Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Die Gilde der Schwarzen Magier - Die Novizin - The Magician's Guild 2: The Novice

Titel: Die Gilde der Schwarzen Magier - Die Novizin - The Magician's Guild 2: The Novice
Autoren: Trudi Canavan
Vom Netzwerk:
denken mochte. Sie war jetzt ein Mitglied der Gilde, und das war keine Kleinigkeit.
    Sie sah den Jungen zu ihrer Rechten an, wie Rothen bemerkte. Gennyl stand mit durchgedrückten Schultern und gerötetem Gesicht neben seinem Mentor. Er platzt fast vor Stolz, ging es Rothen durch den Kopf. Einen Mentor zu haben und noch dazu in diesem frühen Stadium, bewies, dass ein Schüler außerordentlich talentiert war.
    Nur wenige würden das jedoch von Sonea denken. Die meisten Magier, argwöhnte Rothen, würden annehmen, dass er Sonea nur deshalb zu seinem Schützling auserkoren hatte, damit niemand seine Rolle bei ihrer Auffindung vergaß. Man würde ihm nicht glauben, wenn er von der Stärke und dem Talent Soneas sprach. Aber sie würden es eines Tages selbst herausfinden, und diese Tatsache gab ihm eine gewisse Befriedigung.
    Nachdem Regin und Lord Garrel die rituellen Worte gesprochen hatten, stellten sie sich links neben Rothen. Der Junge sah immer wieder mit berechnender Miene zu Sonea hinüber. Sie dagegen bemerkte es nicht, oder sie ignorierte ihn. Stattdessen verfolgte sie aufmerksam das Geschehen, als Jerrik nun die übrigen neuen Schüler zu sich rief, damit sie das Gelübde ablegten. Sie nahmen ihre Roben in Empfang, dann stellten sie sich neben die Mentoren und ihre Novizen.
    Als die letzten der neuen Schüler in die Reihe getreten waren, wandte Lord Jerrik sich ihnen allen zu.
    »Ihr seid jetzt Novizen der Magiergilde«, erklärte er. »Mögen die kommenden Jahre für euch alle von Nutzen sein.«
    Die Novizen verneigten sich. Lord Jerrik nickte kurz und trat beiseite.
    »Auch ich möchte unsere neuen Novizen willkommen heißen und ihnen viele erfolgreiche Jahre wünschen.« Sonea zuckte zusammen, als Lorlens Stimme hinter ihr erklang. »Hiermit erkläre ich die Aufnahmezeremonie für beendet.«
    Sofort erfüllte lautes Stimmengewirr die Gildehalle. Die in Roben gewandeten Männer und Frauen erhoben sich hastig und eilten die Treppe hinunter. Als den Novizen klar wurde, dass die Formalitäten vorüber waren, zerstreuten sie sich in alle Richtungen. Einige liefen zu ihren Eltern, andere betrachteten das Bündel in ihren Händen oder beobachteten das Treiben um sie herum. Am anderen Ende der Gildehalle öffneten sich langsam die großen Türen.
    Sonea drehte sich zu Rothen um. »Das war es also. Ich bin jetzt Novizin.«
    Er lächelte. »Bist du froh, dass es vorbei ist?«
    Sie zuckte die Achseln. »Ich habe das Gefühl, als hätte es gerade erst angefangen.« Sie blickte über seine Schulter. »Da kommt Euer Schatten.«
    Rothen wandte sich um und stellte fest, dass Dannyl auf ihn zukam.
    »Willkommen in der Gilde, Sonea.«
    »Ich danke Euch, Botschafter Dannyl«, erwiderte Sonea mit einer Verbeugung.
    Dannyl lachte. »Noch nicht, Sonea. Noch nicht.«
    Plötzlich spürte Rothen, dass noch jemand zu ihrer kleinen Gruppe gestoßen war. Der Rektor der Universität stand neben ihm.
    »Lord Rothen«, sagte Jerrik und bedachte Sonea mit einem müden Lächeln, als diese sich verneigte.
    »Ja?«, erwiderte Rothen.
    »Wird Sonea jetzt in das Novizenquartier umziehen? Über diese Frage habe ich bisher noch gar nicht nachgedacht.«
    Rothen schüttelte den Kopf. »Sie wird bei mir bleiben. Ich habe in meinen Wohnräumen mehr als genug Platz für sie.«
    Jerrik hob die Augenbrauen. »Ich verstehe. Dann werde ich Lord Ahrind davon in Kenntnis setzen. Und jetzt entschuldigt mich bitte.«
    Rothen sah dem alten Mann nach, während dieser auf einen dünnen, hohlwangigen Magier zuging. Als Jerrik zu sprechen begann, runzelte Lord Ahrind die Stirn und blickte kurz zu Sonea hinüber.
    »Wie geht es jetzt weiter?«, wollte Sonea wissen.
    Rothen deutete mit dem Kopf auf das Bündel in ihren Händen. »Wir finden heraus, ob diese Roben dir passen.« Er sah Dannyl an. »Und ich finde, eine kleine Feier wäre jetzt angebracht. Kommst du mit?«
    Dannyl lächelte. »Das würde ich mir niemals entgehen lassen.«

2. Der erste Tag
    D ie Sonne schien Dannyl warm auf den Rücken, als er in die Kutsche stieg. Er nahm ein klein wenig Magie zu Hilfe, um den ersten seiner Koffer auf das Dach zu heben. Als das zweite Gepäckstück neben dem ersten zu liegen kam, stieß er einen Seufzer aus und schüttelte den Kopf.
    »Ich werde es wahrscheinlich noch bereuen, dass ich so viel mitgenommen habe«, murmelte er. »Trotzdem fallen mir immer noch lauter Dinge ein, die einzupacken ich leider vergessen habe.«
    »Du wirst in Capia gewiss alles kaufen können,
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher