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Die Rückkehr (German Edition)

Die Rückkehr (German Edition)

Titel: Die Rückkehr (German Edition)
Autoren: Scott Nicholson
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ist sooo Hannah-Montana-mäßig. Ich muss auf Megan Fox machen, sonst ignoriert er mich.
    »Vielleicht haben wir hier mehr Glück«, sagte sie.
    Cody blickte zum ersten Mal weg von ihr und nahm das marode, ausladende Gebäude in Augenschein. »Es hat was für sich, auf jeden Fall.«
    Die Hecktür des Lieferwagens öffnete sich und ein rundlicher Mann, der ebenso wie Cody in einen schwarzen Overall gekleidet war – aber nicht halb so gut darin aussah –, rief ihm zu: »Mach schon, Cody, das Zeugs lädt sich nicht von alleine aus.«
    »Wohl besser, wenn ich meine Mannschaftstauglichkeit unter Beweis stelle«, flüsterte Cody ihr in einem verschwörerischen Ton zu, den sie unglaublich sexy fand. Er drehte sich um und erwies Jonathan Holmes, dem übergewichtigen, bärtigen Mann mit beeindruckender Glatze und Fu-Manchu-Bart, eine spöttische Ehrenbezeigung. »SSI für immer«, brüllte er.
    »Beweg dich hier rüber, Zukunft«, murrte Jonathan. »Ich sollte versuchen, dich ein wenig arbeiten zulassen, bevor die Kameras zur Stelle sind.«
    »Bis dann«, rief Cody Kendra zu, und sie hoffte, dass er mit »dann« einen baldigen Moment trauter Zweisamkeit gemeint hatte und nicht ein vages »wenn du erwachsen bist«.
    Sie nahm ihren Mut zusammen. »Und, wie läuft die ›Zukunft des Horrors‹-Sache?«
    Er drehte sich zu ihr zurück und ließ ein Lächeln aufblitzen.
    Das war es wert.
    »Die Zukunft liegt todsicher vor uns«, sagte er.
    »Das geht besser. Wie wär’s mit ›Die Zukunft ist so düster, dass ich ein Nachtsichtgerät tragen muss‹?«
    »Nett. Darf ich das auf meiner Homepage verwenden?«
    »Klar. Aber dann schuldest du mir einen Anteil an den T-Shirt-Verkäufen.«
    »Du bist genau wie dein Dad. Ihr habt diesen Unternehmergeist.«
    »Cody!«, rief Jonathan einmal mehr, während er sich abmühte, eine Metallbox aus dem Lieferwagen zu heben.
    »Hey, Holmes, das ist meine MAC Attack. Wenn du die kaputt machst, breche ich dir deine verdammten Finger.« Cody begann zu laufen, und Kendra konnte nicht widerstehen, seinen muskulösen Po bei der Arbeit zu begaffen.
    Zwei Frauen mittleren Alters kamen den Weg entlang, der von zerbrechlichen Sträuchern, die aus mehr Zweigen als Blättern bestanden, flankiert wurde. Sie sahen aus wie zwei Lehrerinnen, die sich verfrühte Thanksgiving-Ferien gönnten.
    Séance-Freaks oder psychokinetische Löffel-Verbieger? Einfache Geisterjäger? Oder gehören sie vielleicht zu der besonderen Klasse von vielseitigen Brausebirnen, die sich der Buchstabensuppe des Unbekannten in ihrem ganzen Umfang widmen, vom Automatischen Schreiben bis zum Yeti?
    Was immer auch ihre Vorliebe war, sie gehörten zu der Kategorie, die Dad als »zahlende Kunden« bezeichnete. Kendra warf noch einen sehnsüchtigen Blick in Codys Richtung, während der seine MAC Attack auf eine Sackkarre lud. Dann ging sie ins Hotel zur Anmeldung.
    Zeit, die Eintrittskarten für die Monstrositätenschau zu verteilen.

 
     
     
    Kapitel 5
     
    »Wie sehr brauchen Sie das Geld?«
    Janey Mays lehnte sich in ihrem rissigen Lederstuhl zurück, eine Zigarette baumelte zwischen ihren Lippen. Das Büro war nebelig vom Rauch, und auch wenn die Eigentümer bestrebt waren, eine Nichtraucher-Vorschrift durchzusetzen, hatten die das übergroße Plumpsklo doch erst vor sechs Monaten gekauft. Und da sie in Florida lebten und Janey sich in vierzig Jahren von der Wäschemagd zur Direktorin emporgearbeitet hatte, fühlte sie sich den Bedürfnissen des Hotels stärker verbunden und auch eher in der Lage dazu, Grundregeln festzulegen.
    »Es geht um ein paar Tausender«, sagte Violet und rutschte nervös auf der Kante des Klappstuhls aus Metall hin und her.
    Janey legte Wert darauf, dass sich die Angestellten in ihrem Büro unwohl fühlten. Das war nicht allzu schwierig, denn der Philodendron war schon vor längerer Zeit erstickt und das Farn war zusammengerollt und braun. Das Büro war hinter der Rezeption versteckt wie ein geheimes Grabgewölbe, fensterlos und mit einer einzigen kahlen Birne als Beleuchtung. Zwei verrostete Aktenschränke waren mit zerfallenden Gästeregistern vollgestopft und ein Turm von veralteten Speisekarten drohte, von ihnen herabzustürzen. Auf Janeys Schreibtisch befand sich ein Computer, dessen Speicher kaum dazu ausreichte, einen Brief zu schreiben, aber der Monitor warf einen krankhaften grünlichen Schimmer auf ihre runzelige Haut – ein optischer Effekt, der es wert war, das Gerät zu behalten.
    »Ein paar
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