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Die Partie. Thriller (German Edition)

Die Partie. Thriller (German Edition)

Titel: Die Partie. Thriller (German Edition)
Autoren: Mike Wächter
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hält sie fest gedrückt.
    »Haben Sie denn nie das Gefühl gehabt, Sie würden sich im Kreis drehen?«
    Kimski verstärkt den Druck auf die Tasse. Seine Knöchel verfärben sich rot.
    »Ich war 26 Jahre alt, als ich mich für die SEK-Stelle beworben habe, ich hatte zu dem Zeitpunkt bereits ein paar Jahre als Kriminalkommissar im Büro gesessen und mir wurde klar, dass das eigentlich nicht das war, was ich wollte. Ich war noch jung, ich war körperlich in bester Verfassung, und die SEK-Leitung suchte händeringend nach Bewerbern aus dem gehobenen Polizeidienst.«
    »Und jetzt sind Sie wieder hier?«
    Schweigen.
    Nach einem kurzen Moment sieht er auf. »Jetzt bin ich hier und halte den Laden auf Trab.«
    Er sieht zur Uhr an der Wand. »Und nun mache ich Feierabend. Es tut mir leid, dass ich Ihnen nicht mehr bieten konnte.«
    Er erhebt sich und deutet vorsichtig zur Tür. Die Reporterin richtet sich ebenfalls auf und steht in der vollen Pracht ihres luftigen Sommerkleids vor ihm. Er streckt ihr die rechte Hand hin.
    »Vielleicht können wir noch einen zweiten Interviewtermin vereinbaren? Ginge das?«
    In diesem Moment springt die Tür des Büros auf.
    »Hey Meier, wir haben gerade einen Anruf von einem Notarzt reinbekommen. Eine Leiche mit unklarer Todesursache.« Kriminalrat Pflüger ist in den Raum getreten und wirft Kommissar Meier einen Zettel auf den Tisch. »Du müsstest dir das mal ansehen. Hier sind die Adresse und der Name.«
    »Soll ich Kimski mitnehmen?«
    Pflüger entgegnet nichts.
    »Alleine kann ich nicht gehen, wegen der Dienstvorschriften«, ergänzt Meier. »Und die anderen sind alle im Einsatz.«
    »Klar«, sagt Pflüger schließlich. »Ihr beiden kriegt das schon hin. Ist bestimmt nur eine tote Oma.« Er dreht sich um und verschwindet so schnell, wie er aufgetaucht ist.
    »Immer wenn wir gerade Feierabend haben«, sagt Meier. Er läuft zu Kimski, schlägt ihm auf die Schulter und lächelt ihn an.
    »Tja«, sagt Kimski und zuckt mit den Schultern.
    »Komm schon, SEK-Mann«, ruft Meier, der bereits in der Tür steht. »Bringen wir es möglichst schnell hinter uns.«
    »Darf ich mitkommen?«, fragt die Reporterin. »Dann kann ich Sie vielleicht doch noch in Aktion erleben.«
    »Klar«, antwortet Meier, schneller, als Kimski nein sagen kann, und poltert hinaus, »warum nicht?«
     
    Der Wagen ruckelt durch die Breite Straße. Kimski zündet sich eine Zigarette an. Auf der Rückbank sitzt die Reporterin.
    »Haben Sie dahinten genug Platz, Frau Del Monte?«, fragt Meier, der am Steuer sitzt.
    »Alles bestens, und nennen Sie mich einfach Eva.«
    »Geht klar, Eva. Hab schon mitgekriegt, dass Sie ziemlich neugierig sind. Also, wenn Sie noch Fragen haben, nur zu.«
    »Ist das Ihr Dienstfahrzeug?«
    »Leider ja. Wir von der Mordkommission müssen immer in Zivilfahrzeugen rumgurken. Sind halt nicht die neusten Wagen, wie Sie sehen.«
    »Und der Einsatzort, an den wir gerade fahren? Wissen Sie schon, worum es geht?«
    »Nein, nicht genau. Wahrscheinlich ist auch gar kein Mord oder so was passiert. Aber das gehört halt auch zu unseren Aufgaben. Wenn irgendwo ein Toter in seiner Wohnung gefunden wird, weil die Nachbarn sich über den Geruch beschweren oder weil die Maden unter der Tür durchgekommen sind oder was weiß ich – na, jedenfalls, immer dann, wenn der Notarzt sich nicht ganz sicher ist, woran einer gestorben ist, dann müssen wir dahin und uns die Sache angucken. Meistens stellt sich heraus, dass doch alles normal war mit dem Tod und so weiter. Das ist ehrlich gesagt der Hauptteil unserer sogenannten Tatortarbeit.«
    Eva schreibt mit.
    »Mist! Hier kann ich ja gar nicht links abbiegen!«
    »Wohin wollen wir denn eigentlich?«, fragt Eva.
    »D 2, Haus Nummer 12.«
    »Kein Problem, fahren Sie einfach die nächste Möglichkeit rechts und dann wieder rechts, hinter dem Stadthaus vorbei und dann immer geradeaus.«
    Zwei Minuten später parkt der Wagen vor dem Quadrat D2. Kimski drückt seinen Zigarettenstummel in den Aschenbecher.
    »Sie finden sich gut zurecht in den Quadraten, was?«
    »Ach, eigentlich ist die Nummerierung in der Mannheimer Innenstadt gar nicht so kompliziert, wie man immer sagt. Sie zählen einfach vom Schloss aus, zuerst auf der linken Seite, die Buchstaben A bis K ab und dann auf der rechten Seite L bis U. Dazu von der Breiten Straße ausgehend jeweils die Ziffern eins bis maximal sieben und dann haben Sie es.«
    »Was Sie alles wissen«, stellt Meier bewundernd fest.
    »Ich habe
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