Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Die kleine Reiseapotheke Das Handbuch fuer gesundes Reisen

Titel: Die kleine Reiseapotheke Das Handbuch fuer gesundes Reisen
Autoren: Dietlinde Burkhardt
Vom Netzwerk:
Gefühlstörungen, Schmerzen) folgen. Gelegentlich kommt es auch zu Schwellung und blau-roter Verfärbung im Bereich von Unterarmen oder Unterschenkeln; später entstehen an den betroffenen Hautstellen auffällige pergamentartige Falten. Auch ohne vorausgegangene Hautveränderungen können viele Wochen bis Monate nach einem Zeckenstich gefährliche Komplikationen auftreten, wie Herzmuskelentzündung, Hirnhautentzündung, Gelenkbeschwerden und Nervenschädigungen.
    ➔ Vorkommen weltweit, jedoch vorwiegend in gemäßigtem Klima, vor allem in Europa und Nordamerika, bzw. abhängig von der Verbreitung der Zecken, die den Erreger übertragen. In einigen Gebieten sind bis zu 20 % der Zecken von Borrelien befallen. Ein Risiko besteht bei Aufenthalt im Freien, ganz besonders in waldreichen Gebieten.
    ➔ Therapie Antibiotika (z. B. Tetracycline, Erythromycin)
    ➔ Vorbeugung Schutz vor Zeckenbefall (siehe Seite 59ff.)

Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME)
    ➔ Erreger FSME-Virus
    ➔ Infektionsweg Übertragung durch Zeckenstich
    ➔ Inkubationszeit 2 bis 3 Wochen
    ➔ Krankheitsbild häufig harmloser Verlauf mit grippeähnlichen Symptomen (Fieber, Kopf- und Gliederschmerzen). In etwa der Hälfte der Fälle kommt es zu einem schweren Krankheitsbild mit Hirn-, Hirnhaut- und/oder Rückenmarksentzündung mit Kopfschmerzen, Nackensteifigkeit, Müdigkeit, Benommenheit, Krämpfen, Lähmungen, hohem Fieber und anderen schweren Komplikationen. Diese Verlaufsform kann bleibende neurologische (Lähmungen) oder psychische Schäden verursachen oder (in ca. 1 % der Fälle) sogar tödlich ausgehen.
    ➔ Vorkommen Zentral- und Osteuropa (siehe Karte unten)
    ➔ Therapie keine ursächliche Therapie möglich, sondern nur Linderung der Symptome
    ➔ Vorbeugung Schutzimpfung (siehe Seite 85f.); Schutz vor Zeckenbefall (siehe Seite 59ff.)

Gelbfieber
    ➔ Erreger Gelbfiebervirus
    ➔ Infektionsweg Stiche von Aedes-Mücken
    ➔ Inkubationszeit 3 bis 6 Tage
    ➔ Krankheitsbild Beginn mit hohem Fieber, Übelkeit, Erbrechen, Kopf- und Gliederschmerzen; nach vorübergehender kurzer Besserung erneuter Fieberanstieg, häufig begleitet von Gelbfärbung der Haut und der Augen, daher hat die Krankheit ihren Namen; in schweren Fällen kommt es bereits in den ersten Krankheitstagen zu Störungen der Blutgerinnung mit Blutungen in die Haut und den Magen-Darm-Trakt (blutiges Erbrechen), Leber- und/oder Nierenversagen; die Erkrankung verläuft in ca. 20 % der Fälle tödlich. Wer überlebt, bleibt lebenslang immun (ge – schützt).
    ➔ Vorkommen West- und Zentralafrika, Mittel- und Südamerika (siehe Karte unten)
    ➔ Therapie keine ursächliche Therapie möglich, sondern nur Linderung der Symptome
    ➔ Vorbeugung Schutzimpfung (siehe Seite 86); Schutz vor Mückenstichen (siehe Seite 121f.)

Dengue-Fieber (Sieben-Tage-Fieber, Dandy fever)
    ➔ Erreger Dengue-Virus (Flavi-Virus)
    ➔ Infektionsweg Stiche von Aedes-Mücken
    ➔ Inkubationszeit 2 bis 14 (meist 7 bis 10) Tage
    ➔ Krankheitsbilder
    Klassisches Dengue-Fieber hohes Fieber, zumeist mit zweigipfeliger Fieberkurve, starke Kopf-, Glieder- und Muskelschmerzen sowie allgemeines Krankheitsgefühl; nach einigen Tagen kann vorübergehend ein Hautausschlag auftreten. Die Krankheit verläuft meist gutartig und heilt nach einer längeren Erholungsphase vollständig wieder ab; selten gibt es Komplikationen.
    Hämorrhagisches Dengue-Fieber (Schocksyndrom) Diese seltenere Form geht mit schweren Blutungen einher und kann tödlich verlaufen.
    ➔ Vorkommen Tropische und teilweise subtropische Gebiete in Westafrika, Pazifikraum, Süd- und Südostasien, Karibik, Südamerika
    ➔ Therapie keine ursächliche Therapie möglich, sondern nur Behandlung der Symptome (Schmerzlinderung, Fiebersenkung). Das hämorrhagische Dengue-Fieber muss im Krankenhaus auf der Intensivstation behandelt werden.
    ➔ Vorbeugung Schutz vor Mückenstichen (siehe Seite 121f.)

Andere virale (virusbedingte) hämorrhagische Fieber
    Neben Gelbfieber, Dengue-Fieber und Hantavirus-Infektion (siehe oben) gibt es noch eine Reihe weitere, durch Viren hervorgerufene Erkrankungen, die unter dem Begriff virale hämorrhagische Fieber zusammengefasst werden, weil sie mit hohem Fieber und teilweise schweren inneren Blutungen (Hämorrhagien) verlaufen. Dazu zählen beispielsweise das Lassa-Fieber in Westafrika, das Krim-Kongo-Fieber in Europa, Asien und Afrika, die Ebola- und die Marburg-Krankheit in Afrika. Von Letzteren sind Reisende eher selten
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher