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Die Endzeit Chroniken - Exodus (German Edition)

Die Endzeit Chroniken - Exodus (German Edition)

Titel: Die Endzeit Chroniken - Exodus (German Edition)
Autoren: Carsten Fischer
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über die Sicarii deren Ruf als wilde Barbaren im Stile der Vultures widerlegt hatten und ihre strategische Finesse zum Vorschein getreten war, plante Monroe einen Verteidigungsschild aus Scharfschützen, die sich im östlichen Teil von Silver Valley unsichtbar verschanzen sollten, um ungestört die Kommandostruktur des Gegners erkennen und ausschalten zu können. Angel gefiel der Plan, gezielt Jagd auf die Angreifer machen zu dürfen.
    Kim meldete sich unterdessen freiwillig für das Kommando über die Palisadenverteidigungstruppen, wogegen Monroe sofort sein Veto einzulegen versuchte. Auch Johnny missfiel der Gedanke, seine Freundin an vorderster Front zu wissen, doch nach ein paar Minuten hatte sie die Patriarchen mit Angels Hilfe überzeugt. Sie verlangten vom gesamten Dorf ihr Leben aufs Spiel zu setzen, da musste den Männern und Frauen wenigstens ein Mitglied der Kommandoebene den Rücken stärken.
    Cassidy verzog kurz darauf enttäuscht das Gesicht, als Angel auf ihre Versetzung zum Lazarettschutz auf den Feldern bestand, wo sie gegebenenfalls Steven zur Hand gehen sollte. In Wirklichkeit fürchtete sie eine Wiederholung der Ereignisse von Eagle Village und wollte ihre Schülerin in Sicherheit wissen, um sich ganz auf die Jagd konzentrieren zu können.
    Butch erklärte sich bereit, für Johnny den Chauffeur zu spielen, so dass er sich am Heckgeschütz seines Pick-ups für die Zerstörung von Jaguar Bay rächen konnte. Victor übernahm mit einem selbstverständlichen Nicken die Verantwortung für die Sprengsätze und den Mörser.
    Damit war die Besprechung beendet und Monroe schickte seinen Führungsstab auf ihre Quartiere. Nur Angel bat er, einen Moment länger zu verweilen. Etwas widerwillig machte die todmüde Frau auf der Türschwelle kehrt und schwankte absichtlich torkelnd zurück zum Kartentisch. Provokativ stützte sie ihre Fäuste auf das Holzfurnier und blickte ihn so vorwurfsvoll wie bei ihrer Rückkehr an.
    »Ich weiß, dass wir momentan nicht das beste Verhältnis zueinander haben«, begann er bewusst vorsichtig und verschränkte die Arme in militärischer Haltung hinter seinem Rücken. Angel zog die linke Augenbraue gequält nach oben, so als hätte Monroe gerade einen schlechten Scherz gemacht, woraufhin er seine Hände entmutigt stöhnend fallen ließ. »Was hätte ich denn deiner Meinung nach tun sollen? Gerademal einen Tag vor eurer Rückkehr erfuhr ich von der Kriegserklärung gegen uns! Sienna völlig zerstört, Eagle Village auf der Flucht und plötzlich stehst du mit dem Fliegenden Holländer in der Tür!«
    Mit einem schadenfrohen Zwinkern löste Angel ihre Fäuste und lehnte sich über den Tisch, als wolle sie Monroe etwas zuflüstern.
    »Vertrauen!«
    »Du stellst dir das alles so einfach vor!«, seufzte er und riss die Hände gen Himmel. »Du musst dich nur um ein Team von sechs Leuten sorgen! Was glaubst du wär hier los gewesen, wenn plötzlich wildfremde Vultures frei im Lager herumspaziert wären!«
    Angel hörte seine Argumente nicht zum ersten Mal und konnte sie durchaus nachvollziehen. Was sie wirklich zur Weißglut getrieben hatte, war, dass Monroe diese Entscheidung ohne sie getroffen hatte und sie dadurch vor ihren Freunden ins Messer laufen ließ.
    »Und nun haben unsere wertvollen, mündigen Bürger ihren Willen bekommen!«, erwiderte sie spöttisch. »Und selbst wenn morgen die Hölle losbricht, können wir zumindest sicher sein, dass die bösen Vultures die Situation nicht ausnutzen werden!«
    »Jetzt ist nicht die Zeit für deinen verdammten Zynismus!«, grollte Monroe und schlug zornig auf die Tischplatte.
    »Ich hab Himmel und Erde in Bewegung gesetzt, um dieser Siedlung eine Chance zu verschaffen, nachdem deine verfluchte Basis uns fast alle umgebracht hat!« Mit diesen Worten schleuderte sie ihm Matthews silberne Erkennungsmarke auf den Kartentisch. »Mein ganzes Team hat sein Leben für dich riskiert!«, giftete Angel weiter, so dass sie wahrscheinlich halb Silver Valley in der nächtlichen Stille hören konnte. »Das gilt auch für Prinzessin Kimberley, die übrigens als erste mit meinem Plan einverstanden war!«
    Zähneknirschend wendete sich Monroe von ihr ab und kramte in einer Schublade seines Schreibtischs. Als er sich wieder umdrehte, verschwand sein zorniges Gesicht und er wirkte erneut wie ein disziplinierter, kontrollierter Oberbefehlshaber.
    »Ich hatte nie den Verdacht, dass du uns verraten könntest«, erwiderte er nachdenklich. »Aber wenn du dich
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