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Die Drachenreiter von Pern 07 - Moreta, Die Drachenreiterherrin von Pern

Titel: Die Drachenreiter von Pern 07 - Moreta, Die Drachenreiterherrin von Pern
Autoren: Anne McCaffrey
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Wohnraum ihrer Familie. Sie hatte die Region auf dem Rücken schneller Renner durchstreift und kannte jeden Hügel und jeden Bach. Lediglich den Norden hatte sie bis jetzt nur auf Drachenschwingen erkundet. Die Zuchtbetriebe von Keroon bestanden aus einer Gruppe massiver Steinhäuser und den niedrigen, schiefergedeckten Ställen inmitten grüner Koppel-Rechtecke. Dorthin hatte man die Raubkatze zur Untersuchung gebracht, und von dort hatten die Renner die Krankheit über den ganzen Kontinent verbreitet. Wenige Tiere standen auf den Weiden, aber es waren doch mehr, als sie erwartet hatte. Vielleicht war auch die eine oder andere Herde von den Zuchtweiden ihres Vaters hier. Sie hoffte es, denn es fiel ihr schwer zu glauben, daß seine sorgfältige Arbeit ganz umsonst gewesen sein sollte. Holth glitt tiefer und landete neben einer Gruppe von Männern, die bereits mit gefüllten Netzen warteten.
    Moreta erkannte Balfor, einen ernsten Mann, dem man nur selten einen Satz entlocken konnte. An diesem Tag war er allerdings so aufgeregt, daß er Moreta mit einem wahren Wortschwall überfiel.
    »Wir haben alles hergerichtet, Weyrherrin«, rief er. »Die Netze sind so geordnet, daß Sie die Burgen und Höfe von Ost nach West beliefern können. Wir haben uns vergewissert, daß die Mengen jeweils für Mensch und Tier ausreichen. Rasch, der Nachmittag ist halb vorbei.«
    Balfor übertrieb, denn die Sonne hatte gerade erst den Mittagspunkt überschritten.
    »Dann wollen wir keine Zeit verschwenden. Wartet hier in der Nähe! Ich komme auf direktem Weg wieder zurück.«
    Moreta richtete Holth beim Start so aus, daß sie einen guten Blick auf den Sonnenwinkel hatte. Dann warf sie einen Blick auf das Schild des ersten Behälters: Siedlung am Fluß. Die Weyrherrin nickte. Die Höfe lagen am Eingang einer engen Schlucht, durch die sich der Fluß nach seinem Weg vom Hochplateau herunter ergoß. Noch ehe sich Moreta den Ort richtig vorgestellt hatte, stieg Holth höher und verschwand im Dazwischen. Als sie am Ziel auftauchte, erwartete sie bereits ein Heiler. Sie überreichte ihm die Impfstoffbehälter und wehrte seinen wortreichen Dank hastig ab. Im nächsten Moment startete Holth wieder.
    Ihr zweites Ziel, die Burg am Hochplateau, lag etwas mehr im Nordosten. Hier hatte man die Renner in einem natürlichen Hohlweg eingefangen und alles zum Impfen vorbereitet.
    Der Burgherr brauchte allerdings eine genaue Gebrauchsanweisung, da er seit Ausbruch der Quarantäne von der Umwelt abgeschnitten war und nur durch Trommelbotschaften über den Impfvorgang Bescheid wußte. Sie erklärte ihm das Nötigste und fügte hinzu, daß er nach der Impfaktion seine Burg verlassen und mit anderen Leuten Kontakt aufnehmen könne. Dann ging es weiter nach Westen, entlang der großen Plateauverwerfung bis zum Hof am Krummhügel, und danach war ihr erstes Netz leer.
    Sie schaffte vier weitere Ritte, und jedesmal, wenn sie wieder bei den Zuchtbetrieben landete, war die Sonne um genau einen Stundenbogen gesunken, obwohl sie und Holth weit länger unterwegs gewesen waren. Bei jedem neuen Start schien die alte Drachenkönigin ein Stückchen flacher zu fliegen. Zweimal fragte Moreta, ob sie eine Rast einlegen sollten. Und beide Male lehnte Holth entschieden ab.
    Der Sonnenwinkel bestimmte die Koordination, die Moreta an Holth weitergab. Das Zentralgestirn war zu einem drohenden Leuchtfeuer geworden, dessen Farbe immer rötlicher glomm, je weiter es in den Westen sank. Moreta begann die Sonne als ihren Feind zu betrachten. Sie kämpfte gegen die Zeit, die Holth benötigte, um sich jedes neue Ziel einzuprägen und um in die Tiefe zu gleiten. Sie kämpfte gegen die Minuten, die es dauerte, die Impfstoffbehälter und Nadeldornpakete abzuliefern. Geduldig erklärte sie immer wieder die Dosierung für Mensch und Tier sowie die Impftechnik. Und obwohl Meister Tirones Leute ihr Bestes getan hatten, herrschte in den abgelegenen Orten, die nicht von der Epidemie berührt worden waren, große Panik. Die Bewohner fürchteten die unbekannte Gefahr und versuchten sich abzukapseln. Nur die Tatsache, daß Moreta auf Drachenschwingen kam, dämpfte das Mißtrauen ein wenig. Drachen hatten stets Sicherheit bedeutet, auch für die fernsten Siedlungen. Wieder kostete es wertvolle Zeit, Holth zu ermuntern und das nächste Netz zu holen.
    Während der letzten Landungen wählte Moreta stets die Koordinaten des Spätnachmittags. Sie spürte, wie die Zeitsprünge an ihrer Kraft zehrten. Holth
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