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Die drei !!! - Achtung, Spionage! - Die drei !!! ; 40

Die drei !!! - Achtung, Spionage! - Die drei !!! ; 40

Titel: Die drei !!! - Achtung, Spionage! - Die drei !!! ; 40
Autoren: Franckh-Kosmos-Verlags-GmbH und Co. <Stuttgart>
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beigebracht, damit ich Strom spare, wenn ich mal nicht da bin.«
    »Genial!«, rief Frau Nowak und griff ihrem Hund Prinz mit der Hand unters Kinn. »Du solltest dir was abschauen von dem klugen Pluto!«
    Herr Roth lachte stolz. »Nicht doch, Prinz ist mindestens genauso klug.« Der Windhund spitzte die Ohren und strich um die Beine des Mannes. Herr Roth streichelte ihn. »Braver Prinz! – Dann auf Wiedersehen! Pluto wartet im Auto, ich will ihn nicht so lange alleine lassen.«
    »Auf Wiedersehen, Herr Roth!«, sagte Frau Nowak. »Warnett, dass Sie vorbeigeschaut haben. Und wenn Sie wieder mal im Ostviertel sind, Sie wissen ja: Sie sind jederzeit herzlich willkommen.«
    »Danke.« Herr Roth nickte Marie und Franzi kurz zu und ging im Laufschritt zurück zum Gartentor.
    »Entschuldigt bitte!« Frau Nowak lächelte. »Euch ist bestimmt kalt. Kommt rein! Bei mir gibt es Tee und Kekse.«
    Marie war verblüfft. Frau Nowak hatte noch nicht mal nach ihrem Namen gefragt und lud sie sofort in ihr Haus ein, als wären sie beste Freundinnen, die sich jede Woche zum Kaffeekränzchen treffen würden.
    Prinz beschnupperte die Mädchen kurz und interessierte sich dann nicht weiter für sie. Schnell verdrückte er sich ins warme Haus.
    »Ich hoffe, das Durcheinander stört euch nicht«, sagte Frau Nowak, während sie mit fahrigen Bewegungen die Jacken der Mädchen an die Garderobe hängte. »Mein Mann ist auf Geschäftsreise. Ich hab erst vor drei Wochen wieder angefangen zu arbeiten. Und wenn ich zu Hause bin, hält mich meine kleine Tochter vom Aufräumen ab.« Sie kicherte und schien nicht besonders traurig darüber zu sein.
    »Kein Problem«, sagte Franzi. »Wir sind ja auch einfach so hereingeschneit. Das ist übrigens eine Freundin von mir, Marie.«
    »Hallihallo, Marie, hallihallo!«
    Marie kam sich vor wie auf einem Kindergeburtstag. »Ähm … vielen Dank für die Einladung.«
    Franzi hatte nicht übertrieben. Frau Nowak war wirklich ziemlich schräg drauf. Der Kunstworkshop damals in Franzis Klasse war wohl auch sehr speziell gewesen. Die Schüler hatten eine Collage aus kaputtem Spielzeug und ausgerissenen Puppenarmen gemacht. Seit der Geburt ihrer Tochter hatte Frau Nowak keine Zeit mehr für freie Workshops. Sie unterrichtete jetzt an drei Tagen pro Woche an der Realschule, in die Chrissie ging.
    »So, und jetzt machen wir es uns in der Küche gemütlich!«, verkündete Frau Nowak.
    Sie führte Marie und Franzi durchs Wohnzimmer, das mit abgeschabten Sesseln vom Flohmarkt möbliert war. Dazwischen drängelten sich quietschbunte Figuren aus Holz. Marie betrachtete die mit Bildbänden, Kartons und Verpackungen vollgestopften Regale. Bei einem Wandregal, das ansonsten leer war, blieb ihr Blick hängen. Dort prangte die Pralinenkiste vom Feinkostgeschäft Kranichstein. Hinter dem Rücken von Frau Nowak machte Marie Franzi darauf aufmerksam.
    Franzi verstand den Wink und schloss unauffällig die Küchentür, nachdem alle in der Küche versammelt waren. Jetzt hatten sie den Spion ausgetrickst. Er konnte ihr Gespräch nicht mithören.
    Prinz machte es sich unter dem Küchentisch bequem und döste vor sich hin. Frau Nowak setzte Wasser auf. Schwungvoll schüttete sie Kekse aus einer Tüte in eine Schale. Magdalena saß schon erwartungsvoll in ihrem Kinderstuhl und patschte mit ihren Händchen auf die Ablage. »Ja, Süße, du bekommst auch gleich deine Milch!«, sagte Frau Nowak.
    Beim Wort »Süße« fiel Marie plötzlich etwas ein: Was hätte der Spion eigentlich gemacht, wenn Frau Nowak die Pralinen alle sofort aufgegessen hätte? Kannte der Täter Frau Nowak? Gut möglich. Das würde für eine Erpressung sprechen.
    Während Marie ihren Gedanken nachhing, nuckelte Magdalena glücklich an ihrer Milchflasche. Dann legte sie eine Pause ein, lachte Marie an und sagte: »Da!« Der Zeigefinger der Kleinen richtete sich ganz klar auf die Schale mit den Keksen.
    »Darf ich ihr einen Keks geben?«, fragte Marie vorsichtshalber.
    Frau Nowak hatte nichts dagegen. Marie brach einen Keks in der Mitte entzwei und gab eine Hälfte Magdalena. Im Nu war der Keks in ihrem Mund verschwunden. »Da!«, rief Magdalena wieder. Ihre blauen Augen strahlten wie Sterne, als sie auch noch die zweite Kekshälfte bekam.
    Marie ertappte sich dabei, dass sie lächelte und an das winzige Baby in Tessas Bauch denken musste. Ob es ein Mädchen wurde? Oder ein Junge? Ein Junge wäre perfekt, fand Marie. Schließlich gab es schon drei Frauen in der Familie.
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