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Die Mordwespen (Orion 12)

Die Mordwespen (Orion 12)

Titel: Die Mordwespen (Orion 12)
Autoren: Hans Kneifel
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verwundert, »läßt Sie Professor Macauley bitten, gleich zu ihm zu kommen.«
    »Fein. Dorthin?«
    Cliff deutete auf die Tür, aus der das Mädchen gekommen war.
    »Ja.«
    Sie öffnete die Tür, und Cliff kam in einen viereckigen Raum, der von einigem technischen Gerät, einigen Tischen und Sesseln und drei Männern angefüllt war. Der Blick durch eine gewaltige Panoramascheibe ging hinaus auf einen großen, grünen Hof, der mit einer Anzahl verschieden großer Kugelbüsche bepflanzt war. In einer Ecke stand ein großer Baum, dessen Krone den Hof fast völlig überdeckte. Cliff ging, nachdem sich die Tür hinter ihm geschlossen hatte, einige Schritte in den Raum hinein und blieb vor dem Tisch des Professors stehen.
    »Wir haben miteinander gesprochen, Professor«, sagte er ruhig. »Ich bin McLane.«
    Der Professor stand auf, und es zeigte sich, daß er nicht viel kleiner als zwei Meter war. Er streckte Cliff seine Rechte hin, und der Händedruck war sympathisch kräftig und kurz.
    »Macauley. Sie sind mitten in eine Situation hineingefallen, die größer zu sein verspricht, als wir im Moment sagen können.«
    Cliff erwiderte grimmig:
    »Das ist eine meiner Spezialitäten, Professor!«
    Macauley deutete auf die beiden Männer, die jetzt schwiegen und Cliff sehr genau betrachteten.
    »Das sind Chan und Seager. Es sind Männer vom Camooweal-Team. Sie kennen diese Bezeichnung, Oberst?«
    Cliff schüttelte den Kopf.
    »Ich weiß nur, daß Camooweal ein Ort in dem neugegründeten Naturschutzgebiet ist. Was hat das mit meinen kleinen Faltern zu tun?«
    Macauley nahm einen der durchsichtigen Würfel vom Tisch und hielt ihn demonstrativ hoch.
    »Seager und Chan sind wegen dieses Falters da.«
    Cliff begriff schlagartig, daß zwischen dem Schädling dort, im Naturschutzpark, und hier, aus den Büschen und Bäumen seines Gartens, eine Verbindung bestand. Was steckte dahinter? Eine deutliche Gefahr? Die nächsten Worte räumten weitere Zweifel aus.
    »Ich bin dafür, daß Sie sich die Hände schütteln. In der nächsten Stunde werde ich einige Ausführungen machen, aus denen Sie sehen können, wie ernst die Lage ist. Und daß sie noch viel ernster werden kann, wenn wir nicht handeln. Und Cliff McLane soll, meinen Informationen zufolge, ein Mann des Handelns sein.«
    Cliff schüttelte den beiden Männern die Hände. Sie waren ihm schlagartig sympathisch, und er ließ sich in einen der Sessel fallen.
    »Das Handeln hat gegenüber dem Theoretisieren den ungemein schlagkräftigen Vorteil, daß die Dinge verändert werden. Vielleicht manchmal zum Schlechten – auf alle Fälle ist etwas getan worden. Sie sind bei mir an der richtigen Adresse.«
    Die Männer lachten kurz, dann wurde Professor Macauley schlagartig wieder ernst.
    »Um so mehr, da wir Biologen nicht mehr weiterkommen. Ich glaube, unsere eigenen Mittel sind erschöpft.«
    »Verdammt!« sagte McLane laut.
    »Sie sagten etwas, Oberst?« fragte Seager nicht ohne Ironie.
    »Ja. Ich gab meinem Erstaunen an einer Stelle Ausdruck«, erklärte Cliff ruhig, »an der es mich eigentlich nicht mehr berühren dürfte. Es scheint wirklich ein fatales Gesetz der Serie zu sein. Immer wieder komme ich aus einem nichtigen Anlaß mitten in eine tiefgreifende Auseinandersetzung. Es ist zum Verzweifeln.«
    Professor Macauley lächelte mit der Abgeklärtheit eines uralten Philosophen.
    »Natürlich übertreiben Sie, Oberst. Seien Sie ehrlich: Es würde Ihnen anders gar nicht gefallen!«
    Cliff senkte den Kopf und grinste leicht.
    »Vermutlich haben Sie recht, Professor. Worum handelt es sich nun eigentlich? Genau!«
    Macauley wies mit dem Zeigefinger auf die durchsichtigen Behälter.
    »Berichten bitte Sie zuerst über die Erfahrungen mit den Faltern. Bitte genaue Daten, wenn möglich.«
    Cliff holte tief Luft und gab eine genaue Schilderung ab.
    Er hatte vor genau elf Tagen den ersten Falter gesehen. Damals hatte er ihn als unerbetenen Störenfried von einem Robot aus dem Wohnraum jagen lassen und sich nicht weiter darum gekümmert. Elf Tage später waren sämtliche Blätter fast restlos angefressen, und heute war der zwölfte Tag. Das alles und noch etwas mehr berichtete er den drei Männern, die schweigend zuhörten. Dann lehnte er sich zurück und sagte:
    »Das ist alles. Ich ließ den Stein um den Swimming-pool von den Robots säubern und brachte von allem etwas mit. Hier bin ich. Jetzt sind Sie dran, Macauley!«
    Der Professor wechselte lange Blicke mit den beiden jüngeren Männern und
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