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Die Karriere-Bibel

Titel: Die Karriere-Bibel
Autoren: Jochen Mai
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hinterlassen, passt womöglich gar nicht zum Unternehmen und bringt dann
     auch keine guten Leistungen. Wer versucht zu trumpfen, sieht das Interview aus einer falschen Perspektive: Es geht auch für
     dich darum, herauszufinden, ob du für dieses Unternehmen arbeiten willst.«

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    23. Januar
Nochmal mit Gefühl – Coole bekommen keinen Job
    Morgens, halb zehn im Vorstellungsgespräch. Die Krawatte sitzt. Der Bewerber auch. Neben ihm die akkurat sortierten Unterlagen.
     Die Körperhaltung ist aufrecht, die Miene freundlich. Alles cool. Alles easy. Alles Fassade.
    Kein Mensch ist so ruhig, wenn er sich für einen Job bewirbt, den er wirklich will. Hier geht es um alles oder nichts. Um
     hopp oder top. Um starke Emotionen und jede Menge Stress. Personaler wissen das und erwarten auch ein Normalmaß an Nervosität.
     Das ist keine Schande, im Gegenteil: Es ist erfolgsentscheidend, so das Ergebnis einer Studie der Psychologin Jane Richards
     von der Universität Texas. Menschen, die im Vorstellungsgespräch eine coole Fassade |34| aufsetzen, gelten als sogenannte Gefühlsunterdrücker und kassieren fast immer Minuspunkte. Wer seine Gefühle versteckt, so
     das Fazit der Studie, kann in einer belastenden Situation schlechter auf seine Gesprächspartner eingehen und reagiert verzögert.
     Denn Selbstbeherrschung kostet Kraft. Darunter leidet das Erinnerungsvermögen. Deshalb können sich Gefühlsunterdrücker auch
     schlechter an Gesprächsdetails erinnern. Die wissenschaftliche Erklärung: Wer cool sein will, ist so sehr damit beschäftigt,
     sein Verhalten zu reflektieren und zu kontrollieren, dass seine Hirnkapazitäten eingeschränkt sind. Wer jemals in mündlichen
     Prüfungen war, kennt das: Sobald man anfängt, über die Situation nachzudenken, blendet sich das gepaukte Wissen aus. Blackout.
    Von der Mannheimer Professorin für Sozialpsychologie, Dagmar Stahlberg, gibt es dazu ein interessantes Experiment: Sie zeigte
     mehreren Probanden einen lustigen Film. Die eine Hälfte der Teilnehmer durfte über die Gags lachen, die andere nicht. Anschließend
     sollten alle in einem Planspiel unternehmerische Entscheidungen treffen. Diejenigen, die ihre Gefühle zuvor unterdrücken mussten,
     entschieden deutlich vorsichtiger und setzten auf Sicherheit. Die Ausgelassenen dagegen waren mutiger und erfolgreicher.
    Allerdings ist nicht jede Art der Emotionsregulierung schlecht. Wer sich zum Beispiel vor einem Vorstellungstermin (wie vor
     einer Prüfung auch) klarmacht, dass es immer Alternativen gibt und nichts endgültig ist, baut Stress ab und schöpft so sein
     volles Leistungspotenzial aus. Seien Sie also besonnen, aber nicht abgebrüht!

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    24. Januar
Guter Wille – Das Geheimnis des positiven Denkens
    Manche Erfolgsbücher haben knatschbunte Cover, andere aufregende Titel, einige sogar aufregende Inhalte. Von Paul Ardens Werk
     sollten Sie sich zumindest den Titel merken:
     
    Es kommt nicht darauf an, wer du bist,
sondern wer du sein willst.
     
    |35| Viele Menschen erreichen nichts, weil sie sich keine Ziele setzen. Andere, weil sie die falschen verfolgen. Wieder andere
     verfolgen die Ziele, die andere ihnen stecken. Kennen Sie das »Andorra«-Phänomen? Es spielt auf das gleichnamige Drama von
     Max Frisch an. Dort wird das uneheliche Kind eines Lehrers für einen Juden gehalten, dem die Einwohner Eigenschaften wie Geiz,
     Faulheit oder Feigheit andichten. Anfangs sträubt sich der Junge noch gegen diese Zuschreibungen, bis er resigniert und ihnen
     schließlich entspricht. Aus der Zwillingsforschung weiß man, dass der Einfluss der Gene auf die Persönlichkeit nur maximal
     50 Prozent ausmacht. Statistisch überwiegt der Einfluss der Umwelt. Die Persönlichkeit formiert sich also im Laufe des Lebens
     individuell und ist gestaltbar. Oder wie Sartre erkannte: »Der Mensch ist nichts anderes, als wozu er sich macht.«
    Zweifellos gibt es Menschen, denen geht es nicht um ihre Ziele. Sie sagen es zwar, dabei meinen sie etwas anderes: Sie suchen
     Anerkennung. Selbst wenn sie Vorgaben nicht erreichen, sind sie zufrieden, solange sie Beifall ernten. Die Mehrheit von ihnen
     sind Meister im Schönreden und Selbstverbiegen. Es sind Haltungs-Houdinis, die auch ohne Rückgrat aufrecht stehen können.
     Bravo!
    Egal, welche Ziele Sie verfolgen: Machen Sie sich nicht zum Sklaven anderer Meinungen – aber auch nicht Ihrer eigenen Vorstellungskraft!
     Streben Sie nicht nach Großem, streben Sie nach GROSSEM!
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