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Die englische Rebellin: Historischer Roman (German Edition)

Die englische Rebellin: Historischer Roman (German Edition)

Titel: Die englische Rebellin: Historischer Roman (German Edition)
Autoren: Elizabeth Chadwick
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gerne auf großem Fuß gelebt haben. Sein Grab kann noch immer in der Kathedrale von Salisbury besichtigt werden. Während der katastrophalen Schlacht von Bouvines wurde er als Geisel genommen, und auf einer Gefangenenliste aus dieser Zeit wird auch ein Ralph Bigod aufgeführt, den Longespee als seinen Bruder bezeichnete. Diese Liste ist eine wertvolle Information, die die Verbindung zwischen Bigod und Salisbury bestätigt. Es existiert auch ein Brief von Roger Bigod an den Justiziar Hubert de Burgh, in dem er die Rückzahlung einer Schuld von zehn Mark fordert, um sie der Lösegeldsumme für Ralph hinzuzufügen.
    König Johns Übergriff auf Ela Longespee wird in nur einer Quelle erwähnt: William of Armorica. Einige Historiker vertreten die Meinung, dass sich Longespee in Wahrheit von John lossagte, weil sein kleiner befestigter Palast in Salisbury einem Angriff der Franzosen nicht standhalten konnte. Ich denke, es war eine Kombination aus beidem  – ein Moment, wo persönlicher Groll und politische Veränderungen zusammenkamen. John war berüchtigt dafür, die Frauen und Töchter seiner Barone zu belästigen; einige Vorfälle beruhen auf Gerüchten, andere sind belegt. Meiner Ansicht nach hat John Ela sexuell bedrängt, Longespee erfuhr davon, die Franzosen kamen, und das brachte das Fass zum Überlaufen.
    Roland le Pettour hat tatsächlich existiert. Er musste im Gegenzug für das ihm zur Verfügung gestellte Land jedes Mal zu Weihnachten vor dem König »einen Sprung, einen Pfiff und einen Furz« vorführen, auf Lateinisch »unum saltum et siffletum et unum bumbulum «.
    Ich habe den Roman zu einem Zeitpunkt enden lassen, wo Mahelt und Hugh nach der krisengeschüttelten Herrschaft von König John wieder voller Hoffnung in die Zukunft schauten. Doch es sollten weitere schwere Zeiten auf sie zukommen.
Mahelt verlor ihren geliebten Vater 1219, ihre Mutter 1220, und Hughs Vater starb 1221. Hugh selbst schied 1225 mit nur dreiundvierzig Jahren aus dem Leben. Es kam sehr plötzlich. Er hatte gerade noch an einer Versammlung in Westminster teilgenommen, und eine Woche später war er tot und Mahelt eine Witwe mit vier, wahrscheinlich fünf Kindern, von denen der Älteste sechzehn war. Mahelt handelte schnell, oder andere taten es für sie, jedenfalls heiratete sie innerhalb von drei Monaten William de Warenne, den Earl of Surrey. Er war der Nachbar der Bigods, besaß Land in Norfolk und Yorkshire, Burgen in Castle Acre und Conisburgh und war beträchtlich älter als sie  – er muss mindestens sechzig gewesen sein. Mahelt gebar ihm einen Sohn und eine Tochter: John und Isabelle. Ich finde es sehr interessant, dass sie sich in all ihren Dokumenten aus dieser Zeit »Matildis la Bigot« und nicht »Matildis de Warenne« nennt, oder wenn, dann nur als Zusatz. So steht in einem Schreiben, das zwischen 1241 und 1245 (nach dem Tod ihres zweiten Mannes) datiert ist: »… ego Matilda Bigot, comitissa Norf et Warenn«. »Warenn« und »Norf« sind offizielle Titel, »Bigot« ihr persönlicher Name. 1246 nahm sie ihren Geburtsnamen wieder an, als König Henry III. ihr den Amtsstab eines Marschalls überreichte. Ihre Brüder und Schwestern waren alle tot, also gelangte das vererbliche Amt des Marschalls in ihre Hände, und sie wurde zu »Matill Marescalla Angliae, comitissa Norfolciae et Warennae«. Irgendwie kann ich mir ein kämpferisches Funkeln in ihren Augen vorstellen, mit dem sie das traditionelle Amt ihrer Vorfahren und ihres geliebten Vaters übernahm. Sie war eine Bigod und eine Marshal, eine de Warenne jedoch nur dem Namen nach.
    Mahelt Marshal war eine starke Frau, die viele Anfeindungen überlebte und daraus lernte. Ich glaube, sie wurde sehr geliebt, hatte aber nicht zwingenderweise Glück in der Liebe. Sie
starb 1248 und wurde in der Abtei Tintern neben ihrer Mutter begraben. Vier ihrer Söhne trugen ihre Bahre.
    Obwohl der Name Marshal aus den Geschichtsbüchern verschwand, da Williams fünf Söhne kinderlos starben, war Mahelt eine Matriarchin, deren Nachkommen im 13. Jahrhundert und danach wichtige Verbindungen kreuz und quer durch die Geschichte knüpften. Von Mahelts Linie stammen auch die Stuart-Könige von Schottland ab.
    Wie in meinen anderen Romanen über die Familie Marshal habe ich mich auch hier der Akasha-Chronik bedient  – dem Glauben daran, dass die Vergangenheit im Äther zu finden ist, wenn man versteht, sich Zugang zu ihr zu verschaffen. Diese Chronik ist für einige Szenen in diesem Roman
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