Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die dritte Ebene

Die dritte Ebene

Titel: Die dritte Ebene
Autoren: Ulrich Hefner
Vom Netzwerk:
Kabel lief an der Wand entlang. Im Abstand von einigen Metern verschwand es in der Wand, um kurz darauf wieder aufzutauchen.
    Stillwell blieb vor einer Stahltür stehen und schloss die Tür auf. »Es ist wichtig, dass nichts übrig bleibt«, sagte er und betrat den muffigen Raum.
    Kisten und Ordner häuften sich auf dem Boden. Dwain reichte dem Doktor seine Ordner, ehe er in die Tasche seines Overalls griff und eine Pistole hervorzog.
    Als sich Stillwell umwandte, blieb er wie vom Donner gerührt stehen.
    »Was passiert in einer Stunde?«, fragte Dwain kalt. Die Mündung seines Revolvers zeigte auf den Bauch des Arztes.
    »Was … was soll das?«, fragte Stillwell.
    »Sind das die Unterlagen über die Experimente, die Sie hier im Camp durchgeführt haben?«
    Stillwell blickte auf die aufgestapelten Unterlagen. »Wer sind Sie?«
    »Mein Name ist Dwain Hamilton. Ich bin Sheriff in Socorro, und ich bin hier, um Ihrem Treiben ein Ende zu setzen.«
    Die Augen des Arztes waren angsterfüllt. Hastig zuckten sie hin und her. »Wie kommen Sie hier herein?«
    »Ich stelle jetzt die Fragen. Warum haben Sie Allan Mcnish sterben lassen? Was hat er Ihnen getan?«
    »Ich weiß nicht …«
    »Ihre Experimente haben ihn umgebracht.«
    Der Arzt sah betroffen zu Boden.
    Dwain warf Stillwell einen verächtlichen Blick zu. »Sie sind erledigt«, fuhr er fort. »Den Rest Ihres Lebens können Sie im Gefängnis verbringen und über Ihre Verbrechen nachdenken.«
    »Sie irren sich, Sheriff«, ertönte plötzlich die kalte Stimme Coburns in seinem Rücken. Unbemerkt hatte sich der NSA-Agent angeschlichen. Dwain fuhr herum. Eine silberfarbene Luger lag in Coburns Hand und zielte auf den Kopf des Sheriffs.
    »Lassen Sie die Waffe fallen, Sheriff!«
    »Coburn!« Dwain kam der Aufforderung nach. »Nett, Sie zu sehen.«
    »Dr. Stillwell, sind die Unterlagen komplett?«
    Der Arzt nickte.
    »Nehmen Sie seine Waffe und gehen Sie nach draußen zum Hubschrauber. Wir mussten den Zeitplan ändern. In ein paar Minuten bekommen wir Besuch.«
    Der Arzt nickte und bückte sich nach dem Revolver. Eilends schob er sich an Dwain vorbei und reichte Coburn die Waffe, ehe er erleichtert den Gang entlanghastete.
    »Tja, Sheriff, Zeit, einander Lebewohl zu sagen«, sagte Coburn. »Ihr Onkel wird diesmal seine schützenden Hände nicht mehr über Sie halten können. Aber keine Angst, es wird schnell gehen. Sie werden nichts spüren.«
    »Sie sind erledigt, Coburn. Mit dem Überfall auf die Ranch meines Onkels sind Sie zu weit gegangen. Sie werden nicht entkommen!«
    »Bis Ihre Verstärkung hier eintrifft, wird es dieses Labor nicht mehr geben.« Coburn grinste kalt.
    Dwain fasste langsam mit der Hand in eine Tasche seines Overalls.
    Coburn reckte die Waffe vor und spannte den Hahn. Argwöhnisch beobachtete er den Sheriff. »Vorsicht!«, zischte er. »Sonst verpassen Sie noch den großen Knall, das wäre doch jammerschade.«
    Dwains Hand tauchte wieder auf. Ein Kugelschreiber lag darin. Er streckte die Hand aus und reichte ihn dem NSA-Agenten.
    Coburn verharrte noch immer regungslos.
    »Der gehört Ihnen, wenn ich mich nicht irre«, sagte Dwain.
    Coburn warf einen Blick auf den schwarzen Kugelschreiber. »Wie kommen Sie darauf, dass er mir gehören könnte?«
    »Ich habe ihn am Rio Salado gefunden«, erklärte Dwain. »In der Nähe stand einmal eine einfache Holzhütte.«
    Coburn verzog das Gesicht. »Sie verstehen das nicht, Sheriff. In diesem Spiel gilt der Einzelne nichts. Es geht um unser Land, um unsere Ideale. Ich hatte nichts gegen den alten Indianer, aber er hat sich in Dinge eingemischt, die ihn nichts angingen.«
    »Sie haben meinen Neffen und meinen Onkel kaltblütig ermordet. Dafür werden Sie bezahlen, Coburn.«
    »Ich weiß, dass Sie das nicht verstehen, aber sie mussten zum Wohle unseres Landes sterben. Ich hatte keine andere Wahl.«
    »Sie sind krank, Coburn.«
    »Ende der Diskussion, Sheriff. Ich darf Sie nun bitten.« Mit seiner Waffe deutete er auf die Tür zu dem muffigen Raum, in der noch immer Stillwells Schlüssel steckte. »Die Zeit läuft uns davon.«
    Dwain trat über die Schwelle und wandte sich noch einmal um. »Eine letzte Frage werden Sie mir erlauben. Woher wussten Sie, dass ich hier bin?«
    Über Coburns Gesicht huschte ein Lächeln. »Allistar war ein Säufer. Er war schwach. Trotzdem hat er einen meiner Männer erschossen. Er hat es mir gesagt, bevor er sein Lebenslicht aushauchte.«

11
Magdalena Ranger District, New Mexico
    Das
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher