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Die Herren der Unterwelt Bd. 8 - Schwarze Niederlage

Die Herren der Unterwelt Bd. 8 - Schwarze Niederlage

Titel: Die Herren der Unterwelt Bd. 8 - Schwarze Niederlage
Autoren: Gena Showalter
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so. Okay, Kane ist also raus. Vielleicht musst du dich mal woanders nach einem Mann umsehen. Wie zum Beispiel im Himmel. Ich könnte dich mit einem Engel bekannt machen.“ Bianka hielt einen Streifen fließenden blauen Stoff hoch, der oben mit einer Reihe von Blütenapplikationen und unten mit mehreren Lagen Spitzenrüschen verziert war. „Was hältst du von dem?“
    Ohne das Kleid zu beachten, presste Kaia hervor: „Keine Verkupplungsaktionen. Ich will Strider.“
    „Er ist nicht gut für dich.“
    Er ist perfekt für mich. „Erstens gehört er zu keiner anderen Harpyie. Zweitens ist er kein Psychopath“, sie hielt einige Sekunden inne, ehe sie einschränkte: „Na ja, jedenfalls ist er nicht immer ein Psychopath. Und drittens ist er … ist er mein Gemahl, das weiß ich.“ So. Nun hatte sie die Worte gegenüber jemand anderem als sich selbst und dem gehirngeschädigten Mann, um den es hier ging, ausgesprochen.
    Mein Gemahl.
    Wie Kaia inzwischen wusste, waren Gemahle extrem schwer zu finden und genau deshalb sehr kostbar. Aber sie waren notwendig. Harpyien waren von Natur aus sehr launisch, gefährlich und – wenn wütend – eine tödliche Gefahr für ihre Umwelt. Gemahle beruhigten sie. Gemahle beschwichtigten sie.
    Wenn sie ihren Gemahl doch nur aus einem Katalog hätte auswählen können und fertig. Doch stattdessen suchte der Instinkt einen aus, und der Körper folgte dieser Wahl. Was an sich nicht so schlimm gewesen wäre, wenn einer Harpyie in ihrem scheinbar endlosen Leben nicht nur ein einziger Gemahl gewährt würde. Nur einer. Und wenn sie ihn verlor, litt sie bis in alle Ewigkeit – falls sie sich nicht sofort das Leben nahm.
    Dass Kaia einst versucht hatte, Juliette ihren Gemahl wegzunehmen, dass Juliette die ganze Zeit über ohne ihren Mann gewesen war, ohne zu wissen, ob er lebte oder tot war, und ihn für das hasste, was er getan hatte, ihn aber trotz allem brauchte, dass Juliette noch immer einen großen Hass auf Kaia hegte und auf Rache schwor – eine Rache, auf die diese Hexe nach wie vor aus war – beschämte sie. Und zu allem Überfluss gab es nichts, was sie zu ihrer Verteidigung vorbringen konnte.
    Sie war ungehorsam gewesen. Sie hatte den Mann freigelassen. Sie hatte eine nichts ahnende Gemeinschaft seiner Raserei ausgesetzt.
    Jedes Jahr schickte Kaia einen Obstkorb an Juliette, zusammen mit einer Karte, auf der stand: „Das mit deinem Gemahl tut mir leid.“ Und jedes Jahr kam der Korb mit vergammelten Apfelgehäusen, schwarzen Bananenschalen und einem Bild von Juliette zurück, wie sie ihr den Stinkefinger zeigte – und mit den Worten „Stirb, du Hure, stirb“, die irgendwo mit Blut geschrieben standen.
    Der einzige Grund, weshalb Juliette noch nicht angegriffen hatte, war ihr Respekt gegenüber Tabitha. Sie galt immer noch als Größe, mit der Verbündete wie Gegner rechnen mussten.
    Denk nicht über die Vergangenheit nach. Sonst fällst du nur wieder in diese Gedankenspirale.
    Sie würde an ihren Gemahl denken. An Strider. Den primitiven, schlampigen, idiotischen Strider. Er war ein unsterblicher Krieger, der vor langer Zeit die Büchse der Pandora gestohlen und geöffnet hatte, um „diesen Götter-Ärschen eine Lektion zu erteilen“, weil sie es gewagt hatten, „eine läppische Frau“ dafürauszuwählen, so ein „dämliches Relikt“ zu bewachen. Und wegen seiner grenzenlosen Gedankenlosigkeit waren er und seine Freunde, die ihm geholfen hatten – die berühmten und für alle außer für die Harpyien herrlich Furcht einflößenden Herren der Unterwelt – verflucht worden, für immer die Dämonen in sich zu tragen, die sie befreit hatten.
    Strider, der schöne Idiot, war vom Dämon Niederlage besessen. Er konnte keine Herausforderung verlieren, ohne unsägliche Schmerzen zu erleiden. Und das führte dazu, dass er wild entschlossen war, alles zu gewinnen, sogar so etwas Albernes wie das Computerspiel „Rock Band“. Was sie nie wieder mit ihm spielen würde, weil sie erst an der Gitarre gewonnen hatte, dann am Schlagzeug und danach am Mikrofon, woraufhin er wild zu zucken angefangen und sie angeschrien hatte, ehe er das Bewusstsein verlor und sich vor Schmerzen gekrümmt hatte.
    Ganz schön melodramatisch.
    Seine Gewinnsucht machte ihn auf jeden Fall dämlich, egoistisch, dämlich, zu einem riesengroßen Rindvieh und dämlich! Aber es gab keinen besser aussehenden und schärferen Mann.
    Keinen Mann, der weniger mit ihr zu tun haben wollte.
    Hatte sie schon
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