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Die drei ??? und die Geisterinsel

Die drei ??? und die Geisterinsel

Titel: Die drei ??? und die Geisterinsel
Autoren: Robert Arthur
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von oben herab. »Allerdings muß ich gestehen, daß ich schon vorher an die Höhle gedacht hatte und mir vornahm, da reinzuschauen, wenn sich dazu Gelegenheit bieten sollte. Sonst hätte ich das Ding vielleicht auch vergessen.« Er richtete den Lichtstrahl in den niedrigen hinteren Teil der Höhle. Flache Felsplatten waren dort zu sehen, so glatt, als hätten sie einst als sehr hartes Lager für Gefangene gedient. Dann tanzte Justs Licht über die Spalten und vorragenden Gesimse im Fels, bis es an einem etwa zwei Meter über dem Boden gelegenen Punkt plötzlich stillhielt.
    Dort lag etwas Weißes, Rundes. Bob mußte schlucken. Es war der Schädel eines Menschen.
    Der Schädel schien die Jungen anzugrinsen. Und dann, gerade als Bob sich klarmachte, daß dies nur ein knöchernes Mahnmal der längst vergangenen schlimmen Piratenzeit war, begann der Schädel vernehmlich zu sprechen.
    »Geht weg«, hauchte er mit sonderbarer Aussprache, die sich für Bob wie spanischer Akzent anhörte. »Laßt mir meine Ruhe. Hier gibt es keinen Schatz. Nur meine müden alten Gebeine.«

Goldene Dublonen
    Bob merkte, daß seine Füße ganz mechanisch kehrtgemacht hatten, um ihn aus der Höhle zu tragen. Im nächsten Augenblick lief er mit Peter um die Wette ins Freie hinaus, und Justus kam dicht hinterdrein. Am Ausgang stießen Bob und Peter zusammen und schlugen der Länge nach hin.
    Doch Justus hatte sich noch einmal zurückgewandt. Er hob die Lampe auf, die ihm entfallen war, und. richtete ihren Schein auf den Totenschädel.
    »Ein Schädel kann nicht sprechen«, wandte er sich an den bejahrten Totenkopf, »weil man zum Sprechen Zunge und Kehlkopf braucht. Die Vernunft sagt mir daher, daß nicht du gesprochen hast.«
    Bob und Peter, die sich vor der Höhle aufrappelten, hörten plötzlich schallendes Gelächter. Verwirrt und ein wenig verlegen gingen sie wieder hinein.
    Chris Markos, der Junge vom vorigen Abend, kletterte gerade aus einer Felsnische heraus.
    »Hallo«, sagte er und warf den alten Schädel hinter sich.
    »Kennt ihr mich noch?«
    »Natürlich«, sagte Justus. »Ich hatte selbst schon den Schluß gezogen, daß du das bist, weil ich vorhin ein Segelboot vor uns sah, das wie deines ausschaute. Und im übrigen klang die Stimme, die sprach, zu jung – das konnte nur ein Junge sein.«
    »Habe ich euch erschreckt, ja?« Chris grinste. »Ihr habt doch ganz bestimmt geglaubt, der tote Pirat spricht zu euch.«
    »Mich hast du verblüfft« stellte Justus richtig. »Aber Bob und Peter hast du erschreckt.«
    Bob und Peter schauten recht verlegen drein.
    »Du hast nicht mich erschreckt«, sagte Bob, »sondern meine Beine. Ich hab’ erst gemerkt, daß sie loslaufen wollten, wie ich schon dabei war.«
    »So war’s auch bei mir«, bestätigte Peter. »Wenn ein Totenschädel zu reden anfängt, wollen meine Beine den Standort wechseln.«
    »Guter Witz!« Chris strahlte noch immer vor Vergnügen.
    »Aber ich hoffe, ihr seid nicht böse. Es war nur ein Spaß.«
    »Nein, wir sind nicht böse. Wir wollten sowieso mit dir reden.
    Kommt, gehen wir hinaus an die Sonne.« Justus ging voran, und alle vier ließen sich nieder, den Rücken gegen den Fels gelehnt.
    »Wie kommst du gerade jetzt hierher?« fragte Justus den kleinen Griechen. »Ich meine, ausgerechnet in die Höhle, und daß du dort auf uns gewartet hast.«
    »Ganz einfach«, sagte Chris. »Ich gehe angeln, und ich sehe euch in Boot fahren zur Pier. Ich segle um die Insel und ziehe mein Boot auf den Strand. Ich schleiche durch Bäume und sehe euch bei dem alten Karussell. Ich höre euch sagen, ihr wollt die Höhle erforschen. Ich kenne Abkürzung, so komme ich als erster hierher. Dann ich denke an diesen guten Scherz – ich weiß, ein alter Totenkopf ist auf einem Felsen. Ich klettere hoch und verstecke mich und warte.«
    Das erklärte alles, aber Bob sollte noch wissen, warum sich Chris zuvor verborgen gehalten hatte. Warum war er nicht gleich hergekommen und hatte sie begrüßt?
    »Der Wächter«, sagte Chris schlicht. »Dieser Tom Farraday jagt mich weg immer. Alle jagen mich weg.«
    Sein verschmitztes Lächeln war plötzlich verschwunden. »Ich habe keinen guten Namen in der Stadt«, sagte er langsam.
    »Die Leute glauben, ich bin ein Dieb, weil mein Vater und ich arm sind. Und eben anders. Aus einem fremden Land. In der Stadt gibt es ein paar Leute, die sind nicht gut. Sie stehlen und sagen, das war Chris, der Grieche. Aber ich bin es nicht!«
    Sie glaubten ihm. Sie wußten, es
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