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Die Mitternachtsrose

Die Mitternachtsrose

Titel: Die Mitternachtsrose
Autoren: Lucinda Riley
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Schauspielerin verdienst, wenn du deinen Plan in die Tat umsetzt. Du weißt so gut wie ich, wie schnell man vom Fenster weg ist. «
    » Auf Wiedersehen, Victor, und danke für alles. «
    Rebecca legte auf und sank erleichtert aufs Bett. Vielleicht war sie tatsächlich verrückt, aber zum ersten Mal im Leben wollte sie es niemandem recht machen. Sie brauchte Zeit, um etwas über die Welt und ihren Platz darin zu erfahren, und sie war keine Ware, die man kaufen und verkaufen konnte, sondern ein Mensch. Wenn ihre Karriere in ihrer Abwesenheit den Bach runterging, dann war es eben so.
    Wie Marion Devereaux, ihre erfahrene Schauspielerkollegin, während der Dreharbeiten in Astbury gesagt hatte, würde sie nur besser werden, wenn sie Lebenserfahrung sammelte. Und das konnte sie in ihrer privilegierten Welt, in der sie Frauen spielte, denen immer ein Happy End vergönnt war, und in der sie wie eine Prinzessin behandelt wurde, nicht. Sie blickte sich in ihrer Suite im Claridge’s Hotel um. An dem Ort, zu dem sie am folgenden Tag reisen würde, sah es bestimmt anders aus.
    Sie hatte Ari mehrmals auf Band gesprochen, er solle sie zurückrufen, aber noch nichts von ihm gehört. Obwohl sein Schweigen schmerzte, würde sie sich nicht von seiner Reaktion abhängig machen. Männer und ihre Erwartungen hatten in ihrem bisherigen Leben eine viel zu große Rolle gespielt. Es war an der Zeit, dass sie nicht mehr nur ihrer Schönheit, sondern auch ihrer Meinung und ihrer Intelligenz wegen geachtet wurde. Vielleicht gelang es ihr dann, eine gesunde Beziehung mit jemandem einzugehen.
    Egal, ob Ari Malik auf ihre Nachricht reagierte oder nicht: Sie würde nach Indien fliegen.
    Ari aß einen Happen im Hotelrestaurant und ging dann hinauf in sein Zimmer, wo er sich, erschöpft von der emotionalen Anspannung der vergangenen Tage, voll bekleidet aufs Bett fallen ließ. Am folgenden Morgen wachte er um sechs Uhr auf. Wenn er seinen Flug erwischen wollte, musste er sofort aufbrechen. Er warf seine Sachen in seine Tasche, checkte aus und winkte ein Taxi herbei. Unterwegs fiel ihm auf, dass der Akku seines Handys leer war. Er hätte sich gern noch von Rebecca verabschiedet und ihr gesagt, wie sehr er sich ein Wiedersehen mit ihr wünsche, doch das würde warten müssen, bis er zu Hause war.
    Als Ari vor dem Businessclass-Schalter an das dachte, was ihn daheim erwartete, merkte er, dass er sich weder auf sein tolles, aber seelenloses Apartment noch auf sein Büro freute, in dem er allerlei würde abarbeiten müssen. In den vergangenen vierundzwanzig Stunden war ihm der Gedanke gekommen, sein Unternehmen zu verkaufen, um wie Anahita und Dr. Adams etwas zu tun, das ihm Befriedigung verschaffte.
    Vielleicht würde er gleich zu seiner Mutter fahren, ihr erzählen, was er in England herausgefunden hatte, und sie um Rat bitten. Und er würde seiner Großmutter Muna Donalds Tagebuch geben, das er sich von Mrs Trevathan ausgeliehen hatte.
    » Seiner Lordschaft dürfte es in den kommenden Wochen nicht fehlen « , hatte diese traurig gesagt.
    Nachdem er seinen Boarding Pass erhalten hatte, sah er zur Economyclass hinüber. Immerhin, dachte er, erlaubte ihm die harte Arbeit den einen oder anderen Luxus. In der Schlange fiel ihm eine junge Frau mit Rucksack, T-Shirt, abgeschnittener Jeans und Flip Flops auf, die die dunklen Haare zu einem kurzen Pferdeschwanz unter einer Baseballkappe gefasst hatte und kein Make-up trug. Irgendwie kam sie ihm bekannt vor.
    Gerade wollte er sich wieder abwenden, als er das leise Singen vernahm, das er zuletzt in Astbury gehört hatte. Er blickte noch einmal hinüber und blinzelte verblüfft.
    Ari streckte die Hand über die Abgrenzung zwischen Business- und Economyclass aus und tippte ihr auf die Schulter.
    Sie drehte sich überrascht um.
    » Hallo, was machen Sie denn hier? « , fragte er. » Mit den dunklen Haaren und der Kappe hätte ich Sie fast nicht erkannt. So haben Sie keinerlei Ähnlichkeit mehr mit Violet « , stellte er lächelnd fest.
    » Nein. « Sie zuckte mit den Achseln. » Mir ist klar geworden, dass das alles Schall und Rauch ist. « Sie runzelte die Stirn. » Haben Sie meine Nachrichten nicht erhalten? «
    » Nein, der Akku von meinem Handy ist leer. Also, was haben Sie vor? «
    » Wie Sie sehen, fliege ich nach Indien « , erklärte sie schmunzelnd, und sie mussten beide lachen.
    » In der Economyclass? «
    » Ja, ich will’s machen wie alle. «
    » Verstehe. Aber könnte ich Sie nur für diesen Flug
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