, fragte er.
    »Wir konnten wenigstens nichts entdecken. Fast alle Fotografien von ihr waren digital in andere Abbildungen eingefügt worden. Diejenigen, zu denen wir Kontakt aufnehmen konnten, wie die Veranstalter der Rallye in Griechenland oder die Auftraggeber der archäologischen Ausgrabungen, besaßen keinerlei Unterlagen über sie. Es gab dort auch niemanden, der sich an sie erinnerte, obwohl sie bestätigen konnten, dass ihre beiden Ehemänner dort gewesen waren.«
    »Ich verstehe«, sagte Rivers. Diane war sich dessen allerdings nicht ganz sicher.
    »Clymenes Alben waren für den Fall auch nicht entscheidend«, sagte Diane. »Das wichtigste Beweismittel war der Wattebausch, und der war ein Volltreffer.«

Kapitel 5
    E in Wattebausch?« Reverend Rivers richtete sich in seinem Stuhl auf. »Darüber weiß ich nichts.«
    »Wissen Sie, woran Clymenes Mann starb?«, fragte Diane.
    Reverend Rivers runzelte die Stirn und schaute auf die Vase voller Iris zu seiner Rechten. »Ich glaube, sie sagte, es sei Wundstarrkrampf gewesen.« Er richtete den Blick wieder auf Diane. »Stimmt das?«
    »Ja. Archer O’Riley flog nach Mikronesien, um dort an einer Ausgrabung teilzunehmen. Clymene sollte ihn eigentlich begleiten, bekam dann aber in letzter Minute eine Grippe. Sie sollte später nachkommen. Bei seiner Ankunft ging es ihm ziemlich schlecht. Er hatte schreckliches Kopfweh, starkes Fieber und fühlte sich etwas steif. Er dachte, dass ihn jetzt ebenfalls eine Grippe erwischt hätte. Das Archäologenteam schickte ihn in ein Krankenhaus auf Guam. Auf dem Weg dorthin hatte er so schwere Anfälle, dass er sich dabei einen Wirbel brach. Sein Arm war so stark geschwollen und entzündet, dass ihn die Ärzte amputieren wollten.«
    Rivers zuckte zusammen. »Tetanus ist ziemlich selten, nicht wahr? Ich habe noch nie gehört, dass in meinem Umfeld jemand daran gestorben wäre, obwohl mich meine Mutter immer wieder davor gewarnt hat, auf rostige Nägel zu treten.«
    »Ja, Wundstarrkrampf ist äußerst selten. Im Jahr sterben von den dreihundert Millionen Einwohnern der Vereinigten Staaten nur etwa acht an Tetanus«, antwortete Diane.
    Rivers sagte eine kurze Weile lang gar nichts, als ob er nach den richtigen Worten suchen würde. »Sie … sie hatte ihn irgendwie damit infiziert? Und Sie konnten das beweisen? Mit einem Wattebausch?« Er schaute sie skeptisch an.
    »Ein Wattebausch, der etwa so groß war« – Diane formte mit Daumen und Zeigefinger einen Ring –, »hat uns die ganze Sache erzählt. Ich verfügte noch nie zuvor über ein solch gutes Beweismittel.«
    Rivers verlagerte sein Gewicht auf dem kleinen Stuhl. Ein paar Knöpfe an seinem Hemd schienen jeden Moment abspringen zu wollen. Wieder rückte er unruhig hin und her.
    »Ich kenne die Details von O’Rileys Prozess nicht«, sagte er. »Ich weiß nur, dass man sie wegen der Ermordung ihres zweiten Mannes verurteilt hat und darüber hinaus vermutet, sie habe auch ihren ersten Ehemann getötet.«
    Diane wollte ihm gerade sagen, dass sie sich nicht einmal sicher sei, ob Robert Carthwright ihr erster, zweiter, dritter oder vielleicht sogar zehnter Ehemann gewesen sei, verkniff sich dann aber diese Bemerkung, da sie das ja tatsächlich nicht wusste. Eines dagegen wusste sie genau: Die Beweise zeigten, dass Clymene Archer O’Riley ermordet hatte, und sie hielt es für wichtig, dass auch Reverend Rivers dies erfuhr.
    »Archer starb nur eine Stunde, nachdem man ihn ins Krankenhaus eingeliefert hatte«, sagte Diane.
    »Warum vermutete man dann einen Mord?«, fragte Rivers.
    »Das tat man anfänglich gar nicht. Man flog seine Leiche zurück in die Vereinigten Staaten, wo sie von seinem Hausarzt untersucht wurde. Er wurde dann äußerst besorgt, als er bemerkte, dass sich genau die Stelle auf O’Rileys Arm entzündet hatte, wo seine Laborantinnen nur einige Tage zuvor im Rahmen einer Routineuntersuchung eine Blutprobe genommen hatten.«
    »Natürlich wollte er nicht für den Tod seines Patienten verantwortlich gemacht werden, nicht wahr?«, warf Rivers ein.
    »Natürlich nicht«, bestätigte Diane.
    Clymene war es gelungen, Reverend Rivers auf ihre Seite zu ziehen. Diane sah es seinem Gesicht an, das sich
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