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Die Entscheidung

Die Entscheidung

Titel: Die Entscheidung
Autoren: Vince Flynn
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Briten gekommen. Als Hagenmüller vor drei Monaten vom BfV befragt worden war, hatte er versichert, dass er den Verkauf von hochsensiblen Produkten persönlich überwachen würde.
    Kennedy nahm ihm das nicht ab und intensivierte ihre Beobachtung. Hacker aus den Reihen der CIA drangen in Hagenmüllers Computersystem ein und verschafften sich einen Überblick über die finanziellen Verhältnisse des Grafen. Es formte sich das Bild eines Mannes, der offensichtlich große Teile seines ererbten Vermögens verprasst hatte. Er war mittlerweile zum vierten Mal verheiratet, und die ersten drei Frauen hatten ihn nicht so ohne weiteres ziehen lassen. Die hohen Kosten, die mit der Erhaltung der Familienbesitzungen verbunden waren, und sein Jetset-Lebensstil hatten ihn an den Rand des Ruins gebracht.
    Vor zwei Wochen hatte Kennedy schließlich ein taktisches Aufklärungsteam nach Deutschland geschickt, um Hagenmüller rund um die Uhr zu observieren. Das Team folgte dem Grafen in die Schweiz – und ab dem Moment wurde es so richtig interessant. Irene Kennedy studierte eine Reihe von Fotos, die von dem Wald aus gemacht wurden, der Hagenmüllers idyllisches Haus in den Bergen umgab. Einige der Fotos waren etwas zu grobkörnig, aber ein paar waren scharf genug, dass man den Mann erkennen konnte, mit dem sich Hagenmüller traf. Es handelte sich um Abdullah Khatami, einen General der irakischen Armee, der mit der Verwirklichung des irakischen Atomwaffenprogramms beauftragt war. Er war außerdem ein Cousin von Saddam Hussein – und so wie viele von Saddams engsten Verbündeten trug er einen schwarzen Schnurrbart.
    Es gab noch mehr belastende Fotos, auf denen Hagenmüller beispielsweise zu sehen war, wie er eine Aktentasche von Khatami entgegennahm und ihm die Hand schüttelte. Nach diesem Treffen fuhr Hagenmüller mit seinen Leibwächtern nach Genf und brachte das Geld zu seiner Bank. Am nächsten Tag drangen die Hacker der CIA in das Computersystem der Bank ein und entdeckten, dass fünf Millionen Dollar auf Hagenmüllers Konto einbezahlt worden waren.
    Irene Kennedy ließ die Überwachung weiter intensivieren und ging mit dem Beweismaterial zum Präsidenten. Hayes war zwar entschlossen, Saddam Hussein in jeder Weise zu bekämpfen, doch er wollte absolut sicher sein, dass der Graf nicht vielleicht ohne sein Wissen in diese Sache hineinschlitterte. Der letzte Beweis fand sich am folgenden Tag. Kennedys Leute hatten aus zuverlässigen Quellen erfahren, dass in dieser Nacht ein fingierter Einbruch im Lager der Firma stattfinden würde. Dabei sollten vier computergesteuerte Drehbänke und eine Reihe anderer Ausrüstungsteile gestohlen werden, die zum Bau von Nuklearanlagen benötigt wurden. Die gestohlenen Güter würden anschließend auf einen Frachter verladen werden, der im Hafen von Cuxhaven bereitstand.
    Kennedy legte dem Präsidenten das Beweismaterial vor. Hagenmüller war bereits zweimal gewarnt worden und hatte immer wieder versichert, dass er persönlich dafür sorgen würde, dass ein Verstoß gegen das Embargo nicht wieder vorkam. All seinen Beteuerungen zum Trotz war er offensichtlich immer noch bereit und willens, hochsensible Güter an einen Mann zu verkaufen, der der weltweit größte Förderer des Terrorismus war und der geschworen hatte, Amerika vom Angesicht der Erde zu tilgen, wenn er die Gelegenheit dazu bekam. Hagenmüller hatte sich auf ein riskantes Spiel eingelassen, und er war drauf und dran, alles zu verlieren. Präsident Hayes gab Irene Kennedy grünes Licht – jedoch unter der Bedingung, dass es Mitch Rapp war, der die Operation durchführte.
    Dr. Kennedys Telefon klingelte, und sie nahm den Hörer ab.
    »Wir sind hier so weit«, meldete Mitch Rapp.
    »Gib mir einen kurzen Lagebericht«, forderte sie ihn auf.
    Rapp berichtete in aller Kürze von den jüngsten Entwicklungen und erläuterte die letzten Feinheiten, die er an seinem Plan geändert hatte. Kennedy hörte zu und stellte nur hin und wieder eine kurze Frage.
    Als Rapp fertig war, erkundigte er sich: »Wenn er mir heute Nacht entwischt, bekomme ich dann eine zweite Chance?«
    »Das glaube ich nicht. Das zweite Aufklärungsteam ist beim Lagerhaus in Position. Sobald die Tangos auftauchen, werden unsere Leute die deutschen Behörden anonym verständigen, damit die Kerle festgenommen werden können. Wenn das passiert, ist Hagenmüller natürlich entlarvt – und dann steht er zu sehr im Blickpunkt.«
    »Ja, verstehe.« Das taktische Aufklärungsteam, von
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