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Die Kunst, gelassen zu erziehen

Die Kunst, gelassen zu erziehen

Titel: Die Kunst, gelassen zu erziehen
Autoren: Petra Kunze , Lienhard Valentin
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es Sie ausgesucht – obwohl Sie vielleicht weit davon entfernt sind, perfekt zu sein. Sehen Sie es als eine Einladung an, gemeinsam zu wachsen, gemeinsam leben zu lernen. Wie wäre es, diese Einladung anzunehmen?
Verweilen Sie, so lange Sie möchten, bei dem innigen Gefühl für Ihr Kind. Wenn Sie bereit sind, rekeln Sie sich und gehen Sie mit dem Geschenk der eben gemachten Erfahrung achtsam in Ihren Alltag zurück.
Das grundlegende Gutsein
    In der buddhistischen Lehre spielt das angeborene innere Wesen eine wichtige Rolle. Es wird als »Buddha-Natur« oder »grundlegendes Gutsein« bezeichnet, das jedem Menschen innewohnt – weshalb auch jeder ein POTENZIELLER BUDDHA ist. Diesen authentischen Kern können wir in uns erfahren, wenn wir uns und unserer Umwelt achtsam und offen begegnen. Leider wird die wahre Natur eines Menschen oft im Laufe des Lebens immer mehr verschüttet. Deshalb ist es gerade für uns Eltern ein besonderes Geschenk, diese wesenseigene Schönheit in unseren Kindern entdecken zu dürfen – und das noch viel unverstellter als bei Erwachsenen.
    Als Eltern können wir aber auch dafür Sorge tragen, dass die wesenseigene Essenz unserer Kinder in ihrem ganzen Ausmaß zum Vorschein kommen und sich entfalten kann, indem wir sie nicht unterdrücken, sondern sehen, anerkennen und würdigen. Das heißt natürlich nicht, dass wir ein selbstgefährdendes oder auf andere Weise auffälliges Verhalten eines Kindes einfach ignorieren sollen. Selbstverständlich müssen wir damit umgehen und versuchen, eine angemessene ANTWORT zu finden – darauf wird (ab >) noch genauer eingegangen. Doch wir können uns bemühen, uns sein grundlegendes Gutsein immer wieder ins Bewusstsein zu rufen, und uns darauf beziehen, statt unser Kind zu beurteilen und stur in eine uns gefälligere Richtung lenken zu wollen. Vielleicht ist es zunächst unbequemer, zu ergründen, warum ein Kind beispielsweise ständig seine Sachen kaputt macht oder kaum eine Minute still sitzen mag. Doch wenn wir es einfach in die Ecke »schwierig« stellen und gegen sein Verhalten ankämpfen, wird der Umgang miteinander ganz bestimmt nicht einfacher. Mit der nötigen Achtsamkeit entdecken wir stattdessen vielleicht den Forschergeist hinter dem Auseinandernehmen der Spielsachen oder ganz neutral einen starken Bewegungsdrang hinter seiner »Zappeligkeit«. Wenn wir so unvoreingenommen und achtsam sein Wesen und seine Bedürfnisse wahrnehmen, können wir entsprechend darauf eingehen, und der Alltag wird für alle viel entspannter (siehe auch >) .
    Mit jedem Kind wird die Möglichkeit einer neuen Welt geboren. Wenn wir aufhören könnten, es in die uns vertrauten Formen hineinzudrängen, und stattdessen dem innewohnenden, grundsätzlich Guten Raum geben würden, könnte sich dieses in jedem Menschen manifestieren.
    [ Katharina Martin | deutsche Diplompsychologin und Gestalt-Therapeutin ]
Das Selbstwertgefühl
    Bei sehr vielen Menschen in unserem Kulturkreis herrscht ein großer Mangel an SELBSTWERTGEFÜHL . Denn das Bewusstsein um das grundlegende Gutsein eines jeden Menschen, wie es in der buddhistischen Tradition selbstverständlich ist, ist bei uns nicht gerade stark ausgeprägt. Wenn wir selbst Eltern hatten, denen wir es nie recht machen konnten, die uns nie das Gefühl gaben, so wie wir sind, richtig zu sein, dann fühlten wir uns schon als Kinder ungenügend und haben dieses Empfinden vielleicht bis ins Erwachsenenalter bewahrt. Um das mangelnde Selbstwertgefühl auszugleichen, wurden alle möglichen Techniken, wie etwa das positive Denken, entwickelt. Es mag zwar einen gewissen Effekt haben, wennwir uns immer wieder einreden, dass wir okay sind, aber letztlich haben diese Affirmationen keine heilende Wirkung. Eine wirkliche Hilfe kann hier die Metta-Meditation bieten, die Sie (ab >) kennenlernen. Können wir uns selbst so akzeptieren, wie wir sind, gelingt es uns auch besser, unser Kind in seinem ganz eigenen Wesen zu sehen und anzunehmen. So kann in ihm eine tiefe INNERE SICHERHEIT darüber entstehen, dass es nichts tun oder leisten muss, um wertvoll zu sein, sondern dass es an sich liebenswert ist. Zudem ist es weitaus beglückender und konfliktärmer, wenn wir unser Kind nicht gegen den Strich bürsten, sondern es ihm ermöglichen, sich gemäß seiner Natur zu entfalten. Das mag einfach klingen, ist aber immer wieder eine Herausforderung.
Echte Entwicklungsbedürfnisse anerkennen
    Wir sind geprägt von unserer Erziehung und von der Kultur, in der
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