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Die kleine Reiseapotheke Das Handbuch fuer gesundes Reisen

Titel: Die kleine Reiseapotheke Das Handbuch fuer gesundes Reisen
Autoren: Dietlinde Burkhardt
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betroffen. Die meisten der verschiedenen Virusarten werden durch Mücken oder Zecken übertragen, einige auch durch direkten Kontakt mit virushaltigen Körpersekreten (Speichel, Urin) oder über die Atemluft. Bei einigen Viren ist der Übertragungsweg noch nicht genau bekannt.
    Es handelt sich um akute Erkrankungen, die – oft nur in einem Teil der Fälle – mit hohem Fieber, grippeähnlichen Beschwerden, Hautausschlägen und Blutungen einhergehen können. Auch schwere Komplikationen sind möglich. Schwere Verlaufsformen sind nicht selten tödlich. Eine ursächliche Therapie ist meist nicht möglich, sodass nur die Symptome bekämpft werden können. Bei einigen Erkrankungen kann ein Antivirenmittel (Ribavirin) eingesetzt werden; es ist aber nur wirksam, wenn es im frühen Erkrankungsstadium angewendet wird.
Japan-Enzephalitis
    ➔ Erreger verschiedene Stämme von Flaviviren
    ➔ Infektionsweg Stiche von Culex-Mücken, die vor allem in der Umgebung von Reisfeldern leben
    ➔ Inkubationszeit 4 bis 15 Tage
    ➔ Krankheitsbild Meist verläuft die Infektion harmlos oder ohne Symptome. Schwere Verläufe mit Entwicklung einer Entzündung von Gehirn und Hirnhäuten (Meningoenzephalitis) kommen vor allem bei Kleinkindern und älteren Menschen vor, was sich in hohem Fieber, starken Kopfschmerzen und Erbrechen sowie neurologischen Störungen (z. B. Lähmungen, Bewusstseinsstörungen, gestörte Reflexe) äußert. Bei etwa der Hälfte der Patienten bleiben nach Rückgang der akuten Symptome psychische und neurologische Schäden zurück. Etwa 30 % versterben.
    ➔ Vorkommen überwiegend in Ost- und Südostasien sowie Australien
    ➔ Therapie keine ursächliche Therapie möglich, sondern nur Linderung der Symptome

    ➔ Vorbeugung Schutz vor Mückenstichen (siehe Seite 121f.); Schutzimpfung (siehe Seite 87f.)
Chikungunya-Fieber
    ➔ Erreger Chikungunya-Virus
    ➔ Übertragung hauptsächlich durch Stiche von tag- und nachtaktiven Aedes-Mücken (Aedes aegypti), in Asien auch Culex-Mücken; seltener auch direkt von Mensch zu Mensch
    ➔ Vorkommen Afrika, Indien und Südostasien
    ➔ Inkubationszeit 2 bis 4 Tage
    ➔ Krankheitsbild meist hohes Fieber, starke Muskel- und Gelenkschmerzen, Abgeschlagenheit sowie Hautrötung; nach ca. einer Woche kommt es im Allgemeinen zur Besserung, wobei die Gelenkbeschwerden einige Monate anhalten können; in der Regel gutartiger Verlauf mit spontaner Ausheilung
    ➔ Therapie Linderung der Symptome
    ➔ Vorbeugung Schutz vor Mückenstichen (siehe Seite 121f.)
Leishmaniosen (Leishmaniasis)
    Leishmaniosen gehören zu den häufigsten Infektionen durch Mikroorganismen und stellen in vielen Ländern ein großes Gesundheitsproblem dar. Weltweit sind etwa zwölf Millionen Menschen mit diesen Protozoen infiziert. Nicht selten werden sie von Reisenden aus dem Mittelmeerraum eingeschleppt.
    Beim Menschen gibt es im Wesentlichen drei wichtige Leishmanioseformen, die durch verschiedene Arten der Mikroorganismen hervorgerufen werden: viszerale Leishmaniose oder Kala-Azar, bei der in erster Linie innere Organe betroffen sind; kutane oder Hautleishmaniose (Orientbeule); amerikanische Haut- und Schleimhautleishmaniose oder mukokutane Leishmaniose (Espundia).
    ➔ Vorkommen
    Viszerale und Hautleishmaniose Europa (Mittelmeerraum, Balkan), Nordafrika, Asien (Südwest-, Zentral- und Ostasien), Mittel- und Südamerika
    Mukokutane Leishmaniose Amerika – von Mexiko bis Argentinien
    ➔ Infektionsweg Stiche von Schmetterlings- oder Sandmücken (Phlebotomen); diese stechen nachts in unbedeckte Körperstellen (Gesicht, Hände); als Infektionsquelle dienen Menschen und Tiere (Nagetiere, Hunde)

    ➔ Inkubationszeit einige Wochen bis Monate
    ➔ Krankheitsbild Je nach Region und Art des verursachenden Erregers kann das Krankheitsbild sehr unterschiedlich und vielgestaltig sein. Hier sind nur die häufigsten Verlaufsformen kurz beschrieben:
    Viszerale Leishmaniose An der Stichstelle kann ein kleiner juckender Knoten entstehen, der häufig unbemerkt bleibt; von dort wandern die Erreger über das Blut in innere Organe. Nach drei bis acht Monaten kommt es zu meist schwerwiegenden Allgemeinsymptomen mit Fieberschüben und Beteiligung von Milz, Leber, Knochenmark, Lymphknoten usw. mit entsprechend schweren Folgen, wie Leber- und Milzvergrößerung, Blutbildveränderungen und starkem Gewichtsverlust; die Haut kann sich dunkel färben. Unbehandelt kann die Erkrankung nach einigen Jahren zum Tod führen.
    Hautleishmaniose Meist bleibt
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