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Die Drachenreiter von Pern 12 - Die Delfine von Pern

Die Drachenreiter von Pern 12 - Die Delfine von Pern

Titel: Die Drachenreiter von Pern 12 - Die Delfine von Pern
Autoren: Anne McCaffrey
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hatte ihnen die letzte Kälte der Sturmbö aus den Gliedern getrieben, und das Rauschen des Meeres und des sanften Windes hatte sich mit ihrer Müdigkeit verbunden und sie in den Schlaf gewiegt.
    ***
    Wäre nicht bekannt gewesen, daß Alemi im allgemeinen nicht zu Phantastereien neigte, so hätten die anderen Bewohner des Paradiesfluß-Guts die verblüffende Geschichte der beiden vielleicht nicht geglaubt. Nach dem Gezeitenwechsel am nächsten Morgen fand man jedoch Teile der Jolle, die auf dem Strand abgesetzt worden waren.
    Bis dahin kannte jeder im Paradiesfluß-Gut die nackten Tatsachen ihres beinahe tödlichen Angelausflugs. Keiner an Land hatte die Sturmbö bemerkt, denn alle waren mit ihrer Arbeit und den Vorbereitungen für das Fest beschäftigt gewesen. Aramina hatte in Temmas Häuschen gebacken. Sie war fassungslos, als Alemi sie so sanft wie möglich darüber aufklärte, welche Prüfung ihr Sohn gerade so glanzvoll bestanden hatte. Dann machte sie ein riesiges Theater um Readis, der gerade essen wollte, weil sein Vesper im Meer verloren gegangen war, und wirkte verletzt, als er ihre Aufmerksamkeiten abwimmelte, um sich weiter seinen leeren Magen zu füllen. Sie schalt ihn heftig, als er ihr erklärte, daß Geleitfische sprechen.
    »Wie können Fische sprechen?« Wütend starrte sie Alemi an, als hätte er dem Jungen den Kopf mit Unsinn gefüllt.
    Bevor Alemi ihm noch zur Hilfe kommen konnte, schenkte Readis seiner Mutter einen ungemein finsteren Blick.
    »Drachen sprechen«, beharrte er.
    »Drachen sprechen mit ihren Reitern, nicht mit kleinen Jungs.«
    »Du hast selbst Drachen gehört, Mutter«, widersprach er tapfer, obwohl er wußte, daß sie daran nicht gerne erinnert wurde. Darauf schwieg sie so lange, daß er die Worte am liebsten wieder hinuntergeschluckt hätte und langsamer kaute.
    »Ja, Drachen habe ich gehört, aber Geleitfische gewiß niemals!«
    »Selbst als sie dich und Papa gerettet haben?«
    »Mitten im Sturm?« fragte sie skeptisch.
    »Meine haben erst nach dem Sturm geredet.«
    Seine Mutter schaute abermals Alemi an.
    »Es stimmt, Aramina. Sie haben geredet.«
    »Vielleicht haben die Geräusche, die sie machten, einfach wie Worte geklungen, Alemi«, versuchte sie zu beharren.
    »Nicht, als sie ›giern gescheen‹ sagten, nachdem ich mich bedankt hatte«, machte Readis hitzig weiter, und unter Araminas wütenden Blicken nickte Alemi bekräftigend. »Und sie wissen, daß die Altvorderen diesen Ort hier Landing nannten, und sie sind Säug'r, keine Fische!«
    »Natürlich sind sie Fische!« fuhr Aramina auf. »Sie schwimmen im Meer!«
    »Das tun wir auch, und wir sind keine Fische!« gab Readis angewidert von ihrem Unglauben zurück, stürmte aus dem Zimmer und kam auch nicht wieder herein, als sie ihn rief.
    »Jetzt siehst du, was du angerichtet hast!« sagte Aramina zu Alemi, und dann verließ auch sie Temmas Küche.
    Alemi schaute die ältere Frau verdutzt an.
    »Wenn du sagst, die Geleitfische haben gesprochen, Lemi, dann haben sie gesprochen«, bemerkte die ehemalige Händlerin mit entschiedenem Nicken. Dann mußte sie über seinen verwirrten Gesichtsausdruck lachen.
    »Mach dir keine Sorgen um Ara. Sie wird sich wieder beruhigen, aber du mußt zugeben, daß du ihr einen furchtbaren Schreck eingejagt hast. Und von uns hat nicht einer gewußt, daß es eine schlimme Sturmbö gab. Hier!« Sie reichte ihm einen Becher frisch zubereiteten Klah, dem sie einen Schuß des Spezialgebräus zufügte, das sie für Notfälle bereithielt.
    »Ha!« machte Alemi und schnalzte nach einem kräftigen Zug mit der Zunge. »Das hab ich jetzt gebraucht!« Mit fragendem Gesichtsausdruck reichte er ihr den leeren Becher zurück.
    »Mehr solltest du nicht trinken, oder du bist heute abend nicht mehr fähig, das Fest mit deinem Abenteuer zu bereichern«, antwortete Temma augenzwinkernd.
    ***
    Voll Stolz, daß sie wieder einmal Angehörige des Landvolks gerettet hatten, schwammen die Delphine in ihre vertrauten Gewässer zurück. Dieses Ereignis war es wert, es jetzt gleich der Tillek zu berichten, statt bis zum Ende des Jahres zu warten, wenn die Schulen sich bei der Großen Senkströmung versammelten, um den jungen Männchen dabei zuzuschauen, wie sie sich an dem Wirbel versuchten, und um die letzten Neuigkeiten auszutauschen. Die Schulen im Süden hatten nicht so viele Gelegenheiten wie die im Norden, den traditionellen Pflichten nachzukommen. Und so sandten sie die Nachricht aus, daß Afo und Kib mit im Meer
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