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Die Rumplhanni

Die Rumplhanni

Titel: Die Rumplhanni
Autoren: Lena Christ
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stellt ihm das Bier hin. »Was möchst? – An ewigen Feiramd?! – Zum Wohlsein! – Du waarst net viel gschlecki!« – »Heunt no durft Feiramd sei, sag i! – Nachher gang i glei aa no mit, mit insane Buam! -Heunt no!... Wann i no jung waar!« Er trinkt hastig. Der Ödenhuber schmunzelt. »Du wurdst eahna koa geringe Angst net einjagn, moan i!... Ah! Grüß di Good, Pauli!« Er macht dem Gesellen Platz. Der setzt sich. »'n Abnd. A Halbe möcht i. – Zum Abgwohna.« Die Resl lacht. »Jetz hab i schon gjammert, daß ins alle insane Buam davongengan in Kriag; derweil is do no oana dabliebn! Hams di net gfunden? Oder is's eahna um dein scheena Kopf load?« Der Pauli zieht gemächlich seine kurze Pfeif aus dem Joppensack, stopft sie und sagt bloß: »Schnabel halten! -A Halbe kriag i!« Dann zündet er sie an. Die Resl lacht:
    »Raucht er dir jetz?« und geht darnach.
    Der Ödenhuber holt ein Zeitungsblatt aus dem Brustlatz seines weißen Schawers (Schurzes) und liest die Aufrufungen und Anzeigen. Der Schmied hockt stumm vor seinem Krug.
    »Was bist jetz du für a Jahrgang, Pauli?« Der Wirt fragt's. – »Achtadachzg.« – »Deant?« – »Naa.« – »Ah so.« – »Warum fragst?« – »No, i moan halt, sunst tatn s' di wohl a so bald holn?« – »Kunnt scho sein.«
    Der Schmied starrt stumpf und trüb vor sich hin. Jetzt sagt er langsam: »Vo heunt auf morgn is der Kriag alleweil net gar. Der frißt schon an etlichs paar Leut, denk i.« – »Da kannst recht habn«, erwidert der Ödenhuber. »Dessell glaab i aa«, meint der Pauli.
    Die Resl bringt das Bier. »Sollst lebn, Pauli!« – »Is scho recht, Hex! Und bals mi trifft, denkst dir, nachher derf der ander lebn, gell! D' Ersatzreserve!« – »Warum? – Gehst du leicht aa?« Die Resl fragt's erschrocken. – »Ja no, kunnt scho sein ...« Er raucht, daß sein Gesicht kaum mehr zu sehen ist. – »Hast leicht aa scho an Zettl?...« – »Naa ... no net. Aber ... i moan gar ...« – »Pauli! Du werst do net!...«
    Der Wirt horcht auf. »Aber, Pauli!« mischt er sich ein; »wia leicht kunnts di dein Kopf kosten! Um dein Kohlrabi waars wirkli schad!«
    Der Schmied ist wieder ins Brüten gekommen. Jetzt murmelt er vor sich hin: »Werd scho geh. Mir muaß si halt dreinfinden. Is nur guat, daß d' es nimmer derlebn hast müassn ... Muatta ... daß alle zwee ... dahigengan. – Ja no ...« Er schrickt auf an seinem Seufzen und trinkt. Dann beschattet er die Augen mit der Hand und schaut nach der Kirchenuhr. »Geh, Ödnhuaber, siechst net, wia spat daß 's is?« fragt er.
    Der Wirt fährt aus der Zeitung auf: »Wia spat, sagst?« Er zieht die Uhr. – »Drei Viertel auf simme.« – »Scho! – Er werd si do net versaama, der Kaschba!« – »Ah, naa! Der versaamt si net! Is ja der meine aa dabei. Sie san halt beim Pfüagoodn.« – »Ja, ja. Aber um halbe zehne geht der letzt' Zug vo Osterminga.« – »Den kriagn s' leicht no!« – »Jano. – Aber i hättn halt no gern daghabt, mein Kaschba. – Mir hat do no allerhand zum redn, mitanand.« – »Dessell is ja wahr ...« – »Mir möcht halt no sagn ... was oan druckt ... bevor oana a so dahingeht ... mir woaß net, wohi ... und wias außigeht damit ...«
    Der Wirt nickt und legt seine Zeitung zusammen. »Ja ja. A Feldzug is halt koa Keglscheiberts.« Der Schmied schnauft tief auf. »Schaug, mein' Franzl hab i aa nimmer gsehgn. – Der is glei von der Kasern aus weiterkemma.« – »I woaß 's a so.«
    Die Resl hat derweil halblaut auf den Pauli eingeredet. »Warum möchst denn scho zahln? – Warum gehst denn scho? Bist harbisch auf mi?« – »Naa. – Aber an kloan Weg mach i no, verstehst!... Herrgott, mi druckts a so, daß i grad Landsturm bin ...« Er trinkt hitzig aus. Die Resl starrt ihn angstvoll an. »Pauli! – Ja, was hast denn?...« Er setzt das Krügl auf den Tisch, daß es scheppert. »Woaß 's der Teixl, Dirndl ... i moan ... i mach gar aa Feiramd mit der Arbat!... I geh aa!... I meld mi freiwilli ... i kann's net dawartn, bis daß's mi holn ...« Da springt die Resl auf. »Furt, sagst?... Freiwilli ... Pauli!.. Ums Christi ...«
    Der Schmied fährt zusammen. »Was hast gsagt? Du gehst aa?... Ja, – was tua denn nachher i ...?« Er starrt den Gesellen an und sinkt dann wieder in sich zusammen. »Ja no,... muaß i di halt geh lassen. Da kann ma nix macha. Bist ja gsund. Geh nur zua in Gottsnam ... geh nur ... geht's nur allsamm ...«
    Der Wirt mischt sich ein: »Aber, was waar denn jetz net
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