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Die Maske des Alien

Die Maske des Alien

Titel: Die Maske des Alien
Autoren: Gordon Eklund Gregory Benford
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Kü­che hin­un­ter, und sei­ne Dou­bluth-Ge­wän­der ver­fin­gen sich an den Wän­den der Kor­ri­do­re. Jo­a­ne war nicht da. Kish war da­mit be­schäf­tigt, Ge­mü­se zu put­zen. Er sah auf, nick­te und wid­me­te sich wie­der sei­ner Ar­beit. Of­fen­sicht­lich woll­te er sich nicht un­ter­hal­ten.
    Skal­lon wan­der­te durch die un­te­ren Räu­me des Ho­tels und such­te nach Jo­a­ne. Das Ho­tel war wie aus­ge­stor­ben. Drau­ßen in der Ma­ra­ban La­ne wim­mel­te und lärm­te der Ver­kehr. Men­schen has­te­ten ziel­los hin und her, sie schlepp­ten Ta­schen und Pa­ke­te, und ih­re Ge­sich­ter wa­ren ge­spannt und Feind­se­lig. Ei­ne vor­über­zie­hen­de Grup­pe von Frau­en be­gann einen hoff­nungs­vol­len Ge­sang, aber schon bald ge­rie­ten sie aus dem Takt, und der Ge­sang ver­si­cker­te. Der von vie­len Fü­ßen auf­ge­wir­bel­te Staub hing schwer in der Luft.
    Skal­lon wand­te sich von den be­schla­ge­nen Fens­tern ab. Al­so gut, er wür­de zu Fain ge­hen. Er muß­te sich die­sem Au­gen­blick stel­len.
    Auf sein Klop­fen folg­te ei­ne Pau­se, ein Schwei­gen, das von in­nen her­aus­drang. Plötz­lich wur­de die Tür auf­ge­ris­sen. Fain stand seit­lich da­hin­ter, den Rücken ge­gen die Wand ge­preßt und den Hit­ze­strah­ler auf die Tür­öff­nung ge­rich­tet.
    Skal­lon run­zel­te die Stirn. „Was machst …“
    Dann sah er die Ge­stalt auf dem Bett.
    Jo­a­ne.
    Et­was Brau­nes rann über ih­re Schen­kel und drang durch den Stoff ih­res Klei­des.
    Die Au­gen ver­dreht, weiß.
    Ein qual­men­des Loch in ih­rem Bauch, das sich jetzt lang­sam mit Rot füll­te.
    Höl­zern dreh­te Skal­lon sich um. „Du …“
    Er schlug nach Fain. Mit der Hand­kan­te hieb er nach dem Arm, der die Waf­fe hielt. Fain wand­te sich um. Der Schlag ging ins Lee­re, und Skal­lon ver­lor das Gleich­ge­wicht. Er tau­mel­te ge­gen die Wand, stieß sich ab und zog das Knie hoch, um nach Fain zu tre­ten. Fain wich tän­zelnd zu­rück.
    „Du … Mör­der … wahn­sin­nig …“ stieß Skal­lon mit-zu­sam­men­ge­bis­se­nen Zäh­nen her­vor. Er fand sein Gleich­ge­wicht wie­der und such­te nach ei­ner Öff­nung in Fains De­ckung.
    Er warf sich vor­wärts. Fain trat bei­sei­te. Skal­lon stol­per­te über Fains aus­ge­streck­ten Stie­fel, und Fain schlug ihn sau­ber auf den Hin­ter­kopf. Skal­lon stürz­te zu Bo­den, und die Welt wur­de dun­kel, dun­kel und ge­spren­kelt mit sum­men­den wei­ßen Fle­cken. „Warum … ich …“, be­gann er.
    „Ich ha­be nicht Jo­a­ne ge­tö­tet“, sag­te Fain keu­chend. „Das ist der Än­de­rung.“

 
2
     
    Jo­seph Fain hielt die Frau in den Ar­men und preß­te sie an sich.
    Ir­gend et­was stimm­te nicht.
    Er zog sie auf das Bett hin­un­ter. Sie war nur halb be­klei­det. Er küß­te sie.
    Ir­gend et­was fehl­te. Ein Ver­lan­gen, ein Be­dürf­nis.
    Frü­her hat­te Jo­a­ne nach au­ßen hin be­rech­nend, so­gar ge­las­sen ge­wirkt. Aber ih­re Be­rüh­rung war warm und weich ge­we­sen. Es war, als hät­ten sei­ne Hän­de vi­briert, wenn sie über sie hin­weg­g­lit­ten. Da war et­was in ih­rer Haut ge­we­sen, das ei­ne ganz ei­gen­tüm­li­che Strah­lung ab­gab. Ihr Be­dürf­nis, ge­liebt zu wer­den – ge­liebt von die­sen Erd­lern, von die­sen frem­den, exo­ti­schen Män­nern von den Ster­nen –, war durch­ge­drun­gen.
    Aber jetzt war ir­gend et­was an­ders. Hat­ten die To­des­fäl­le ihr In­ners­tes ver­ei­sen las­sen? Hat­te Kish schließ­lich doch ei­ne Gren­ze ge­zo­gen und sei­nen männ­li­chen Stolz her­vor­ge­kehrt?
    Er ver­schob sei­nen Griff. Sie um­klam­mer­te ihn fest, und den­noch lag in die­ser Um­ar­mung ei­ne ge­wis­se Zu­rück­hal­tung. Sie war hart, un­nach­gie­big. Ih­re Zun­ge schob sich in sei­nen Mund. Ih­re Faust, fest zu­sam­men­ge­preßt, lag zwi­schen sei­nen Bei­nen. Es war al­les da, ge­nau­so wie frü­her, aber et­was in ihr hat­te sich ver­än­dert.
    Fain be­weg­te sich me­cha­nisch, er ver­dräng­te die Ver­wir­rung, die durch sei­ne Ge­dan­ken schwärm­te, und ver­such­te, sich auf sie zu kon­zen­trie­ren. Er dach­te dar­an, wie sie zu ihm ge­kom­men war. Als er von der Stra­ße her­ein­ge­kom­men war,
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