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Die Drachenreiter von Pern 04 - Drachensinger

Die Drachenreiter von Pern 04 - Drachensinger

Titel: Die Drachenreiter von Pern 04 - Drachensinger
Autoren: Anne McCaffrey
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ist.«
    »Na, ich glaube, ihm kommt es auf die Farbe nicht an.« Silvina wandte sich dem Drachenreiter zu. »Aber da wir gerade beim Thema sind – hat Brekke nun die Jungkönigin für sich gewonnen oder nicht? Wir machen uns solche Sorgen um das Mädchen, seit ihre Drachenkönigin umkam.«
    »Nein, Brekke ging leer aus.« T'gellan setzte rasch ein Lächeln auf, um Silvina zu beruhigen. »Ihre Feuerechse vereitelte die Gegenüberstellung.«
    »Das ist nicht möglich !«
    »Doch. Du hättest dabeisein sollen, Silvina. Das winzige Bronze-Kerlchen schoß auf die Drachenkönigin zu und kreischte sie an wie ein Wher. Ließ das Mädchen nicht in die Nähe der neuen Königin. Aber Brekke löste sich durch den Schock aus ihrer Trance, und F'nor meint, sie sei nun über dem Berg. Der kleine Berd hat sie gerettet.«
    »Einfach unglaublich.« Silvina betrachtete die beiden Bronze-Echsen mit neuem Respekt. »Das heißt ja, daß sie Verstand besitzen …«
    »Sieht so aus«, bestätigte T'gellan. »F'nor setzt seine kleine Königin Grall für Botenflüge zu den anderen Drachen-Weyrn ein. Leider …« – T'gellan lachte nachsichtig – »kehrt sie nicht immer so prompt zurück, wie sie fortfliegt. Menolly hat ihre Schar besser erzogen, du wirst schon sehen.« Der Drachenreiter wandte sich zum Gehen; auf der Schwelle gähnte er mit weit aufgerissenem Mund. »Tut mir leid …«
    »Ach was«, fiel Silvina ihm ins Wort. »Die Schuld liegt bei mir. Ich bedränge euch da mit meiner Neugier, obwohl ihr euch kaum noch auf den Beinen halten könnt. Sieh zu, daß du jetzt heimkommst, T'gellan! Und vielen Dank für deine Hilfe.«
    »Alles Gute, Menolly – einen gesunden Schlaf brauche ich dir wohl nicht zu wünschen.« T'gellan verabschiedete sich mit einem Blinzeln und war im Korridor verschwunden, ehe sie ihm danken konnte.
    »So, und jetzt sehen wir uns mal deine Füße an …« Silvina streifte vorsichtig Menollys Pantoffeln ab. »Hmm. So gut wie verheilt – kein Wunder bei Manoras Pflege. Aber Meister Oldive soll die Sohlen morgen noch einmal untersuchen. Was ist in dem Packen da?«
    »Meine Sachen. Ich habe nicht viel mitgebracht …«
    »Da, ihr beiden, paßt auf das Bündel auf, dann könnt ihr keinen Unfug treiben.« Silvina legte die Sachen zwischen Rocky und Taucher auf den Tisch. »Und jetzt mach es dir bequem, Menolly. Der Schlaf bringt alles wieder in Ordnung. Du hast ganz dunkle Ringe unter den Augen.«
    »Ich fühle mich hier aber wohl …«
    »Das hoffe ich auch. Wo hast du bisher gelebt? In einer Höhle? Weißt du auch, daß die Harfner von Pern in allen Höfen und Gildehallen nach dir suchten?« Silvina half ihr geschickt beim Ausziehen. »Und nur, weil der alte Petiron zu erwähnen vergaß, daß du ein Mädchen bist!«
    »Ich glaube nicht, daß er es vergaß«, sagte Menolly langsam; ihr kam wieder der erbitterte Kampf in den Sinn, den ihre Eltern gegen sie geführt hatten. »Er erklärte mir, daß Mädchen niemals Harfner werden dürften.«
    Silvina musterte sie lange und aufmerksam. »Das galt vielleicht früher. Oder unter einem anderen Meisterharfner. Aber Petiron hätte seinen Sohn gut genug kennen müssen …«
    »Petiron war Meister Robintons Vater?«
    »Hat er dir das nie erzählt?« Silvina schwieg, während sie die Felldecke über Menolly ausbreitete. »Der alte Sturkopf! Fest entschlossen, sich aus der Wahl seines Sohnes zum Meisterharfner nur ja keine Vorteile zu verschaffen! Deshalb verkroch er sich auch in dieser Klitsche am anderen Ende der Welt … oh – entschuldige, Menolly!« »Aber die Halbkreis-Bucht liegt nun mal ganz schön abseits.« »Nicht, wenn Petiron dich dort fand«, erklärte Silvina mit großer Entschiedenheit, »und in seinen Künsten unterrichtete.« Sie deckte die Leuchte ab. »Aber jetzt ist genug geredet. Ich lasse die Läden offen, wenn du mir versprichst, daß du morgen früh ausschläfst.«
    Das Mädchen murmelte eine Antwort und seufzte tief, als sich die Tür hinter Silvina schloß. Prinzessin kuschelte sich sofort an ihr Ohr, und gleich darauf suchten auch die anderen Echsen Zuflucht in dem weichen Bett. Menolly rollte sich behaglich zusammen; sie war todmüde, aber sie konnte keinen Schlaf finden. Die schier unglaublichen Ereignisse des Tages wirbelten in ihren Gedanken umher.
    Sie spürte den schwachen Duft von Prinzeßchen, die süßen Kräuter des Strohsacks und den Erdgeruch der Felder, den der Nachtwind hereintrug, hin und wieder vermischt mit Torfgeruch. Das Frühjahr
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