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Die Schiller-Strategie: Die 33 Erfolgsgeheimnisse des Klassikers (German Edition)

Die Schiller-Strategie: Die 33 Erfolgsgeheimnisse des Klassikers (German Edition)

Titel: Die Schiller-Strategie: Die 33 Erfolgsgeheimnisse des Klassikers (German Edition)
Autoren: Eva Wodarz-Eichner , Karsten Eichner
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werden gesundheitliche Warnzeichen geflissentlich ignoriert. Ausruhen kann man sich schließlich später, in der Rente ist dafür noch genug Zeit – so mag mancher Workaholic denken. Und häufig geht diese Selbstausbeutung, dieser Raubbau an der Gesundheit sogar erstaunlich lange gut. Kaffee, Tee, Zigaretten, Alkohol, Tabletten oder sogar Drogen können ein solches Zehren von der Substanz gefährlich lange ermöglichen. Die Folgen, die eines Tages unweigerlich auftreten, sind dafür dann umso härter. Beispiele dafür kennt sicherlich jeder in seinem näheren oder weiteren Umfeld – Schiller ist da nur ein prominentes Beispiel unter vielen.
    Oftmals waren es die Freunde, die Schiller vor sich selbst schützen mussten – oder ihm zumindest ein von allen anderen Sorgen freies Arbeiten ermöglichten. So Christian Gottfried Körner im Jahr 1785, der dem ausgepowerten, frustrierten, desillusionierten, von der Malaria geschwächten und mittellosen Schriftsteller eine Art „Schreibstipendium“ in Leipzig und Dresden anbot.
    Schon dieses Beispiel aus Schillers frühen Tagen zeigt, wie wichtig es ist, nach einer extrem anstrengenden beruflichen Phase eine (schöpferische) Ruhepause einzulegen und die leeren Batterien wieder aufzuladen. Auch unsereiner ist auf solche Pausen angewiesen. Das muss nicht immer gleich der sechswöchige Urlaub in der Karibik sein. Häufig reichen schon ein paar Tage „Luftveränderung“, um Abstand vom Stress des Alltags zu bekommen. Um sich wieder zu „erden“. Um das Geleistete aus der Distanz bewerten zu können. Um mit ein wenig Abstand zu erkennen, was gut war – und was vielleicht auch nicht. Um neue Ideen zu bekommen. Und um Kraft zu tanken für neue Aufgaben. So sind die letzten Kapitel dieses Buches beispielsweise dank eines Literatur-Stipendiums bei einem Aufenthalt in der Lüneburger Heide entstanden – in einer romantischen Wassermühle in Soltau, fernab der Hektik des Alltags im Rhein-Main-Gebiet …
    Schillers Leben ist in weiten Passagen ein Leben gegen die Uhr. Als Mediziner weiß er genau, dass ihm mit seinen Vorerkrankungen voraussichtlich kein langes Leben gegönnt ist. Eigentlich hätte er sich deshalb schonen müssen, mit seinen Kräften haushalten. Doch genau das Gegenteil ist der Fall. Schiller hat umso besessener gearbeitet – gerade die letzten Jahre gehören zu seinen produktivsten, in denen er sich im wahrsten Sinne des Wortes „zu Tode gearbeitet“ hat. Und das alles für ein einziges Ziel: materielle Unabhängigkeit. Und eine ausreichende Versorgung für seine Familie, die minderjährigen Kinder, auch nach seinem Tod.
    Der halsbrecherische Plan hat in Schillers Fall sogar funktioniert – seine Tantiemen haben der Familie später tatsächlich ein kommodes Auskommen ermöglicht. Aber der Preis, den er und seine Angehörigen dafür zahlen mussten, war extrem hoch.
    So weit muss es heute gar nicht kommen. Aber auch klassische Warnzeichen bei dauerhaftem Stress und Überanstrengung wie Tinnitus, ein Bandscheibenvorfall oder ein Burnout-Syndrom sollten Anlass sein, bei den Ursachen anzusetzen – und nicht nur bei den Symptomen. Schillers Beispiel sollte uns daher zu denken geben: Höre ich auf die Signale meines Körpers? Ist meine Tätigkeit auf Dauer ohne Raubbau an meiner Gesundheit zu bewältigen? Bezahle ich meine Vergütung mit etwas viel Kostbarerem – meiner Gesundheit? Stimmt meine Work-Life-Balance noch (siehe Kapitel „Schaffe Dir einen Ort der Ruhe“ und „Genieße das Leben und den Erfolg“)? Und stimmt die ganze Richtung, in die mein Leben, meine Karriere gehen, so überhaupt?
    Um nicht missverstanden zu werden: Dieses Kapitel will nicht dazu animieren, gleich bei den ersten leichten Beschwerden die Flinte ins Korn zu werfen. Es soll auch nicht dazu animieren, eine vielversprechende Karriere voreilig abzubrechen. Die Botschaft, die uns Schiller hinterlässt (auch wenn er sich selbst wider besseres Wissen nicht daran gehalten hat), ist eine andere: Teile Dir Deine Kräfte ein. Lade Deine Batterien rechtzeitig immer wieder auf. Belohne Dich selbst immer wieder mit schönen Dingen (mehr dazu im folgenden Kapitel). Wisse, auf welches Ziel Du hinarbeitest – und welche Opfer es wert ist. Prüfe in regelmäßigen Abständen, ob der Lebens- und Karrierepfad noch in die richtige Richtung verläuft. Ob das Pflaster darauf vielleicht rutschig geworden ist. Ob er die richtige Steigung hat – oder vielleicht längst zu steil geworden ist. Oder ein so
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