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Die Schlacht um Tripple Sun

Die Schlacht um Tripple Sun

Titel: Die Schlacht um Tripple Sun
Autoren: Alfred Bekker
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atmosphärischen Dichte, die auf Taraban herrschte, erschienen die beiden Sonnen als gewaltige, glühende Ballons.
    Die dritte Sonne Tarabans ging gerade im Osten auf. Ihr Licht war gelb und heller als das der beiden westlichen Sonnen gemeinsam. Donner grollte, Blitze zuckten aus dem trockenen Himmel.
    Die Zeit der Feuerblitze hatte für Taraban begonnen. Der Planet war Teil eines komplizierten Dreifachsonnensystems.
    Er umkreiste die gelbe Sonne, geriet aber während jeder Sonnenumkreisung für eine Zeit, die mehreren irdischen Jahren entsprach, zusätzlich unter den Einfluss der beiden anderen Sonnen, sodass sich die Oberfläche stark aufheizte.
    Bidra'an blickte zum Horizont. Von den Sonnen Tarabans sah er kaum etwas. Sie blendeten ihn auch nicht, obwohl seine Augen weit offen standen. Bidra'an war ein dreiarmiger Kshagir. Seine Augen waren gerade einmal in der Lage, hell und dunkel sowie grobe Konturen naher Objekte zu erfassen. Zur Orientierung nutzte der Kshagir sein Ultraschall-Sonar.
    Mehrere Blitze zuckten jetzt aus dem vollkommen trockenen Himmel. Feuerspuren zogen sich durch die Atmosphäre. Der hohe Sauerstoffanteil von über vierzig Prozent machte alles auf Taraban extrem leicht entzündlich. Einfache atmosphärische Entladungen reichten vollkommen aus, um die Luft in Flammen stehen zu lassen. Die Zeit der Feuer war so weit fortgeschritten, dass dies sogar dann geschah, wenn sich gerade keine Wolken aus Schwefelverbindungen gebildet hatten.
    Die Oberfläche war kahl, steinig und kochend heiß.
    Dem Kshagir machten extreme Umweltbedingungen nichts aus. Die legendäre Urheimat seines Volkes war ein Land aus Eis und Feuer gewesen, wie es in den Legenden hieß, die im Gesang der Wanderungen festgehalten waren.
    Seit mehr als hundert Großzyklen hatten die Kshagir vom Stamm Sarta'rons bereits das System der drei Sonnen beherrscht, als Schiffe der Geflügelten aufgetaucht waren.
    Wesen, die sich selbst Xabong nannten und für die Begriffe der Kshagir einen Fehlgriff der Evolution darstellten, so empfindlich wie ihre biologischen Systeme auf Temperaturschwankungen oder Veränderungen in der Zusammensetzung der Atmosphäre reagierten.
    Die Xabong waren Vertriebene; ein Volk, das vor den vogelartigen Kridan geflohen war wie so viele andere auch.
    Das System der drei Sonnen war ihnen als geeigneter Rückzugspunkt erschienen, und so hatten sie es in Kürze erobert. Die Schiffe der Kshagir waren zwar mit ähnlich wirksamen Projektilwaffen ausgerüstet wie die Raumer der Xabong, aber die zahlenmäßige Überlegenheit der Xabong war einfach zu groß gewesen. Mehr als eine Milliarde Angehörige dieser Spezies hatte sich inzwischen auf den Planeten des Dreisonnensystems niedergelassen. Und immer noch trafen Gruppen von Flüchtlingen ein, die erst später aus jenen Regionen des Alls geflohen waren, die einst die Heimat dieses Volkes gebildet hatten.
    Dagegen gab es nur etwa fünfzigtausend Kshagir, die zu Sarta'rons Stamm gehörten. Einst waren deren Siedlungen auf beinahe allen der 102 Planeten dieses komplexen Systems verstreut gewesen, doch nun hatte man ihnen nur noch Taraban gelassen, den einundzwanzigsten Planeten der gelben Sonne.
    Eine Welt der Megablitze, die alle Widrigkeiten in den Schatten stellten, die die Bewohner anderer Planeten zu meistern hatten.
    Bidra'an ging mit seinen stämmigen Beinen ein paar Schritte vorwärts. Der Kshagir war etwa 2,50 Meter groß. Seine Haut wirkte, als ob sie aus einem Schuppenpanzer bestehen würde. Er trug – abgesehen von einem hitzebeständigen Gürtel mit Waffen und Instrumenten – keinerlei Kleidung. Im Notfall brauchte er tagelang nicht zu atmen, konnte dem Sonnenlicht Energie entnehmen und im Weltraum überleben. Die 500 Grad, die zurzeit herrschten, machten ihm ebenso wenig aus wie die minus 273,5 Grad des absoluten Nullpunktes, die im interstellaren Raum anzutreffen waren.
    Erneut fraßen sich Blitze als bizarre Feuerspuren durch die Atmosphäre. Der Geruch von Schwefel hing in der Luft. Der Kshagir registrierte ihn deutlich, während er die Blitze lediglich durch die von ihnen bewirkten Schallwellen wahrzunehmen vermochte.
    Seine Augen zeigten ihm nur eine plötzliche Erhöhung der Helligkeit an. Ein grelles Feuer, das den gesamten Gesichtskreis einzunehmen schien. Allerdings trug der Kshagir ein Instrument am Armgelenk, das ihn genau über Intensität und den Verlauf der Blitze in Kenntnis setzte.
    »Da braut sich einiges zusammen«, sprach ein anderer Kshagir
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