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Die Schlüssel zum Königreich 01 - Schwarzer Montag

Die Schlüssel zum Königreich 01 - Schwarzer Montag

Titel: Die Schlüssel zum Königreich 01 - Schwarzer Montag
Autoren: Garth Nix
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ich sagte, dass sehr viele Dinge möglich wären, wenn du der Herrscher wärst. Außerdem – wenn du ohne den Schlüssel in deine eigene Zeit und Welt zurückgehst, nehme ich an, dass du sterben wirst.«
    »Aber ich kann meine Aufzeichnungen verändern, oder nicht?«, sagte Arthur grimmig. »Und wenn niemand sonst hier das Ursprüngliche Gesetz befolgt, warum soll te dann ausgerechnet ich es tun?«
    »Selbst wenn du Recht haben solltest mit deinen Auf zeichnungen und so weiter«, protestierte das Vermächt nis, »kannst du den Schlüssel nicht aufgeben, und als Herr scher musst du das Ursprüngliche Gesetz aufrechterhalten.«
    Arthur sah zu Susi.
    »Weiß nich«, meinte sie und zeigte auf den totengrä berhaften Abenddämmerung. »Frag ihn.«
    Arthur blickte zu Abenddämmerung, der seinen Zylinder abnahm und sich, ein Bein nach vorne gestreckt, verbeugte.
    »Es ist richtig, dass ich gewisse geringe Kenntnisse besitze, aber sie verblassen zur Bedeutungslosigkeit im Vergleich mit denen des Vermächtnisses. Montag hatte als Treuhänder ein gewisses Recht auf den Schlüssel, bis dieser von einem Rechtmäßigen Erben beansprucht wur de. Es ist möglich, dass ihn jetzt niemand sonst tragen kann.«
    »Ich kann nicht glauben, dass ich all das umsonst durchgemacht habe!«, rief Arthur. »Ich will ein Heilmit tel für die Seuche, und ich will es jetzt!«
    »Das Ursprüngliche Gesetz …«, hob das Vermächtnis an, aber besann sich eines Besseren, als Arthur sich zu ihm drehte und den Schlüssel zum Schlag erhob.
    »Die Seuche ist doch durch die Bringer hervorgerufen worden, nicht wahr?«, fragte Abenddämmerung. Als Arthur nickte, fuhr er fort: »Dann ist die Angelegenheit simpel. Mit Eurer Erlaubnis werde ich einen Nachtfeger aus dem Nichts beschwören. Wenn Ihr ihn mitnehmt in das Reich, das Ihr einst bewohnt habt, wird er in einer einzigen Nacht alle Überbleibsel der Verseuchung einsammeln und mit ihnen ins Nichts zurückkehren. Das wird die Auswirkungen auf den Ort sowie auf die Leute beseitigen.«
    »Gut! Das ist ein Anfang!«, sagte Arthur.
    Abenddämmerung verbeugte sich erneut, zog ein schwarz eingebundenes Buch und einen Federkiel her vor, tauchte den Kiel in ein Tintenfläschchen, das ihm ein Mitternächtlicher Besucher reichte, und begann rasch zu schreiben. Dann riss er die Seite heraus, ging zu der Stel le, wo der Graben gewesen war, rollte die Seite zu einem Trichter und steckte sie in die Erde.
    Ein paar Sekunden geschah nichts, dann hörte man ein leises Wiehern aus dem Trichter. Diesem folgten der Kopf eines winzigen schwarzen Pferdes, dann zwei Hufe und Beine, und dann stand ein vollständiges Pferd neben Abenddämmerungs Blatt, das nicht größer als sieben oder acht Zentimeter war. Es wieherte noch einmal, stampfte mit dem Huf auf und blieb dann völlig unbeweglich stehen. Abenddämmerung hob es auf und reichte es Arthur, der es behutsam entgegennahm und in die Tasche seines Gehrocks gleiten ließ.
    »Es muss kurz vor Mitternacht auf einen Fenstersims gestellt werden, bei geöffnetem Fenster«, wies ihn Abenddämmerung an. »Es wird dann losreiten und bis zum Morgen alles in Ordnung bringen.«
    Arthur nickte und stieß einen erleichterten Seufzer aus. Das war es, was er gewollt hatte. Alles, was er jetzt noch tun musste, war herauszufinden, wie er damit zurückkehren konnte. Er spürte, dass das Vermächtnis ihm nicht die ganze Wahrheit gesagt hatte. Es musste einen Weg geben.
    Ein Geräusch an der Tür lenkte ihn ab. Sie öffnete sich, und Nieser trat hindurch; von seiner Nase hingen mehrere Eiszapfen. Er trug das silberne Tablett, auf dem sich ein hohes, schmales Glas und ein Stück Papier befanden. Nieser ging gemessenen Schrittes auf Arthur zu und bot ihm das Tablett an.
    »Eine Erfrischung, Mylord? Ein Getränk aus Eurem heimatlichen Reich, soweit ich weiß. Orangensaft. Vielleicht ist es Euch vertraut? Und ein Dokument, nach dem Ihr, wie ich glaube, gesucht habt.«

K APITEL S IEBENUNDZWANZIG
     

     
    A
    rthur sah fassungslos auf das Tablett und wollte den Schlüssel in seinen Gürtel stecken, als ihm bewusst wurde, dass er keinen Gürtel hatte. Er stand vor all diesen Leuten, war mit Schlamm überzogen und trug nichts weiter als einen Gehrock und ein Ding, das man für ein Nachthemd halten konnte. Aber es war ihm egal. Also steckte er den Schlüssel mit der Spitze ins Gras, wo er leise zitterte, und nahm das Glas Saft und das Papier.
    Als er das Blatt berührte, erschien darauf in goldenen
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