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Die lustigen Weiber von Windsor

Die lustigen Weiber von Windsor

Titel: Die lustigen Weiber von Windsor
Autoren: ekz.bibliotheksservice GmbH
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Kopf als Feuerkronen,
Und Klappern in der Hand; dann solln sie plötzlich,
Wenn Falstaff, sie und ich uns just gefunden,
Aus einer Sägegrub hervor sich stürzen
Mit gellendem Gesang. Sobald sie nahn,
So fliehn wir beide mit Entsetzen fort;
Dann schließen sie im Kreise rings ihn ein
Und zwicken, Feen gleich, den saubern Ritter
Und fragen, wie er's wagt, auf heilgen Pfaden
Der Elfen nächtge Spiele zu entweihn
In niedrer Hülle?
    Frau Fluth.
Bis er's eingesteht,
Laßt die vermeinten Feen ihn tüchtig kneipen
Und mit den Kerzen brennen.
    Frau Page.
Ist's zu Ende,
Dann zeigen wir uns all, enthörnen ihn
Und spotten ihn nach Haus.
    Fluth.
Man muß die Kinder
Sorgfältig üben, sonst gelingt es nie.
    Evans.
Ich werte ten Kintern ihr Petraken einlehren und will mir auch wie ein Hansaff kepärten und ten Ritter mit Karzern prennen.
    Fluth.
Vortrefflich! Ich will gehn und Masken kaufen.
    Frau Page.
Mein Annchen spielt der Feien Königin;
Wir kleiden schmuck sie in ein weiß Gewand.
    Page.
Den Atlas kauf ich ihr; (beiseite) und mittlerweil
Entführt Herr Schmächtig Annchen sich und läßt
Sich traun zu Eton. Schickt sogleich zu Falstaff! –
    Fluth.
Nein, ich geh selbst als Bach noch einmal zu ihm:
Er teilt mir alles mit; gewiß, er kommt.
    Frau Page.
Seid unbesorgt; schafft allen Zubehör
Und Putz für unsre Fein.
    Evans.
Wir wollen kleich tran kehn; tas sein allerliepste Erkötzlichkeiten und sehr prafe Schelmstückchen.
    (Page, Fluth und Evans ab.)
    Frau Page.
Geht, Frau Fluth,
Laßt ihn die Hurtig fragen, ob er kommt.
(Frau Fluth ab.)
Ich will zum Doktor; er empfing mein Wort,
Und keiner wird mir Annchens Mann als er.
Schmächtig hat Güter zwar, doch ist's ein Tropf;
Den wünscht vor allen sich mein Mann zumeist.
Cajus ist reich, und seine Freunde gelten
Bei Hofe viel; drum unser Eidam sei er,
Und kämen auch noch tausend beßre Freier. (Geht ab.)

Fünfte Szene
    Gasthof zum Hosenbande
    Der Wirt und Simpel treten auf
    Wirt.
Was willst du, Bauer? Was gibt's, Dickkopf? Sprich, peroriere, trag vor; kurz, rasch, frisch, flink! –
    Simpel.
Ach herrje, Herr, ich soll etwas an Sir John Falstaff von Herrn Schmächtig bestellen.
    Wirt.
Hier ist sein Zimmer, sein Haus, seine Burg, sein großes Bett und sein Feldbett; rundherum die Historie vom verlorenen Sohn gemalt, frisch und nagelneu; geh, klopf und ruf, er wird dir Antwort geben in anthropophagianischer Manier. Klopf, sag ich dir.
    Simpel.
's ist eine alte Frau, eine dicke Frau zu ihm auf die Stube gegangen; ich will so frei sein und warten, Herr, bis sie herunterkommt; eigentlich habe ich der etwas zu sagen.
    Wirt.
Ha! eine dicke Frau? der Ritter könnte bestohlen werden; ich will rufen. Rodomont! Sir John Eisenherz! Sprich aus deiner Brust, der kriegstapfern! – Bist du da? Dein Wirt ist's, dein Ephesier, der dir ruft.
    Falstaff oben.
    Falstaff.
Was gibt's, mein Gastwirt? –
    Wirt.
Hier ist ein tatarischer Bohemier, der auf die Herniederkunft deiner dicken Frau harrt. Entlaß sie, Rodomont, entlaß sie; meine Zimmer sind Wohnsitze der Ehre; pfui! Heimlichkeiten? pfui!
    Falstaff kommt.
    Falstaff.
Allerdings, mein Gastwirt, war eben eine dicke Frau bei mir, allein jetzt ist sie fort.
    Simpel.
Sagen Euer Gnaden mir doch, war's nicht die kluge Frau aus Brentford? –
    Falstaff.
Freilich war sie's, Muschelschale; was wolltst du mit ihr?
    Simpel.
Mein Herr, Sir, der Junker Schmächtig hat nach ihr geschickt, Sir, weil er sie über die Gasse gehn sah, um zu erfahren, ob ein gewisser Nym, Sir, der ihn um eine Kette betrogen hat, die Kette hat oder nicht.
    Falstaff.
Ich habe mit ihr davon gesprochen.
    Simpel.
Nun, und was sagt sie, Sir? –
    Falstaff.
Nun, sie sagt, daß ebenderselbe Mensch, der Herrn Schmächtig um seine Kette betrog, ihn auch darum prellte.
    Simpel.
Ich wollte, ich hätte die Frau selber sprechen können; ich hätte noch über allerlei Dinge mit ihr zu reden von ihm.
    Falstaff.
Nun, worüber denn? Laß hören.
    Wirt.
Ja, mach geschwind.
    Simpel.
Es darf aber nicht okkult bleiben.
    Falstaff.
Mach es okkult, oder du stirbst! –
    Simpel.
Nun, Herr, es war bloß wegen Jungfer Anne Page; ob's wohl meines Herrn Glück wäre, sie zu bekommen oder nicht?
    Falstaff.
's ist, 's ist sein Glück.
    Simpel.
Was, Sir?
    Falstaff.
Sie zu bekommen oder nicht. Geh nur, sag, das hätte die Frau mir anvertraut.
    Simpel.
Darf ich so frei sein und das sagen, Sir?
    Falstaff.
Ja, Kerl, so dreist du immer willst.
    Simpel.
Ich dank Euer Gnaden, ich
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