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Die drei ??? und der Teufelsberg

Die drei ??? und der Teufelsberg

Titel: Die drei ??? und der Teufelsberg
Autoren: William Arden
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waren«, sagte Peter, »warum haben Sie ihn dann nicht gefunden?«
    »Weil ich keine Ahnung habe, wie er zur Zeit aussieht«, sagte Reston. »Vor ungefähr fünf Jahren verließ Victor Europa ganz überstürzt. Interpol ermittelte, daß er nach Amerika gereist war und dort unter falschem Namen lebte. Mehr fanden sie jedoch nicht heraus. Victor versteht es meisterhaft in der Maske eines anderen aufzutreten. Er könnte sich als x-beliebiger Zeitgenosse ausgeben und euch damit überzeugen.«
    Justus bekam wieder seinen geistesabwesenden, nachdenk-lichen Ausdruck.
    »Und er hat Diamanten gestohlen, die von Ihrer Gesellschaft versichert sind, Mr. Reston?«
    »Ja, vor etwa einem Jahr. Er hatte noch keinen Diebstahl be-gangen, seit er Europa verlassen hatte, und die Polizei glaubte, er hätte seine kriminelle Laufbahn aufgegeben oder sei gar gestorben. Als aber die Diamanten gestohlen wurden, wußten wir sofort, daß als Täter nur Victor in Frage kam. Nach der Ausführung des Diebstahls hätte es kein anderer sein können.«
    »Der modus operandi, die Methode des Täters, ist von großer Bedeutung«, bestätigte Justus. »Sie führt zur Überführung der meisten Verbrecher, besonders berufsmäßiger Diebe. Seine Methode wechselt ein Dieb im Grunde nie, höchstens in unwesentlichen Einzelheiten.«
    »Das ist richtig, Justus«, bestätigte Reston. »Der Diebstahl war allem Augenschein nach Laszlo Victors Werk, und da erkannten wir, daß er nur auf diese Gelegenheit gelauert hatte. Es wurde uns klar, daß er in diesem Land ein neues Leben begonnen und sich in all den Jahren eine völlig andere Persönlichkeit zugelegt hatte. Jetzt vereint er tatsächlich zwei Männer in sich: Victor, den Dieb, und irgendeine andere Person, die nach außen hin völlig normal und über jeden Verdacht erhaben wirkt.«
    »Und man weiß nicht, wer dieser andere ist«, warf Bob eifrig ein. »Jeder hier in der Gegend könnte es sein.«
    Reston nickte. »Genau, Bob. Ich konnte seine Spur aufgrund des Verkaufs von zwei Diamanten verfolgen – erst bis nach Reno in Nevada und nun hierher.«
    »Nevada!« riefen Peter und Bob gleichzeitig.
    »Himmel«, sagte Peter noch, »und wir dachten, Sie fahren diesen Wagen aus Nevada, der uns auf der Paßhöhe von der Straße abdrängte!«
    »Nein, nein«, erklärte Reston. »Ich war auf dem Weg zum Tal der Wehklagen, als ich eure Fahrräder oben auf dem Paß an der Böschung sah. Ich hielt an, um nachzusehen, was da nicht stimmte, und hätte euch auch raufgeholt, aber da sah ich schon die anderen Leute kommen und war sicher, daß alles gut ablaufen würde. Zu diesem Zeitpunkt wollte ich meine Anwesenheit hier noch nicht preisgeben. Ich glaube nämlich, daß mich Victor in Nevada gesehen hat. Ich versuchte, ihn mit dieser Augenklappe und einer falschen Narbe im Gesicht zu täuschen, ehe ich nach Santa Carla kam. Aber ob meine Maskierung Erfolg hatte, weiß ich nicht sicher.«
    »Also deshalb haben Sie sich immer so im Hintergrund gehalten?« fragte Bob.
    »Ja. Victor sollte nicht erfahren, daß ich ihm weiterhin auf den Fersen bin.«
    Während Restons Bericht hatte Justus angespannt in die dunklen Ecken und Winkel der Höhle gespäht und an seiner Unterlippe genagt. Jetzt trat ein begieriges Leuchten in seine Augen.
    »Die Diamanten, die er gestohlen hat«, sagte Justus langsam,
    »damit hat es doch eine besondere Bewandtnis, nicht, Mr. Reston?«
    Reston sah Justus erstaunt an. »Ja, tatsächlich, Justus. Sie wurden nämlich nicht bei einem Händler oder einem Juwelier gestohlen. Sie wurden aus einer Sonderschau in einem Museum in San Francisco entwendet. Es handelt sich um –«
    »– Rohdiamanten!« vervollständigte Justus den Satz. »Sie sind ungeschliffen, in dem Zustand, wie sie aus der Mine kamen, stimmt’s? Und es sind Industriediamanten.«
    »Es ist mir nicht klar, wie du das wissen kannst«, sagte Reston, »aber du hast recht: Es sind Rohdiamanten. Allerdings sind nur wenige Industriediamanten darunter. Zu der Aus-stellung wurden Diamanten aus aller Welt zusammengestellt, wie sie eben in den verschiedenen Gebieten gefunden werden. Weil sie wie gewöhnliche Steinsplitter aussehen und im Museum untergebracht waren, wurden sie nicht allzu gut bewacht. Für Victor war es ein Leichtes, sie zu stehlen. Die meisten sind Rohmaterial für Schmucksteine, sehr wertvoll und außerdem sehr schwierig zu identifizieren, weil sie noch ungeschliffen sind. Aber woher weißt du Bescheid, Justus?«
    »Weil ich hier in der
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