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Die drei Fragezeichen - Flammendes Wasser

Titel: Die drei Fragezeichen - Flammendes Wasser
Autoren: Astrid Vollenbruch
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zu suchen.«
    »Aber warum trug er eine Maske, wenn er doch wusste, dass Taylor Mr Sapchevsky mitnehmen würde?«
    »Vielleicht wusste er nicht, dass Mr Sapchevsky allein hier oben wohnt, und dachte, es könnte noch jemand im Haus sein. Mörder tragen keine Masken, weil ihre Opfer nachher nichts mehr aussagen können. Also hatte er nicht vor, jemanden umzubringen. Aber irgendwie brach das Feuer aus und er verlor die Nerven und flüchtete mit dem Auto.«
    »Dann wäre es aber nett gewesen, uns mitzunehmen, nachdem er uns vorher gefesselt hatte und wusste, dass wir nicht abhauen konnten.«
    »Da stimme ich dir zu«, sagte Justus. »Und jetzt ist dieser Mann wirklich gefährlich. Wenn er glaubt, er hätte uns auf dem Gewissen, wird er möglicherweise irrational handeln.«
    »Schön hast du das gesagt.«
    »Danke. Und deshalb mache ich mir gerade ziemlich große Sorgen um Bob. Ich würde mich viel wohler fühlen, wenn ich wüsste, dass er in Sicherheit ist.«
     
    Zwei Stunden lang hörten sie zu, wie das Prasseln der Flammen unter den Wasserschwällen der Feuerwehr erstickte. Als sie sicher waren, dass über ihnen nichts mehr brannte, öffneten sie versuchsweise die Tür und leuchteten mit der Taschenlampe die Treppe hinauf. Die Luft war voller Rauch und am oberen Ende der Treppe schwelte ein Haufen Trümmer, der den Ausgang versperrte. Justus schloss die Tür wieder. Sie teilten sich eine weitere Flasche Wasser und waren froh, dass Mr Sapchevsky sich für Notfälle eingedeckt hatte. Dann warteten sie weiter.
    Eine Stunde später hörten sie jemanden rufen.
    »Hier rüber mit dem Schlauch!«
    Sie schreckten hoch und Peter sprang auf.
    »Hilfe!«, brüllte er. »Hallo! Helfen Sie uns!«
    Es gab eine Pause. »Was zum –?«, rief der Feuerwehrmann. »In diesem Trümmerhaufen kann doch nichts – Hallo? Wer ist da?«
    »Wir sind unter der Erde!«, schrie Peter. »Holen Sie uns raus!«
    »Unter der Erde? Seid ihr verschüttet? Wie viele seid ihr? Ist jemand verletzt?«
    Jetzt stand auch Justus auf. »Wir sind zu zweit!«, rief er. »Wir sitzen in einem Raum fest – etwa sechs Meter unter der Oberfläche. Keiner ist verletzt und wir haben genug Luft und Wasser und ein paar Vorräte, aber wir können nicht raus!«
    Die Stimme kam näher. »Ruft mal weiter, damit ich euch orten kann! Wie heißt ihr? Wisst ihr, wo der Eigentümer des Hauses ist?«
    »Justus Jonas und Peter Shaw aus Rocky Beach. Mr Sapchevsky ist heute Nacht entführt worden und dann hat ein Mann hier Feuer gelegt, aber möglicherweise war es ein Unfall, weil –«
    »Sehr gut«, sagte die Stimme direkt über ihnen, »das genügt, danke. Hier ist eine Art gemauerter Kamin mit einem Gitter, das dürfte euer Luftschacht sein. Keine Sorge, Jungs, wir holen euch da raus!«
    »Hören Sie zu, Sie müssen die Polizei verständigen!«, rief Justus. »Es ist dringend! Rufen Sie Inspektor Havilland an! Und Inspektor Cotta von der –«
    Doch der Mann entfernte sich. »Leute! Wir haben hier zwei Überlebende in einer Kammer unter der Erde!«
    Aufgeregte Rufe antworteten ihm, aber Justus und Peter konnten sie nicht mehr verstehen.
    »Der hat dir wohl nicht so recht geglaubt«, sagte Peter. »Das liegt bestimmt daran, dass er dir nicht persönlich gegenüberstand und deine Ehrfurcht gebietende Aura nicht genießen konnte.«
    Justus ignorierte die Frotzelei. »Wahrscheinlich setzt er die Prioritäten anders. Für ihn steht unsere Rettung im Vordergrund. Wenn Inspektor Havilland kommt, wird er sich mit dem Vorfall befassen.«
    Inspektor Havilland kam wenig später, hörte sich die durch den Schacht gerufene Beschreibung des Brandstifters an und fuhr wieder weg. Dann rollten die Bagger an. Sie gruben keinen Schacht, sondern räumten den ganzen Tag lang die Trümmer des Hauses beiseite. Justus und Peter, die in der Nacht nicht geschlafen hatten, legten sich abwechselnd auf das Feldbett, konnten aber wegen des Lärms kein Auge zutun und hockten schließlich nur noch erschöpft und gereizt nebeneinander, bis eine Stimme vor der Brandschutztür sie hochfahren ließ.
    »Okay, Jungs, nicht schießen. Ich komme jetzt rein.«
    Die Tür öffnete sich und ein Feuerwehrmann trat ein und grinste sie an. »Wie sieht’s aus – Lust auf ein bisschen frische Luft?«
    »Nein danke, uns gefällt’s hier ganz gut«, sagte Peter sarkastisch. »Wir haben uns gerade wohnlich eingerichtet!«
    Der Mann lachte nur und hielt einladend die Tür auf. »Könnt ihr laufen oder sollen wir euch
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