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Die Drachenschwestern (Die Drachenschwestern Trilogie) (German Edition)

Die Drachenschwestern (Die Drachenschwestern Trilogie) (German Edition)

Titel: Die Drachenschwestern (Die Drachenschwestern Trilogie) (German Edition)
Autoren: Virginia Fox
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wahrscheinlich sein übriges. Sie überlegte kurz, sich noch einmal in ihre Decke zu kuscheln, verwarf den Gedanken jedoch gleich wieder und sprang aus dem Bett, wobei sie fast über Zorro stolperte. Dieser hatte die ganze Nacht neben ihrem Bett gelegen und schlief immer noch tief und fest. „Wach auf, Faulpelz, du kannst später weiterschlafen.“ Sie verschwand im kleinen angrenzenden Badezimmer, wusch sich schnell das Gesicht mit kaltem Wasser, putzte sich die Zähne und fasste ihre glatten dunklen Haare am Hinterkopf zu einem nachlässigen Pferdeschwanz zusammen. So kehrte sie ins Zimmer zurück und wühlte in ihrer Reisetasche, bis sie ihren Jogginganzug fand. Sie zog sich um und gab Zorro mit einem leisen Pfiff den Befehl zu mitkommen. Während sie auf der Treppe sitzend ihre Laufschuhe zuband, fiel ihr plötzlich ein, dass sie gestern, als sie von ihrem nächtlichen Hundespaziergang zurückgekehrt war, ihre Großmutter in der Küche noch sprechen gehört hatte. War noch Besuch gekommen? Das hätte sie ihr doch bestimmt gesagt. Naja, vielleicht hab ich mir das auch nur eingebildet, dachte sie bei sich. Leichtfüssig sprang sie die Treppe hinunter, den Hund im Schlepptau und trat vors Haus. Tief atmete sie die kühle Morgenluft ein und streckte sich. Sie schaltete ihren iPod ein und steckte sich die Kopfhörer in die Ohren. Gutgelaunt fing sie an zu joggen.
    Eine gute Stunde später war sie wieder zurück. Sie strich sich die verschwitzten Haarsträhnen, die sich während des Laufens vorwitzig aus dem Zopf gelöst hatten, aus dem geröteten Gesicht und machte sich daran, zur Musik von Ulalena, einem Hawaiianischen Musical, zu stretchen. Die Augen geschlossen, ganz in die Musik und ihre Übungen vertieft, merkte sie nicht, dass sich ihr jemand von hinten näherte. Plötzlich spürte sie, wie jemand sie an der Schulter anfasste. Sie schnellte herum, ihre Hand zur Faust geballt, bereit zuzuschlagen. Im letzten Moment bremste sie den Schlag ab.
    Naja, zumindest ein wenig.
    „Wow, Tim, du hier – hast du mich erschreckt!“, rief sie aus und stürzte zu Tim, der mit schmerzverzehrtem Gesicht am Boden saß und sich die das Kinn hielt.
    „Dein rechter Haken ist nicht von schlechten Eltern“, stöhnte er.
    „Mein linker“, verbesserte Kaja automatisch, „tut mir echt leid, aber was musst du dich auch so anschleichen!“
    „Ich hab mich nicht angeschlichen“, er deutete auf ihre Kopfhörer, die inzwischen lose um ihren Hals baumelten und aus denen immer noch Musik zu hören war. „Ich habe dreimal gerufen und gedacht, du hättest mich sicher gehört, ich habe nicht gesehen, dass du verstopfte Ohren hast.“
    „Na ja, wenn du schon wieder Witze reißen kannst, kann es dir ja nicht zu schlecht gehen.“ Sie streckte eine Hand aus und zog ihn vom Boden hoch. Als er stand und ihre Hand losließ, kribbelten ihre Handflächen. Was ist denn jetzt mit mir los, dachte Kaja, das ist ja bloß Tim, Tim den ich schon ewig kenne und der mich Dreckspatz nennt. Dabei wurde ihr auf einmal bewusst, wie sie aussehen musste und ihr Gesicht wurde noch eine Spur röter als es sowieso schon war. Ich wünschte, ich würde nicht immer aussehen, wie durch eine Pfütze gezogen, wenn ich diesen Mann treffe. Diesen Mann? Herrje, ich brauche wohl dringend eine kalte Dusche, wenn ich vom kleinen Tim von neben an plötzlich als Mann rede!
    Tim seinerseits hatte Kaja unauffällig gemustert. Was er sah, gefiel ihm ausserordentlich. In ihren Trainingshosen und dem verschwitzten langärmligen T-Shirt ließ sich eine unzweifelhaft weibliche, aber doch sportliche Figur erkennen. Ja, der Dreckspatz war erwachsen geworden!
    Kajas Stimme unterbrach seine höchst angenehmen Gedankengänge. „Wollteste du etwas bestimmtes oder nur unschuldige Jungfrauen erschrecken, Herr Ritter?“, fragte sie und lenkte das Gespräch so ganz bewusst wieder in ungefährliche Bahnen, indem sie auf die Ritter- und Burgfräuleinspiele ihrer Kindheit anspielte.
    „Äh“, Tim musste sich erst kurz sammeln. „Ich wollte wie jeden Tag Eier holen, als ich über dich gestolpert bin. Zum Glück, bevor ich die Eier bei mir hatte“, grinste er. „Das hätte eine schöne Sauerei gegeben. Und dann wollte ich dich fragen, ob du Lust hast, heute ins Pub zu kommen, ich lade dich auf ein Bier ein.“ Er schaute sie so erwartungsvoll an, dass Kaja lachen musste.
    „Ja klar, können wir machen. Ich muss vorher einfach noch kurz bei Luc vorbei und schauen, wie es um mein Auto
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