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Die Schokoladendiät

Die Schokoladendiät

Titel: Die Schokoladendiät
Autoren: Carole Matthews
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Jahre.»
    «Wow.»
    «Ist das ein Problem?»
    «Nein.»
    «Dann wird alles gut.»
    «Ja, aber   … Addison, sie wissen nicht, dass du   … schwarz bist.»
    Addison sah sie schockiert an. «Ich bin schwarz?» Er nahm einen noch nicht fertig gebastelten Spiegel vom Arbeitstisch, dessen Rahmen mit einem dickbäuchigen Weihnachtsmann beklebt war, und starrte erstaunt hinein. «Mein Gott, du hast recht. Wann ist das denn passiert?»
    Autumn musste laut lachen.
    «Es macht ihnen also nichts aus, dass ich ärmer und jünger bin als du, aber es könnte sein, dass sie etwas dagegen haben, dass ich einer ethnischen Minderheit angehöre.»
    «Es ist mir peinlich, es zuzugeben, aber sie sind weiß, reich und extrem konservativ. Ich mache mir Sorgen, wie sie auf dich reagieren. Ich weiß, dass wir heutzutage eine durch und durch integrierte, multikulturelle Gesellschaft sein sollen, aber ich glaube, meinen Eltern hat das noch niemand verklickert.»
    Addison lachte. «Du meinst, sie haben nicht davon geträumt, dass ihre Tochter einen armen schwarzen Sozialarbeiter heiratet, der auf Crack-Abhängige spezialisiert und noch dazu ein wahrer Sexgott ist?»
    «Ich glaube, sie haben eher gehofft, dass ich mich mit einem etwas älteren, bebrillten Anwalt namens Rodney zusammentue, der meine schlimmsten liberalen Exzesse im Zaum halten und mich in die Freuden des Golfens einführen könnte.»
    «Dann werden sie sehr enttäuscht von mir sein.»
    Autumn nahm seine Hand. «Wenn du möchtest, bin ich bereit, das Risiko einzugehen.»
    Er schob den Arm um ihre Hüfte. «Ich finde zufällig, dass du es wert bist, sich den forschenden Blicken deiner Eltern auszusetzen», sagte ihr Freund. «Ich habe mein ganzes Leben lang in meiner eigenen Ecke gekämpft, da sollte ich dem weißen, vornehmen Ehepaar Fielding doch wohl gewachsen sein.»
    «Danke.» Autumn küsste ihn zärtlich. «Ich hatte gehofft, dass du das sagst.»

6
    «Hey,
Lewis», sagte Chantal. «Gib mir doch bitte noch eine Christbaumkugel.» Nadias Sohn hatte schon ein wenig das Interesse verloren und sich der
Himmel-und-Huhn-
DVD zugewandt, die auf dem Fernsehbildschirm flackerte. Chantal blickte mit einem nachsichtigen Lächeln auf seinen Hinterkopf und verschränkte die Arme. «Ich dachte, du wolltest mir hier helfen?»
    «Tut mir leid, Tante Chantal.» Das Kind riss sich vom Fernseher los und tauchte die Hand in die Schachtel mit dem Weihnachtsbaumschmuck, den sie bei Harrods erstanden hatte. Sie hatte Zinnfiguren gekauft – Soldaten, Züge, Trompeten und Gitarren – und war dabei für ihren neuen vierjährigen Freund von ihrer Vorliebe für Cremefarbenes und Minimalistisches abgewichen. Jetzt war alles grellbunt. Lewis holte einen Hampelmann heraus. «Cool.» Er lächelte und reichte ihn ihr so vorsichtig, als wäre er aus Glas.
    Wer konnte ihm einen Vorwurf machen, dass sich die Weihnachtsvorbereitungen für ihn etwas in die Länge zogen? Sie hatte selbst mehr als genug davon, doch mit vier Jahren kam einem das Warten sicher schier endlos vor.
    Chantal hatte in den vergangenen zwei Monaten für die Zeitschrift
Style USA
Beiträge über festlich geschmückteHäuser verfasst. Sie hatte für den Rest ihres Lebens genug Girlanden und rote Schleifchen gesehen. Ihre amerikanischen Landsleute in England ließen es sich nicht nehmen, ihre Häuser zur Weihnachtszeit im großen Stil zu schmücken. Wenn sie allein gewesen wäre, hätte sie sich wahrscheinlich gar nicht die Mühe gemacht, die Wohnung festlich herzurichten – das tat sie nur für Lewis. Nicht dass ihr kleiner Freund ihre Bemühungen zu würdigen gewusst hätte. Er lehnte am Sofa, nuckelte geistesabwesend am Daumen und hatte den Blick in die Ferne gerichtet.
    «Das sieht toll aus», sagte Nadia und trat zu ihnen. Wenigstens freute sich Lewis’ Mutter. «Bist du in allem so perfekt?», wollte sie wissen.
    «Ja», sagte Chantal. «Außer in Beziehungen.»
    «Na, da wären wir dann ja schon zu zweit.» Nadia spielte mit einem fröhlichen Weihnachtsmann. «Ich weiß, dass du das nur für uns machst.»
    «Da wäre ich mir gar nicht mal so sicher. Das macht doch Spaß, Lewis, oder?» Chantal lehnte sich zurück, fuhr sich mit den Fingern durch ihr schimmerndes dunkles Haar und bewunderte ihr Werk. «Nicht schlecht.» Die Wohnung, die sie sich im Augenblick teilten, war gemütlich, stilvoll und jetzt, wo Lewis hier war, voller Freude. Es war kein richtiges Zuhause, aber es kam auf jeden Fall nah dran.
    «Ich weiß nicht, wie
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