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Die Erben der alten Zeit - Das Amulett (Die Erben der alten Zeit - Trilogie) (German Edition)

Die Erben der alten Zeit - Das Amulett (Die Erben der alten Zeit - Trilogie) (German Edition)

Titel: Die Erben der alten Zeit - Das Amulett (Die Erben der alten Zeit - Trilogie) (German Edition)
Autoren: Marita Sydow Hamann
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Maschine getippten Buchstaben. Und was jetzt? Plötzlich bemerke Charlie, dass die Seite zwischen ihren Fingern dicker war, als die anderen Blätter der Akte. Ähnlich dick, wie das Blatt mit dem Register darauf. Waren die Seiten zusammengeklebt? Charlie rieb das Blatt ein paarmal zwischen ihren Fingern hin und her. Nichts. Dann sah sie es. Das Blatt war andersherum zusammen gefaltet, so dass die Öffnung links lag. Eine Perforation hielt es zusammen wie ein Siegel. Es war anscheinend noch nie geöffnet worden. Charlie trennte vorsichtig die Perforation auf und dachte dabei : Die Polizei hat den Bericht selbst in ihren Akten und Ingrid wurde vermutlich persönlich von den besonderen Umständen des Falles unterrichtet. Sie war ja von Anfang an Charlies Sachbearbeiterin gewesen. Ingrid besaß also eine Abschrift, aber hatte diese nie geöffnet. Warum? Charlie beantwortete sich diese Frage selbst. Ingrid wusste bereits Bescheid. Ließ sie das Dokument geschlossen, wusste sie, dass niemand heimlich ihre Akten nach dem Geheimnis durchstöbern konnte , ohne das Siegel zu öffnen und so entdeckt zu werden.
    Charlie hatte die Perforation ganz geöffnet und schlug nun die Seite auf. Da stand in großen Buchstaben:
    Umstände beim Auffinden der Person. Inoffizieller Polizeibericht über die Ereignisse des 13. Juli 1994:
    Gegen 5:30 Uhr morgens fanden zwei Poolarbeiter einen Säugling auf dem Gelände der Badeanstalt Kullarna in Lillby. Es war neblig und nach dem Bericht der Angestellten Johann Pettersson und seinem Mitarbeiter Sven Svensson, hatten sich diese an einen Baum gelehnt, um sich eine Pause zu gönnen und eine Zigarette zu rauchen. Plötzlich sei direkt vor ihnen, aus dem Nichts heraus, eine rollende Kiste aufgetaucht. Sie sei, Sven Svenssons Worten nach, aus dem Nebel gekommen und an ihnen vorbeigerollt. Johann Pettersson habe sich aufgrund dessen so erschreckt, dass ihm seine Zigarette aus dem Mund gefallen sei und Sven Svensson wäre rückwärts in den Baum gestolpert. Er habe nach eigenen Angaben sofort die nähere Umgebung abgesucht, aber nichts und niemanden gehört oder gesehen. Auch Johann Pettersson schwört, niemanden gesehen oder gehört zu haben.
    Die Kiste, eine einfache Holzkiste mit Holznägeln zusammengezimmert, besitzt vier Räder, ebenfalls aus Holz und auch die Achsen und die Radnarben sind aus Holz. In dieser Kiste lag auf einem Tierfell ein kleiner Säugling etwa fünf bis sechs Monate alt mit schwarzen Haaren. Das Mädchen war in einem seidenähnlichen Gewand gekleidet und trug außer diesem grün-blauen Kleidchen lediglich eine Kette um den Hals.
    Es handelt sich hierbei um einen amulettähnlichen Anhänger aus hellem, fast weißem Stein, der an einem Lederband befestigt wurde. Allem Anschein nach handelt es sich nur um einen Teil eines größeren Steines, da auf der rechten Seite eine Bruchkante zu sehen ist. In den Stein sind mit roter Farbe Verzierungen geritzt worden.
    Nachdem die Zeugen nach einer Weile festgestellt hatten, dass sich offensichtlich niemand einen schlechten Scherz mit ihnen erlaubte, benachrichtigten sie umgehend die örtliche Polizeibehörde. Diese nahm daraufhin unverzüglich die Ermittlungen auf. Die Zeugen Sven Svensson und Johann Pettersson wurden aufgrund ihrer verwirrenden Aussage mehrfach verhört. Leider ohne neue Ergebnisse. Die mystischen Umstände in diesem Fall, sofern den Zeugen Glauben geschenkt werden kann, konnten bisher nicht aufgeklärt werden. Die Zeugen Sven Svensson und Johann Pettersson befinden sich seit dem Vorfall in psychiatrischer Behandlung. Die Polizei hofft in naher Zukunft doch noch die Wahrheit aus ihnen herauszubekommen. Die behandelnden Ärzte vermuten ein mögliches Trauma aufgrund eines Gewaltverbrechens oder aber eine einfache Sinnestäuschung aufgrund der schwierigen Wetterverhältnisse. Eine derartige Sinnestäuschung erscheint einerseits als Erklärung der Ereignisse sehr plausibel, andererseits wirft sie die Frage auf, wie zwei erwachsene Männer der gleichen Täuschung erliegen können. Die Polizei schließt ein Gewaltverbrechen nicht aus, obwohl am Fundort keine Spuren gefunden wurden, die auf ein Verbrechen schließen könnten.
    Die außergewöhnliche Kiste, der Anhänger, sowie das Seidenhemd werden sicher verwahrt.
    Der Anhänger wurde nach gründlicher Untersuchung zurückgegeben. Er besteht aus einem gewöhnlichen Quarzgestein und er ist dem Findelkind, das den Namen Charlotta erhielt, bei ihrer Volljährigkeit
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