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Die drei Fragezeichen - Rashuras Schatz

Titel: Die drei Fragezeichen - Rashuras Schatz
Autoren: Astrid Vollenbruch
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Haus und mein gesamtes restliches Barvermögen vererbe ich, weil es ja verdammt noch mal sein muss, meinem Schwiegersohn Miles Dempster, der das Geld bis zur Volljährigkeit meines Enkels gefälligst anständig zu verwalten hat. Besonders viel ist es nicht, aber es sollte reichen, um dem Jungen ein Studium zu ermöglichen. Außerdem bekommt Miles Dempster die gesamte Möblierung des Hauses und allen Plunder, den ich in den letzten Jahrzehnten zusammengetragen habe. Viel Spaß beim Entrümpeln, Miles. Vielleicht ist Frank Mason bereit, dir bei der Organisation zu helfen, er ist ein Genie in solchen Dingen.
    Justus Jonas, Peter Shaw und Bob Andrews vom Detektivbüro ›Die drei ???‹ aus Rocky Beach vererbe ich den Inhalt des beiliegenden Briefumschlags. Ich habe viel Gutes über euch gehört und bin sicher, ihr werdet das Richtige tun.
    Harry Shreber, Glenview.«
    Sie blickte auf. Mr Dempster war puterrot vor Wut. »Detektivbüro? Was ist das für ein Blödsinn?«
    »Das ist kein Blödsinn.« Verärgert verzichtete Justus jetzt auf das höfliche ›Sir‹. »Wir haben schon eine ganze Reihe Fälle aufgeklärt. Wenn Sie unsere Visitenkarte sehen möchten –«
    »Quatsch!«, bellte der Mann. »Detektivbüro! Wenn mein Schwiegervater Detektive gebraucht hätte, was nicht der Fall war, hätte er sich einen Profi geholt und nicht ein paar dahergelaufene Schuljungen! Was soll, das, Mrs Fenton? Was ist das für ein Briefumschlag? Was hatte der alte Fuchs damit vor? Ich will sehen, was drin ist, bevor Sie ihn den Jungen da geben!«
    »Ausgeschlossen«, sagte Mrs Fenton. »Sie haben kein Anrecht auf diesen Umschlag. Wenn die Jungen Ihnen den Inhalt zeigen wollen, ist das eine andere Sache, aber er gehört nicht zu den Dingen, über die Sie verfügen können.«
    »Das werden wir ja sehen«, sagte Mr Dempster wütend. »Ich sage Ihnen eins, Mädchen: Ich bin daran gewöhnt, meinen Willen durchzusetzen! Ist das klar?«
    »Mr Dempster, ich bin Notarin und nicht Ihr ›Mädchen‹, und Ihr Wille interessiert mich erst, wenn es der Letzte Wille ist. Nehmen Sie das Erbe an oder nicht?«
    »Muss ich ja wohl, wenn’s für den Jungen ist!« Mr Dempster stand auf und stieß den Stuhl zurück. »Sie da – Mason! Sie kriegen den Auftrag, den gesamten Krempel aus dem Haus zu verkaufen. Haben Sie mich gehört?«
    Aber offenbar hatte er den stillen älteren Herrn falsch eingeschätzt. Mr Mason blickte zu ihm hoch und sagte sehr kühl: »Das heißt Mr Mason für Sie, Mr Dempster. Ich war der Sekretär Ihres Schwiegervaters. Das macht mich nicht zu Ihrem Leibeigenen. Kommen Sie erst einmal in diesem Jahrtausend an – dann können wir über die Entrümpelung reden.«
    Mr Dempsters Gesicht färbte sich noch dunkler und es sah aus, als würde er gleich explodieren. Stattdessen drehte er sich um und stampfte aus dem Raum. Wahrscheinlich hätte er die Tür auch gerne zugeknallt, aber sie war mit einer hydraulischen Bremsstange ausgestattet – vermutlich für genau so einen Fall – und schloss sich sanft, langsam und beinahe lautlos hinter ihm.
    Als der unsympathische Kerl weg war, atmeten alle auf.
    »Das war ja ein richtig erfreulicher Zeitgenosse«, sagte Bob sarkastisch.
    »So etwas kommt leider immer wieder einmal vor«, sagte Mrs Fenton. »Hier ist euer Briefumschlag.«
    »Vielen Dank.« Justus nahm den Umschlag, öffnete ihn und nahm einen Zettel heraus. »Kollegen, ich hatte recht. Mr Shreber hat uns keine Millionen vererbt, sondern ein Rätsel! Hört zu:
     
    Liebe drei ???,
     
    ihr fragt euch sicher, was das alles zu bedeuten hat. Wahrscheinlich werdet ihr trotz eurer unbestreitbaren Berühmtheit nicht oft zu Testamentseröffnungen wildfremder Leute eingeladen. Aber ich habe von meinem Freund Ben Peck und aus anderen Quellen viel Gutes über euch gehört und glaube, dass ihr die Richtigen seid, um einen Fehler wiedergutzumachen, der vor vielen Jahren begangen wurde. Es wird allerdings nicht leicht. Um meine Feinde zu verwirren, verberge ich meine Hinweise in diesem Rätsel:
     
    John Fisher bekam zwar Geld dafür,
    doch es gehört noch immer mir.
    Maruthers gibt, zu meinem Kummer,
    es euch zurück nicht ohne Nummer.
    Die Nummer aber findet man
    nur, wo man sie nicht suchen kann.
    Zwar kennt sie das, was einst geflogen,
    doch seine Antwort ist gelogen.
    Habt ihr den Gegenstand entdeckt,
    nehmt das, was ich in ihm versteckt.
    Fragt Ismael nach Moby Dick
    und geht den Weg, den er euch schickt.
    Euch geb ich meine Schuld zum
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