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Die Erben der Nacht - Pyras

Die Erben der Nacht - Pyras

Titel: Die Erben der Nacht - Pyras
Autoren: Ulrike Schweikert
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deren Büros am Zugang zu den Katakomben liegen, haben mich mit Karten über die Höhlen unter dem Val de Grâce, dem Hôpital Cochin und den anderen Orten, die in der Geschichte beschrieben werden, versorgt und mir die noch offenen Zugänge zu den Kavernen auf den Karten gezeigt - die zu betreten natürlich streng verboten ist!

    Eine andere, nahezu unerschöpfliche Quelle an Überlieferungen und Anekdoten war mir das Buch Der Untergrund von Paris von G ünter Liehr und Olivier Fay und der Atlas du Paris souterrain von Alain Clément und Gilles Thomas. So beruhen viele Details der Pyras wieder auf Tatsachen: von Verdis Auftritt in der Garnieroper (allerdings am 22.März 1880), über den Jungen Armand Viré, der tatsächlich Bio-Speläologe wurde und sein unterirdisches Labor in den Höhlen unter dem Jardin des Plantes einrichtete, bis hin zu dem Spezialitätenrestaurant, das die Köpfe seiner »falsche Hasen« in einem Brunnenschacht entsorgte, und dem ehemaligen Häftling Décure, der sechs Jahre unter Tage blieb und ein Modell seines Gefängnisses aus dem Stein schlug.

GASTSTARS
Baron Haussmann
    Georges-Eugène Baron Haussmann (1809-1891) war nicht nur ein französischer Präfekt unter Napoleon III. Er war der Stadtplaner, der Paris ein neues Gesicht gab - und der es davor bewahrte, in seinem eigenen Dreck zu ersticken. 1853 wurde er von Napoleon III. zum Präf ekten ernannt und mit außergewöhnlichen Befugnissen ausgestattet, um die Hauptstadt nach den Visionen des Kaisers grundlegend umzugestalten. Die Stadt sollte modern und monumental werden - dafür mussten viele der engen Straßenzüge fallen und Zigtausende Menschen umgesiedelt werden. Nahezu alle Wohnhäuser der Cité, dem Herzen von Paris auf der Insel um Notre-Dame, wurden dem Erdboden gleichgemacht und durch Verwaltungsgebäude ersetzt. Das machte Haussmann bei der Bevölkerung nicht unbedingt beliebt. Außerdem warfen ihm die einfachen Leute vor, seine Straßenbaupolitik verfolge das Ziel, die Militärs der Regierung in einem Kampf gegen aufständische Bürger zu begünstigen. Enge, für Barrikaden strategisch günstige Gässchen wurden vielerorts beseitigt.
    Haussmann ließ 12240 Häuser abreißen - und 61217 neue bauen. Seine Wohnungen waren allerdings der hohen Preise wegen für Arbeiter und kleine Angestellte nicht erschwinglich. Es blieb ihnen nur, mit ihren Familien in die billigen Vororte zu ziehen.
    Die strengen Häuserfassaden mit ihren eisernen Balkongittern und den Mansardendächern aus Zinkblech gaben den nun breiten, geraden Straßen ein einheitliches Bild und wurden zum prägenden Baustil des Klassizismus auch in anderen europäischen Städten.
    Unauffälliger, aber vielleicht sogar noch wichtiger war der Ausbau
der Wasserleitungen und der Kanalisation, die vorher in einem Zustand wie im Mittelalter gewesen waren, wie Victor Hugo es anschaulich in seinem Roman Les Misérables beschreibt. Nach den Plänen von Haussmann wurden mehrere hundert Kilometer an Abwasserkanälen gebaut, einschließlich des Siphons unter der Seine hindurch, der das Schmutzwasser von links der Seine nach Norden in den großen Sammler führte.
    Auch die großen Parks westlich und östlich der Stadt wurden von Haussmann neu gestaltet. Ebenso der Buttes-Chaumont, dessen bizarre Landschaft - die Überreste der gesprengten Gipshöhlen und der Sickergrube - zu nichts anderem mehr zu verwenden war, als sie in einen abenteuerlichen Park zu verwandeln.
    Die riesigen Baumaßnahmen verschlangen Millionen. Die Kritik von politischen Gegnern wurde immer lauter. Obwohl der Kaiser bis zum Schluss viel von Haussmann und seinen Plänen hielt, ließ er ihn unter dem wachsenden politischen Druck 1870 fallen und entließ ihn. Nach dem Ende der Belagerung von 1871 besann sich die neue Republik wieder auf Haussmanns Pläne und führte viele davon weiter - oberirdisch und unterirdisch.
Jacques Offenbach - Der Vater der Pariser Operette
    Der Komponist Jakob oder Jacques Offenbach (1819-1880) wurde in Köln geboren und kam 1833 als Cellist ans Konservatorium nach Paris. Seine Kompositionen begannen mit Walzern und Romanzen. Rossini nannte ihn den »Mozart der Champs-Élysées«.
    Anlässlich der ersten Weltausstellung in Paris eröffnete er 1855 ein eigenes Theater - Die beiden Blinden , das erste Werk, das er für sein Haus schrieb, wurden vierhundertmal aufgeführt! Den großen Durchbruch hatte er drei Jahre später mit seiner Operette Orpheus in der Unterwelt , die schnell in ganz
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