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Die Nacht mit dem Wuestenprinzen

Die Nacht mit dem Wuestenprinzen

Titel: Die Nacht mit dem Wuestenprinzen
Autoren: Tessa Radley
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Milliardär. Ich habe ihn sofort erkannt, als er vorhin den Club betrat. Er war schon ein paarmal hier, aber ich hatte bisher nie Gelegenheit, ihn …“ Renate brach ab und warf Tiffany einen Seitenblick zu. „Ich hatte bisher nie Gelegenheit, ihn kennenzulernen. Und jetzt hat er versprochen, mich mit zum Pferderennen zu nehmen.“
    „Und was ist mit seiner Frau? Wie wird sie sich dabei fühlen?“
    Renate zuckte die Achseln. „Sie ist vermutlich damit beschäftigt, sich mit ihren Freundinnen im Countryclub zu treffen. Champagnerfrühstück. Wohltätigkeitsgala. Weshalb sollte es ihr etwas ausmachen?“
    Tiffany dachte an ihre Mutter und hätte schwören können, dass es Sir Julians Frau etwas ausmachte, wenn ihr Mann fremdging.
    „Neulich hat eine Kollegin erzählt, Sir Julian habe sie auf einen Trip mit nach Phuket genommen und ihr einen Schrank voll neuer Kleider geschenkt“, berichtete Renate. „Das würde mir auch gefallen.“ Sie begegnete Tiffanys entsetztem Blick im Spiegel. „Hey, hör mal, vielleicht ist Rafiq ja auch ein Multimillionär. Du solltest ein bisschen netter zu ihm sein.“
    Netter zu ihm sein? Zu einem Mann, der sie ständig missbilligend betrachtete? Tiffany wusste genau, dass Rafiq nicht ihr Typ war. Zu abweisend. Zu arrogant. Und viel zu überzeugt von seiner Wichtigkeit. Sie brauchte keinen reichen Fuzzi und schon gar keinen, der daheim in der Wüste eine Ehefrau hatte, die auf ihn wartete.
    Alles, wonach sie sich sehnte, war ein ganz normaler Mann. Einer, der sie so nahm, wie sie war. Einer, der weder Szenen brauchte noch hysterische Auftritte in der Öffentlichkeit. Einer, der im Gegensatz zu ihr aus einer intakten Familie kam.
    „Du brauchst Geld, Tiff.“ Renate warf ihr einen verschlagenen Blick über die Schulter zu, während sie sich die Hände abtrocknete. „Was ist so schlimm daran, Rafiq ein wenig näher kennenzulernen?“
    Tiffany schluckte. Hatte Renate es so gemeint, wie es sich angehört hatte?
    „Hier.“ Renate drückte ihr etwas in die Hand.
    Tiffany schaute hin, und ein kalter Schauer überlief sie – trotz der Hitze. „Wofür, in aller Welt, brauche ich ein Kondom?“
    Doch sie wusste Bescheid, noch ehe Renate ihren Kopf in den Nacken warf und schallend lachte. „So unschuldig kannst du nicht sein, Tiffany. Schau dich doch an. Große dunkle Augen, Pfirsichhaut, lange Beine. Die Verführung in Person. Ich wette, Rafiq würde nicht Nein sagen.“
    „Aber ich könnte das nicht …“
    Renate nahm ihre Hände und zwang Tiffany, ihr ins Gesicht zu schauen. „Hör zu, Honey, wenn du schnell viel Geld verdienen willst, dann solltest du zu Rafiq so nett wie möglich sein. Er wird sich erkenntlich zeigen. Sein Maßanzug hat mindestens tausend Dollar gekostet. Bestimmt ist er reich. Und er ist heute Abend nicht in den Club gekommen, um allein wieder nach Hause zu gehen. Er weiß, was hier läuft.“
    „Was meinst du damit?“, fragte Tiffany entsetzt.
    „Die Männer, die in den Le Club kommen, suchen eine Gefährtin für die Nacht. Die ganze Nacht.“
    „Oh, mein Gott.“ Entsetzt entzog Tiffany Renate ihre Hände. Wie hatte sie nur so dumm und ahnungslos sein können? Es war doch alles so offensichtlich gewesen. „Hier, du kannst mein Minikleid borgen“, hatte Renate gesagt. „Es bringt deine langen Beine zur Geltung. Und dein Mund ist so sexy, betone ihn noch ein bisschen mit diesem roten Lippenstift. Sei nett zu den Kunden, Tiff, dann kriegst du mehr Trinkgeld.“ Ihr hätte von Anfang an ein Licht aufgehen müssen. Aber sie war Renate so dankbar gewesen für ihre Freundlichkeit.
    Renate lächelte und sagte sanft: „Das erste Mal ist immer scheußlich, aber beim nächsten Mal ist alles viel leichter.“
    „Beim nächsten Mal?“ Tiffany wurde eiskalt, als ihr bewusst wurde, dass Renate sie ganz gezielt manipulierte. „Es wird kein nächstes Mal geben.“ Sie hatte nicht vor, noch einmal einen Fuß in dieses Etablissement zu setzen.
    Renate nahm Tiffanys kleine, perlenbesetzte Handtasche vom Waschtresen und steckte das Kondom hinein. „Das kann man nie wissen“, meinte sie nüchtern.
    Tiffany schnappte sich ihre Tasche. „Ich gehe.“
    „Die erste Schicht endet um zehn“, erwiderte Renate knapp. „Wenn du vorher gehst, bekommst du kein Geld. Aber wenn du noch eine Schicht machst, verdienst du das Doppelte.“
    Tiffany schaute auf ihre Armbanduhr. Es war halb zehn. Also musste sie noch eine halbe Stunde gute Miene zum bösen Spiel machen. Sie
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