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Die Elben - 03 - Der Krieg der Elben

Die Elben - 03 - Der Krieg der Elben

Titel: Die Elben - 03 - Der Krieg der Elben
Autoren: Alfred Bekker
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ihr zum ersten Mal begegnet war.
    »Magolas!«, stieß sie hervor.
    Aber Xaror ließ ihm keine Möglichkeit, sofort zu antworten.
    »Wir können beide viel verlieren, Magolas, denn deine Schicksalslinie ist genauso bedroht wie meine; sie sind inzwischen untrennbar miteinander verwoben. Du hast nicht einen Bruchteil der Kräfte, die ich mein Eigen nenne, aber im Augenblick befindest du dich an einem entscheidenden Knotenpunkt der Schicksalslinien; da braucht man nicht viel Kraft, um etwas zu bewirken. Wir können alles gewinnen, Magolas. Alles, was wir immer begehrt haben…«
    Magolas war nicht in der Lage, darauf etwas zu erwidern. Er ging auf Larana zu und nahm ihre Hände. Sie waren so warm, wie er es an Rhagar-Frauen liebte. Nur der Blick – so voller Verzweiflung und Schmerz – war nicht, wie er hätte sein sollen.
    »Erwarte deinen Bruder«, sagte Xarors Gedankenstimme.
    »Und wenn du dich geschickt anstellst, wirst du vielleicht auch das Leben deiner Kinder schonen können. Nutze die Skrupel deines Bruders aus. Er wird versuchen, die Kraft Darons und Sarwens gegen mich zu wenden – aber er wird sie niemals gegen ihre Eltern wenden können!«
    Die ganze Nacht über waren die Schreie der Sterbenden zu hören. Zahllose Riesenskorpione hatten vom Nachmittag an bis weit in die Nacht hinein die Krieger Xarors über den Fluss gebracht. Ein weiterer Teil der Armee des Schreckens hatte mit den schnell zusammengezimmerten Gondeln übergesetzt, die von den Riesenfledertieren an starken Seilen zum anderen Flussufer gezogen worden waren.
    Um das immer mehr zerfallene Minasar war ein heftiger Kampf entbrannt. Die Mauern brachen in sich zusammen, weil ihnen zunehmend der Halt fehlte; die Folgen des Auflösungszaubers, der die Brücke zerstört hatte, machten sich in vollem Umfang auch bei der Stadt und der Burg bemerkbar.
    Es war lebensgefährlich, sich auf Türme oder Wehrgänge zu begeben, die plötzlich einstürzten, weil sich Teile des Mauerwerks in Nichts auflösten. Nur wenige Häuser waren einzig aus Stein und Holz errichtet und daher nicht gefährdet.
    Ein vollkommen unüberschaubarer Kampf entbrannte, nachdem Siranodir und Thamandor vergeblich mit ihren Flammenspeeren versucht hatten, das feindliche Heer von der Stadt fernzuhalten, denn die Angreifer waren letztlich einfach zu zahlreich.
    Der einzige Turm, der noch einigermaßen hielt, war der Nordturm der Stadt. Er war eines der ältesten Gebäude Minasars und mit relativ wenig magischer Hilfe errichtet worden. In der Hoffnung, dass er noch einige Zeit stehen würde, waren die Magier und Schamanen auf diesen Turm gewechselt, um ihre Beschwörungen durchzuführen. Sie unternahmen einen letzten Versuch, Riboldirs Zauber durchzuführen. Aber sie scheiterten kläglich.
    Immer öfter drangen Schattenkreaturen und Rhagar-Krieger sogar in den inneren Bereich um die Burg vor. In jeder Straße wurde gekämpft und gestorben.
    Keandir begab sich zu den Magiern und Schamanen auf den Nordturm, während der mittlere Südturm mit lautem Getöse in sich zusammenbrach. Hin und wieder sah man die Lichtblitze der beiden Flammenspeere durch die Gassen sengen, hier und dort brachen Brände aus.
    Der König unterbrach die erfolglosen Bemühungen der Magier und Schamanen. Brass Shelian war vollkommen ergraut und offenbar am Ende seiner Kräfte.
    »Wir sind zu wenige! Und zu schwach!«, bekannte er mit zitternder Stimme.
    »Beschwört Andir!«, sagte der König. »Ich erhalte keine Verbindung zu ihm – mit Eurer Hilfe gelingt es mir vielleicht!
    Nur er kann das Schicksal des Elbenreichs noch wenden – wo auch immer er jetzt sein mag. Er kann schließlich durch die Zwischenwelten reisen und hat schon am Elbenturm geholfen.«
    Daran, dass dies Andir fast das Leben gekostet hatte, dachte Keandir jedoch mit Schaudern.
    »Ich glaube, selbst dazu sind unsere Kräfte zu gering«, sagte Brass Shelian resignierend. »Wenn Andir nicht von selbst hier auftaucht, um uns zu helfen, dann soll es wohl nicht geschehen, dass wir…«
    Er stockte mitten im Satz, denn in diesem Moment erschienen drei Lichtsäulen auf dem Turm. Wie Spalten in einer Welt aus reiner Helligkeit wirkten sie, und innerhalb weniger Augenblicke wurden daraus Gestalten – eine größere und zwei kleinere.
    Andir, Daron und Sarwen.
    Die Kinder wirkten kein bisschen irritiert. Andir schien sie auf das vorbereitet zu haben, was sie erwartete.
    »Ich hoffe, wir kommen noch rechtzeitig«, sagte Andir.
    »Aber an dem Ort, von dem
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