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Die drei ??? und die Perlenvögel

Die drei ??? und die Perlenvögel

Titel: Die drei ??? und die Perlenvögel
Autoren: M. V. Carey
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auf und rieb sich die Schulter, bis der Schmerz in seinem Arm nachließ. Als das taube Gefühl allmählich wich, richtete er das Licht seiner Lampe seitwärts und hielt in regelmäßigen Abständen die Hand davor, um das vereinbarte Signal zu geben.
    Dreimal lang, dreimal kurz. Das wiederholte er so oft, bis Peters Antwortsignal durch die Bäume kam.
    »Justus?«
    »Hier!« rief er zurück.
    Peter arbeitete sich aus dem Gebüsch hervor. Gleich darauf kam auch Bob aus seinem Gebiet dazu. Justus massierte wieder seine Schulter. Es tat noch immer ziemlich weh. Seine Freunde musterten ihn besorgt.
    »Was ist denn passiert?« fragte Bob.
    »Parker Frisbee«, erklärte Justus. »Er wollte mich mit einem Knüppel außer Gefecht setzen. Zum Glück konnte ich ihn mit der Lampe blenden, und das hat ihn dann verscheucht. Dort hinüber ist er gelaufen.« Justus zeigte mit seinem schmerzenden Arm die Richtung an.
    »Bob, du hast ihn wohl nicht gesehen oder gehört, oder?«
    Bob schüttelte den Kopf. »Die Büsche stehen so dicht«, bekannte er, »daß ich noch gar nicht weit gekommen war. Falls er zum Tor wollte, wäre er sowieso nicht in meiner Nähe vorbeigekommen.«
    »Meint ihr, wir sollten ihm nachgehen?« fragte Peter zaghaft an. Die Vorstellung, zwischen dunklen Bäumen Jagd auf einen mit einem Knüppel bewaffneten Mann machen zu müssen, behagte ihm überhaupt nicht.
    »Nein.« Justus gefiel dies ebensowenig. Außerdem gab es für ihn hier an Ort und Stelle ja noch etwas zu tun. »Ich habe etwas gefunden«, berichtete er.
    Er drehte sich um und richtete den Schein seiner Lampe in die Büsche, bis das, was er vor dem Zwischenfall erspäht hatte, im Lichtkreis deutlich zu sehen war. Er kniete wieder nieder und untersuchte es. Auch Bob und Peter gingen neben ihm in die Knie.
    »Ach du Schande«, sagte Peter leise. »Das sieht aus wie . . .«
    »Ja«, bestätigte Justus. »Genau das ist es. Eine tote Taube.«
    Es war kein schöner Anblick. Der Kopf und ein großer Teil des Rumpfes waren abgerissen, klar zu erkennen waren nur noch der blutbefleckte Schwanz, ein Stück eines Flügels und die Beine.
    Justus hob den einen Fuß an. Um die Fessel war ein dünner Streifen Aluminiumfolie befestigt. Justus nahm ihn ab und hielt ihn dicht an Bobs Lampe. Die Folie war gefaltet, als sei etwas dazwischen verborgen. Der Erste Detektiv klappte das Metall sorgfältig auf und fand einen zusammengefalteten Zettel.
    Es war nur ein winziges Stück weißes, dünnes Papier, kaum größer als eine Briefmarke. Und es war beschrieben.
    Die drei ??? steckten die Köpfe zusammen und versuchten, die Schrift zu entziffern.
    »Da blick’ ich nicht durch«, war Peters Kommentar.
    Justus mußte zugeben, daß auch er ratlos war. Er konnte nicht einmal erkennen, welcher Schrift die handgeschriebenen Buchstaben angehörten. Sie waren ganz anders als lateinische Schriftzeichen. Er nahm auch nicht an, daß es griechische Buchstaben waren. Viel eher sahen sie aus wie . . .
    »Chinesisch könnte das sein«, brachte Bob vor. »Oder Japanisch, ja, das am ehesten. Es erinnert mich an die Schrift in den japanischen Büchern und Zeitschriften in der Bibliothek. Hier in der Stadt gibt es viele Japaner, die zu unseren Lesern gehören, und die japanischen Bücher muß ich dann immer einräumen.«
    Justus nickte nachdenklich und steckte den Zettel in seine Hemdentasche. Dann beugte er sich vor und betrachtete wieder die tote Taube.
    »Seht mal«, sagte er aufgeregt. »Schaut euch den linken Fuß an.«
    Bob und Peter taten wie geheißen.
    Füße und Beine der Taube waren bei der Untat offenbar nicht verstümmelt worden – und doch hatte sie an einem Fuß nur zwei Zehen.

Ein verstohlener Schmaus
    »Ich bin euch aufrichtig dankbar, muß ich sagen«, erklärte Albert Hitfield. »Ich habe so selten Gelegenheit, selbst etwas zu kochen.«
    Es war am Morgen nach der Entdeckung der toten Taube.
    Albert Hitfield und die drei ??? hatten sich in der Küche des Hauses in den Bergen bei Malibu niedergelassen.
    Das Haus war einst ein Restaurant namens ›Charlie’s Place‹
    gewesen. Hitfield hatte es gekauft, nachdem sein Kriminalroman »Dunkles Vermächtnis« verfilmt worden war, und zur Zeit war er noch dabei, es in eine private Residenz umzugestalten.
    Die Küche hatte nicht umgebaut werden müssen. Sie war ein großer, heller Raum und prachtvoll ausgestattet: Herde, Grill, Backöfen, große Warmhalteflächen, Kühlschränke und – tru-hen: alles Erforderliche für die Bewirtung
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